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Chroniken der Schattenjäger 2 - Clockwork Prince

Titel: Chroniken der Schattenjäger 2 - Clockwork Prince Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cassandra Clare
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Gift an der Spitze is’ vollkommen unsichtbar ...«
    »Nein«, unterbrach Will die alte Frau. »Deswegen bin ich nicht hier. Ich benötige Foraii-Dämonenpulver, und zwar fein gemahlen.«
    Molly wandte den Kopf zur Seite und spuckte eine blaue Flamme auf den Boden. »Was will ein feiner, junger Pinkel wie du mit so einem Zeug?«
    Will seufzte innerlich: Mollys Protest war Teil des Handels. Magnus hatte ihn bereits mehrfach für Besorgungen aller Art zu der Alten geschickt: von stinkenden schwarzen Kerzen, die wie Teer an seiner Haut geklebt hatten, über Knochen eines ungeborenen Kindes bis zu einer Tüte mit Feenaugen, deren Blut ihm aufs Hemd getropft war. Im Vergleich dazu kam ihm Foraii-Dämonenpulver fast wie eine Wohltat vor.
    »Du hältst mich wohl für ’ne Närrin«, fuhr Molly fort. »Das ist ’ne Falle, oder? Ihr Nephilim erwischt mich dabei, wie ich dieses Zeugs verkaufe - und dann heißt es ›Ab in den Bau mit der alten Molly‹, stimmt’s?«
    »Sie sind bereits tot«, erwiderte Will bemüht ruhig. »Ich wüsste nicht, was Sie jetzt noch vom Rat zu befürchten hätten.«
    »Pah!« Mollys hohle Augen flammten auf. »Im Verlies der Stillen Brüder, tief unter der Erde, können sowohl die Lebenden als auch die Toten eingekerkert werden; das weißt du genau, Schattenjäger.«
    Will hielt beide Hände hoch. »Keine Tricks, großes Ehrenwort. Sie haben doch gewiss von den Gerüchten gehört, die in der Schattenwelt umgehen. Der Rat hat zurzeit andere Sorgen als die Verfolgung von Geistern, die mit Dämonenpulver und Feenblut handeln.« Er beugte sich vor und fügte mit gesenkter Stimme hinzu: »Ich zahle auch einen guten Preis.« Mit einer raschen Bewegung zog Will einen Batistbeutel aus der Tasche und wedelte damit durch die Luft, sodass der Inhalt klirrte wie aneinanderklappernde Münzen. »Sie entsprechen alle Ihrer Beschreibung, Molly.«
    Ein begieriger Ausdruck huschte über Mollys totes Gesicht und ihr Körper verdichtete sich hinreichend, dass sie den Beutel entgegennehmen konnte. Dann griff sie tief hinein und brachte eine Handvoll Ringe zum Vorschein: goldene Eheringe, jeder einzelne mit einem komplizierten Liebesknoten verziert. Wie viele Geister war auch die alte Molly ständig auf der Suche nach einem bestimmten Talisman, einem verlorenen Gegenstand aus ihrer Vergangenheit, der ihr endlich zu sterben erlauben würde - der Anker, der sie noch in der hiesigen Welt gefangen hielt. In ihrem Fall handelte es sich um ihren Trauring.
    Magnus hatte Will erzählt, dass man allgemein davon ausging, der Ring sei längst verloren, tief begraben im schlammigen Bett der Themse. Dennoch nahm Molly jeden Beutel mit gefundenen Ringen als Bezahlung entgegen - immer in der Hoffnung, dass sich ihr Ring vielleicht darunter befand.
    Nun schob sie die Ringe wieder in den Beutel und ließ diesen irgendwo in den Falten ihres lumpigen Kleids verschwinden; als Gegenleistung überreichte sie Will ein gefaltetes Päckchen mit dem gewünschten Pulver.
    Der junge Schattenjäger steckte das Päckchen in die Manteltasche, während die Greisin zu schimmern begann und allmählich verblasste. »Warte, Molly. Das ist noch nicht alles - ich bin aus einem weiteren Grund hier.«
    Die gespenstische Erscheinung flackerte, während ihre Gier mit ihrer Ungeduld rang und sie Mühe hatte, sichtbar zu bleiben. Doch schließlich murrte sie: »Na gut. Was willste denn noch?«
    Will zögerte. Hier ging es nicht um eine Besorgung, die Magnus ihm aufgetragen hatte - es handelte sich vielmehr um etwas, an dem er selbst großes Interesse besaß. »Ein Liebestrank ...«
    Die alte Molly brach in keckerndes Gelächter aus. »Ein Liebestrank? Für Will Herondale? Normalerweise hab ich gegen Geld nix einzuwenden, aber ein Jüngelchen, das so aussieht wie du, braucht keinen Liebestrank - so viel ist mal sicher.«
    »Nein, nein, eigentlich suche ich nach dem genauen Gegenteil«, erwiderte Will, mit einem Anflug von Verzweiflung in der Stimme. »Etwas, das der Liebe ein Ende setzt.«
    »’nen Hass trank?« Molly klang noch immer amüsiert.
    »Ich hatte eher gehofft, es gäbe vielleicht ein Mittel, das so etwas wie Gleichgültigkeit bewirkt? Duldsamkeit?«
    Molly stieß ein verächtliches Schnauben aus, das für einen Geist erstaunlich menschlich klang. »Ich erklär dir das nur ungern, Nephilim, aber wenn du willst, dass ein Mädchen dich hasst, lässt sich das mühelos und auf mannigfache Weise bewerkstelligen. Aber dazu brauchst du meine Hilfe ganz

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