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Chroniken der Schattenjäger 1 - Clockwork Angel

Chroniken der Schattenjäger 1 - Clockwork Angel

Titel: Chroniken der Schattenjäger 1 - Clockwork Angel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cassandra Clare
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zur Eingangshalle des Instituts führten. All diese Räumlichkeiten waren säkularisiert worden, damit Vampire und ihresgleichen sie betreten konnten, doch darüber hinaus durfte Lady Belcourt sich nicht frei bewegen. Es handelte sich um mehr als einen Akt reiner Höflichkeit, sie hinauszugeleiten - die beiden Schattenjäger stellten damit auch sicher, dass Camille nicht versehentlich auf geweihten Boden geriet, was für alle Beteiligten mit gefährlichen Folgen verbunden gewesen wäre.
    Ohne ihn eines Blickes zu würdigen, schob Camille sich an Jem vorbei, gefolgt von Will, der nur kurz innehielt und seinem Freund zuraunte: »Sie riecht nach gar nichts ... rein gar nichts.«
    Jem warf ihm einen beunruhigten Blick zu. »Du hast an ihr gerochen?«
    Camille, die bereits an der nächsten Tür auf sie wartete, drehte den Kopf und bemerkte süffisant: »Ich kann alles hören, was ihr beide sagt. Und es stimmt: Vampire haben keinen Geruch. Das macht uns zu besseren Beutegreifern.«
    »In der Tat - das und ein hervorragendes Gehör«, erwiderte Jem und ließ die Tür hinter Will ins Schloss fallen. Sie befanden sich nun im kleinen rechteckigen Vorraum vor der Eingangshalle und Camille legte ihre schlanke Hand auf die Haustür, als könnte sie es kaum erwarten, das Institut zu verlassen. Doch aus ihren Augen sprach nicht die geringste Eile; stattdessen ließ sie ihren kühlen Blick über die beiden Jungen wandern.
    »Seht euch nur an«, näselte sie, »ein Bild aus Schwarz und Silber. Du, mit deiner Blässe und den lichten Augen, könntest ein Vampir sein«, wandte sie sich an Jem, um ihren Blick danach auf Will zu heften: »Und du ... nun ja, ich glaube nicht, dass bei de Quincey irgendjemand auch nur den leisesten Zweifel daran hegen wird, dass du mein Domestik bist.«
    Jem betrachtete Camille mit einem Ausdruck in den Augen, mit dem er nach Wills Ansicht auch durch Glas hätte schneiden können. »Warum tun Sie das, Lady Belcourt? Dieser Plan, de Quincey ans Messer zu liefern ... Warum?«, fragte er.
    Camille lächelte. Sie war berückend schön, musste Will sich eingestehen. Andererseits konnten viele Vampire sich dieser Eigenschaft rühmen, einer Schönheit, die ihn immer an den Anblick gepresster Blumen erinnerte - reizend, aber tot. »Ich tue dies, weil das Wissen um seine Taten auf meinem Gewissen lastet«, erklärte sie.
    Jem schüttelte den Kopf. »Vielleicht gehören Sie ja zu denjenigen, die sich selbst auf dem Altar der Prinzipien opfern würden, aber irgendwie glaube ich das nicht. Die meisten von uns haben in der Regel persönlichere Beweggründe - Liebe oder Hass.«
    »Oder Rache«, ergänzte Will. »Schließlich haben Sie seit über einem Jahr von den Geschehnissen in de Quinceys Villa gewusst, sind aber erst jetzt damit zu uns gekommen.«
    »Das hängt mit Miss Gray zusammen.«
    »Das mag stimmen, ist aber doch nicht alles, oder?«, hakte Jem nach. »Tessa liefert Ihnen die Gelegenheit, doch das Motiv für Ihr Verhalten ... das Motiv ist ein anderes.« Er neigte den Kopf leicht zur Seite. »Warum hassen Sie de Quincey so sehr?«
    »Ich wüsste nicht, was dich das anginge, kleiner Schattenjäger«, schnaubte Camille verächtlich. Unter ihren rubinroten Lippen erschienen die elfenbeinweißen Spitzen ihrer Fangzähne. Will wusste zwar, dass Vampire ihre Reißzähne jederzeit willkürlich präsentieren konnten, trotzdem hatte der Anblick etwas Beunruhigendes an sich. »Warum spielt es überhaupt eine Rolle, welche Motive ich verfolge?«
    »Weil wir Ihnen sonst nicht vertrauen können«, entgegnete Will und nahm damit Jems Antwort vorweg. »Denn möglicherweise wollen Sie uns ja auch in eine Falle locken. Charlotte mag das zwar nicht glauben, aber das bedeutet nicht, dass wir diese Möglichkeit ausschließen dürfen.«
    »In eine Falle locken?«, wiederholte Camille spöttisch. »Und dadurch den fürchterlichen Zorn des Rats auf mich ziehen? Nun, das dürfte wohl kaum wahrscheinlich sein!«
    »Lady Belcourt, was auch immer Charlotte Ihnen versprochen haben mag - wenn Sie unsere Hilfe wollen, werden Sie die Frage beantworten müssen«, sagte Jem kühl.
    »Also gut«, willigte sie widerstrebend ein. »Wie ich sehe, werdet ihr euch erst dann zufriedengeben, wenn ich euch eine Erklärung liefere. Du ...«, sie deutete mit dem Kopf auf Will, »... du hast recht. Für jemanden, der noch so jung ist, weißt du erstaunlich viel über Liebe und Rache. Wir sollten uns irgendwann einmal ausführlicher darüber

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