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Chroniken der Schattenjäger 1 - Clockwork Angel

Chroniken der Schattenjäger 1 - Clockwork Angel

Titel: Chroniken der Schattenjäger 1 - Clockwork Angel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cassandra Clare
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sagte Nate und erhob sich aus dem Sessel. »Und ich muss mich für mein Verhalten von vorhin entschuldigen, als ich ... äh, als ich mich vor dir versteckt habe. Wahrscheinlich hatte ich einen Fiebertraum - das ist die einzige Erklärung.«
    Thomas errötete. »Ich mache nur meine Arbeit, Sir.«
    »Vielleicht solltest du dich etwas schlafen legen«, schlug Tessa vor, die die dunklen Ringe unter den müden Augen ihres Bruders bemerkte. »Im Augenblick können wir sowieso nichts tun - jedenfalls nicht, solange sie nicht zurück sind.«
    »Ehrlich gesagt«, setzte Nate an und schaute von Jessamine zu Tessa, »habe ich genug geruht. Ein Mann muss schließlich irgendwann mal wieder auf die Beine kommen, oder nicht? Ich könnte jetzt einen Happen vertragen und gegen etwas Gesellschaft beim Essen hätte ich gewiss nichts einzuwenden - falls es Ihnen nichts ausmacht, mich hier wieder zu treffen, sobald ich angekleidet bin?«
    »Aber natürlich nicht!«, flötete Jessamine entzückt. »Ich werde Agatha bitten, uns eine Kleinigkeit zuzubereiten - am besten Sandwiches und Tee. Und vielleicht könnten wir ja nach dem Essen eine Partie Karten spielen.« Aufgeregt klatschte sie in die Hände, und während Thomas und Nate den Raum verließen, wandte sie sich mit leuchtenden Augen an Tessa. »Wäre das nicht ein wundervolles Vergnügen?«
    »Karten spielen?«, fragte Tessa schockiert - Jessamines Vorschlag hatte ihr förmlich die Sprache verschlagen. »Denkst du ernsthaft, wir sollten jetzt Karten spielen? Während Henry und Charlotte in die Nacht hinausmüssen, um gegen de Quincey zu kämpfen?«
    Jessamine warf den Kopf in den Nacken. »Als ob es ihnen irgendetwas nutzen würde, wenn wir Trübsal blasen. Ich bin mir sicher, dass sie es lieber sähen, wenn wir während ihrer Abwesenheit heiter und vergnügt sind, statt tatenlos und sauertöpfisch herumzusitzen.«
    Tessa runzelte die Stirn. »Ich glaube nicht, dass es eine gute Idee war, Nate zum Kartenspielen aufzufordern, Jessamine«, gab sie zu bedenken. »Du weißt ganz genau, dass er ... Schwierigkeiten ... mit Glücksspielen hat.«
    »Hier geht es nicht um Glücksspiel, sondern um eine harmlose Partie Karten«, erwiderte Jessamine blasiert. »Also wirklich, Tessa, musst du denn immer solch ein Miesepeter sein?«
    »Ein was? Jessamine, ich weiß, dass du nur versuchst, Nate bei guter Laune zu halten. Doch das ist nicht der richtige Weg ...«
    »Ach, wirklich? Aber du verstehst dich ja ganz vorzüglich darauf, das Herz eines Mannes zu gewinnen, nicht wahr?«, schnappte Jessamine mit entrüstet funkelnden Augen. »Glaubst du, ich hätte nicht bemerkt, wie du Will mit großen Hundeaugen ansiehst? Als ob er überhaupt ... Ach, vergiss es!« Aufgebracht warf sie die Hände in die Luft. »Du machst mich krank. Ich werde jetzt mit Agatha reden, und zwar ohne dich.« Damit erhob sie sich, rauschte aus dem Salon und hielt nur noch einen kurzen Moment in der Türöffnung inne. »Es ist mir ja bekannt, dass du keinen allzu großen Wert auf dein Äußeres legst, Tessa, aber du solltest dir wenigstens einmal die Haare kämmen! Sie sehen aus, als würden Vögel darin nisten!«, bemerkte sie spitz und warf die Tür krachend hinter sich zu.
    Obwohl Tessa es eigentlich besser wusste, versetzten Jessamines Worte ihr dennoch einen Stich. Eilig lief sie auf ihr Zimmer, spritzte sich etwas kaltes Wasser ins Gesicht und fuhr sich mit der Bürste durch die wirren Haare. Während sie ihr eigenes bleiches Antlitz im Spiegel betrachtete, versuchte sie, sich nicht mit der Frage zu beschäftigen, ob sie noch immer wie die kleine Schwester aussah, die Nate in Erinnerung haben musste - oder wie sehr sie sich möglicherweise verändert hatte.
    Als sie mit dem Kämmen fertig war, stürmte sie hinaus in den Flur - und wäre fast mit Will zusammengestoßen, der an der gegenüberliegenden Wand lehnte und eingehend seine Nägel studierte. Wie üblich schenkte er der Etikette nicht die geringste Beachtung: Statt Weste und Gehrock trug er nur ein weißes Hemd, über dessen Brust kreuzweise breite Ledergurte verliefen. Offenbar hatte er sich eine lange, schmale Klinge auf den Rücken geschnallt - Tessa konnte das Heft der Waffe über seiner Schulter aufragen sehen - und auch in seinen Gürtel hatte er weitere lange weiße Seraphschwerter geschoben.
    »Ich ...«, setzte Tessa an, doch dann fielen ihr wieder Jessamines Worte ein: »Glaubst du, ich hätte nicht bemerkt, wie du Will mit großen Hundeaugen ansiehst?« Die

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