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Chroniken der Schattenkrieger (German Edition)

Chroniken der Schattenkrieger (German Edition)

Titel: Chroniken der Schattenkrieger (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexander Fleming
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jetzt, wo deine Frau weg ist!“
    Maximilian biss sich auf die Lippe und verschluckte sich gleichzeitig an dem Stück Donut, das ihm fast in der Kehle stecken geblieben wäre. Er drehte den Kopf erschrocken zu Jerry und schaute ihn verblüfft an.
    „Wie meinst du das?“ Seine empörten Augen weiteten sich mit jeder Sekunde mehr und mehr. Vorwurfsvoll erwartete er eine Erklärung von seinem langjährigen Kollegen.
    „Na, der soll dir ein paar Tipps geben, wie du das Herz deiner Madam wieder für dich gewinnen kannst.“ Ein kleiner Ansatz eines Lächelns zeichnete sich auf Jerrys Gesicht.
    Maximilian atmete tief aus. Eine kiloschwere Last fiel ihm bei den klärenden Worten seines Kollegen von den Schultern.
    „Ach, das meinst du. Ich dachte schon …“ Er biss ein weiteres Stück von dem glasierten Gebäck ab und schaute ebenfalls durch die Windschutzscheibe in den stillen Abend hinaus. „Ganz schön ruhig heute. Ich hoffe die Streife wird heute stresslos verlaufen.“
    „Das hoffe ich auch, mein Freund.“
    In seinem tiefsten Inneren hatte Jerry schon seit geraumer Zeit kein großes Interesse mehr daran, Tag für Tag und Nacht für Nacht mit heulenden Sirenen und überwältigend hohem Adrenalinspiegel durch die Straßen zu rasen und Verbrecher zu jagen.
    Entweder lag es daran, dass er selbst nicht mehr wusste, wann er sich das letzte Mal richtig erholt und mal eine komplette Nacht durchgeschlafen hatte.
    Oder: Er wurde langsam alt.
    Alles in allem sehnte er sich mehr und mehr nach Ruhe.
    Nicht nur die Arbeit hatte ihn zunehmend müder gemacht, sondern einfach auch das pulsierende Großstadtleben, das er im Grunde nicht gewohnt war.
    Seinen Job liebte er über alles, das stand für ihn fest. Das Gefühl, die Ungerechtigkeit zu bekämpfen, Verbrechen zu verhindern oder durch seinen Einsatz zumindest der Entstehung derselben entgegenzuwirken und der Menschheit auf diese Weise ein Sicherheitsgefühl zu garantieren, würde er für nichts auf der Welt eintauschen wollen.
    Doch etwas zog ihn aus der Stadt hinaus.
    Die letzten Monate spielte er schon öfters mit dem Gedanken, sein Apartment zu kündigen, die Möbel, die ihm nicht am Herzen lagen, zu verkaufen, die allernötigsten Sachen zu packen – die wohl ohnehin in den kleinen Kofferraum eines Kleinwagens passen würden – und in ein ruhiges Städtchen zu flüchten.
    Dort würde er sich natürlich so schnell, wie es ihm nur möglich war, bemühen, eine Stelle als Polizist zu bekommen und wieder seiner Lieblingsbeschäftigung nachzugehen.
    Außer dem bürokratischen Papierkram, den eine Versetzung von einer Dienststelle zur anderen mit sich brachte, und der Tatsache, dass Jerry noch keinen blassen Schimmer davon hatte, wohin seine abenteuerliche Reise ihn führen würde, stand dem nichts im Weg.
    Eine Familie hatte er nicht.
    Weder nahe Verwandte noch viele Freunde. Außer Maximilian natürlich. „Der Bursche wird mir fehlen“, dachte er für sich, warf einen kurzen Blick zu seinem Kollegen und zog den rechten Mundwinkel nach oben.
    „Was grinst du so?!“
    Seine Tagträumerei nahm kurzerhand ein Ende, als er das ihm viel zu bekannte Geräusch des Funkgerätes hörte.
    „KSCHK KSCHK. ZENTRALE AN 17-34. BITTE KOMMEN!“
    „17-34 hier. Erwarten Anweisungen.“ Jerry betätigte den Funk, weil Maximilian aufgrund des vollen Mundes nicht in der Lage war, einen Laut von sich zu geben.
    „UNS WURDE EIN BEWAFFNETER BANKÜBERFALL GEMELDET! DIE SECHS VERDÄCHTIGEN FLIEHEN IN RICHTUNG KÜSTE. DREI STREIFENWAGEN SIND IHNEN AUF DEN FERSEN, DIE VERDÄCHTIGEN FLIEHEN AUF MOTORRÄDERN UND SIND ZU SCHNELL FÜR SIE. SIE ERBITTEN UNTERSTÜTZUNG! ICH HOFFE, SIE WERDEN MIT IHREM WAGEN MEHR ERFOLG HABEN.“
    „17-34, haben verstanden. Wir nehmen die Verfolgung auf. Over.“
    „KSCHK KSCHK“
    Der Polizeifunk wurde still.
    „Nun hast du dich zu früh gefreut, mein Freund. Aufregung pur, das ist das Motto des heutigen Abends.“ Jerry drehte den Zündschlüssel. Das dumpfe, aber doch dominierende Grollen des leistungsstarken Motors ertönte.
    „Mann, eh. Bei diesem Job kann man noch nicht mal in Ruhe seinen Donut genießen.“ Maximilian stopfte eilig das letzte Stück in den Mund und warf die Verpackung aus dem Fenster.
     

* * *
    „Dort sind sie!“ Maximilian zog prüfend am Sicherheitsgurt, um sicherzugehen, dass er bei einer möglichen Kollision mit einem der anderen Streifenwagen, die an der Verfolgung der sechs Motorräder teilnahmen, nicht durch die

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