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Chroniken der Schattenjäger 2 - Clockwork Prince

Titel: Chroniken der Schattenjäger 2 - Clockwork Prince Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cassandra Clare
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die Tür, die kurz darauf von einer Frau geöffnet wurde. Diese trug ein langes rotes Kleid, das sich derart eng an ihren Körper schmiegte, dass Tessa große Augen bekam. Ihre langen schwarzen Haare waren hochgesteckt und mit zwei goldenen Stäbchen fixiert. Dunkle, mit Kajal betonte Augen schimmerten in einem sehr blassen Gesicht, doch bei näherem Hinsehen stellte Tessa fest, dass es sich nicht um eine Asiatin, sondern eine Europäerin handelte.
    Ihr kleiner roter Schmollmund verzog sich ablehnend, als ihr Blick auf Jem fiel. »Nein. Keine Nephilim«, stieß sie hervor und machte einen Schritt zur Seite, um die Tür wieder zu schließen.
    Doch Jem kam ihr zuvor: Er hob seinen Spazierstock und ließ die Klinge aus der Spitze hervorschnellen, wodurch die Tür weit aufgesperrt blieb. »Keine Sorge«, sagte er. »Wir sind nicht im Auftrag des Rats hier. Es handelt sich um eine Privatangelegenheit.«
    Die Frau kniff skeptisch die Augen zu Schlitzen.
    »Wir suchen nach jemandem«, fuhr Jem fort. »Ein Freund. Wenn Sie uns zu ihm bringen, werden wir Sie nicht länger belästigen.«
    In dem Moment warf die Frau den Kopf in den Nacken und lachte. »Ich weiß schon, nach wem ihr sucht«, sagte sie. »Von eurer Sorte ist zurzeit nur einer hier.« Dann wandte sie sich mit einem verächtlichen Achselzucken von der Tür ab.
    Jems Klinge kehrte zischend in ihr Gehäuse zurück, während der junge Schattenjäger sich bückte, unter dem niedrigen Türsturz hindurchtauchte und Tessa hinter sich herzog.
    Auf der anderen Seite der Tür befand sich ein schmaler Flur. Ein schwerer, süßlicher Duft hing in der Luft, genau wie der Geruch, der an Jems Kleidung haftete, wenn er seine Arznei eingenommen hatte. Unwillkürlich klammerte Tessa sich fester an seine Hand.
    »Hierher kommt Will immer, wenn er das ... das Mittel kauft, das ich benötige«, wisperte Jem und neigte dabei den Kopf zu ihr hinunter, sodass seine Lippen fast Tessas Ohr berührten. »Allerdings wüsste ich nicht, was er jetzt hier zu suchen hätte ...«
    Die Frau, die ihnen die Tür geöffnet hatte, warf einen kurzen Blick über ihre Schulter und stolzierte dann durch den Flur. Ein langer Schlitz auf der Rückseite ihres Kleides legte einen Großteil ihrer Beine frei - und die Spitze eines langen, schlanken, gegabelten Schwanzes, der wie eine Schlangenhaut mit schwarzen und weißen Zeichnungen versehen war.
    Sie ist eine Hexe, schoss es Tessa durch den Kopf und ihr Herz machte einen schmerzhaften Satz. Ragnor, die Dunklen Schwestern und nun diese Frau hier - wie kam es nur, dass alle Hexenwesen immer so ... so zwielichtig wirkten? Alle, mit Ausnahme von Magnus, überlegte Tessa. Aber sie hatte den Eindruck, dass Magnus in vielerlei Hinsicht eine Ausnahme von der Regel darstellte.
    Der Flur endete in einem großen Raum mit dunkelrot gestrichenen Mauern. Von der hohen Decke hingen wuchtige Holzlaternen, durch deren elegantes, fein geschnitztes Flechtwerk gelbes Licht fiel und filigrane Muster auf alle Oberflächen warf. Die Wände waren von Stockbetten gesäumt, wie Kojen im dunklen Bauch eines Schiffs, und ein großer runder Tisch beherrschte die Mitte des Raums. Daran saß eine Reihe von Männern, deren Haut im selben Ton schimmerte wie die Farbe der Mauern. Ihre schwarzen Haare waren extrem kurz geschoren. Statt Finger besaßen sie blauschwarze Krallen, die ebenfalls kurz geschnitten waren, vermutlich für ein leichteres Hantieren und Wiegen der verschiedenen Pulver und Mischungen, die vor ihnen auf dem Tisch lagen. Die Substanzen schienen im Licht der Laternen zu schimmern und zu glänzen, wie pulverisierte Edelsteine.
    »Ist das hier eine Opiumhöhle?«, wisperte Tessa Jem ins Ohr.
    Doch Jem sondierte nervös den Raum; Tessa konnte seine Anspannung spüren, ein Zittern unter seiner Haut, wie das schnell pulsierende Herz eines Kolibris. »Nein«, erwiderte er leicht abgelenkt, »keine Opium höhle - eher Dämonengifte und Feenpulver. Die Männer dort an dem Tisch ... das sind Ifrit: Hexenmeister ohne Zauberkräfte.«
    Die Frau in dem roten Kleid hatte sich über die Schulter eines der Ifrit gebeugt. Gemeinsam schauten sie nun auf und zu Tessa und Jem hinüber, wobei ihre Augen einen Moment lang auf dem jungen Schattenjäger verweilten. Tessa gefiel es nicht, wie sie ihn ansahen: Den Mund der Hexe umspielte ein zynisches Lächeln und der Ifrit musterte Jem mit einem berechnenden Blick. Dann richtete die Frau sich auf und kam zu ihnen herüber, wobei sich ihre Hüften

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