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Chroniken der Schattenkrieger (German Edition)

Chroniken der Schattenkrieger (German Edition)

Titel: Chroniken der Schattenkrieger (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexander Fleming
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bietende Schauspiel.
    „Soll ich ihn …?“, entgegnete Maximilian, ohne den Satz zu beenden. „Dann hätten wir zumindest einen von denen gefasst. Und wenn du mich fragst, könnte ich wetten, dass es der Anführer der Bande ist.“
    Tatsächlich war die Gestalt, die sich nun den beiden näherte, viel größer und kräftiger gebaut als die übrigen Fahrer.
    Ein paar Lidschläge später befand sich das Motorrad genau vor dem Streifenwagen. Plötzlich schwenkte der Fahrer das Motorrad auf die linke Seite, dorthin, wo sich das Lenkrad des Streifenwagens befand, hinter dem Jerry saß, und verringerte zusätzlich die Geschwindigkeit. Nun fuhren die Jäger und der Gejagte parallel zu einander.
    Die weiteren Sekunden verliefen wie in Zeitlupe. Die Anspannung stieg sowohl bei Jerry als auch bei Maximilian enorm an, da keiner der beiden wusste, was der Unbekannte vorhatte.
    Gleichzeitig durften die übrigen fünf nicht aus den Augen gelassen werden.
    „Könnte es eine Falle sein?“, fragte Maximilian leise.
    „Ich glaube, kaum“, antwortete Jerry und warf einen raschen Blick zu der nun neben ihm fahrender Gestalt.
    Ob es sich um einen Mann oder eine Frau handelte, konnte er nicht mit Sicherheit sagen, doch der kräftige Körperbau und die breiten Schultern ließen auf einen stark gebauten Mann schließen.
    Die Gestalt führte nun langsam die rechte Hand zum Helm und öffnete das Visier. Nun war sich Jerry völlig sicher, dass es sich nicht um eine Frau handelte.
    Das Gesicht des Fremden war mit einer schwarzen Stoffmaske verdeckt, lediglich die großen Knopfaugen schauten eindringlich in Jerrys Gesicht.
    Maximilian, der sich auf dem Beifahrersitz ohnehin in einer schlechten Beobachtungsposition befand, konnte nichts erkennen. Lediglich der Oberkörper des Mannes war für ihn sichtbar.
    Der Mann starrte Jerry weiterhin an. Der erwiderte den Blick. Dieser Zustand dauerte mehrere Sekunden an, wobei beide Fahrer die vor ihnen liegende Straße komplett außer Acht ließen.
    Keiner sprach ein Wort. Auch Maximilian wagte es nicht, etwas zu sagen, und beobachtete gespannt das sich ihm darbietende Schauspiel.
    Mit einem heftigen Ruck schob der Mann das Visier seines Helmes wieder zu und brach damit den Blickkontakt ab.
    Im nächsten Moment gab er wieder Gas und ordnete sich erneut in die Reihe der übrigen fünf Motorräder ein.
    Die beiden Polizisten erwachten nun aus der kurzen Starre und wandten sich wieder der Verfolgung zu.
    „Gleich kommt wieder eine scharfe Kurve, Jerry.“ unterbrach Maximilian die Stille. „Die Biegung ist etwas stärker als bei der letzten.“
    „Habe verstanden“, antwortete Jerry in einem leisen Ton und nahm den Fuß langsam vom Gas herunter. Die Motorräder verringerten ihre Geschwindigkeit diesmal jedoch nicht. Mit jedem gefahrenen Meter vergrößerte sich der Abstand zwischen den beiden rivalisierenden Gruppen.
    „Sie fahren viel zu schnell rein. Sind die verrückt? Das schaffen die doch nie!“, erklang Maximilians besorgte und zugleich hysterische Stimme.
    Die sechs Motorräder legten sich erneut, wie einstudiert, gleichzeitig und dabei sehr elegant in die Kurve und verschwanden hinter derselben.
    Für einen kurzen Augenblick waren sie außer Sichtweite der Verfolger, was besonders Jerry sichtlich beunruhigte. Ohne das Ende der Biegung abzuwarten drückte er den rechten Fuß erneut aufs Gaspedal und fuhr mit quietschenden Reifen in die gerade Straße ein.
    „Was zum …“ Maximilian schrie seine Empörung regelrecht hinaus, als er die sechs Motorräder in einer Entfernung von ungefähr vierhundert Metern vor dem Wagen auf der nächtlichen Straße liegen sah.
    Jerry manövrierte den Sportwagen vorsichtig an die liegenden Motorräder heran und hielt den Wagen an.
    Die beiden Polizisten blieben für einen kurzen Augenblick im Wagen sitzen und beobachteten eindringlich die Umgebung. Schließlich stiegen sie mit gezückten und geladenen Waffen aus und näherten sich langsam den Metallkolossen. Zu ihrer Verwunderung gab es keine Spur von den Flüchtlingen.
    „Was geht hier vor sich? Wo sind sie hin?“ Maximilian schaute mit weit geöffneten Augen zu seinem Kollegen, der seiner Meinung nach überraschend gefasst wirkte.
    „Weg“, antwortete Jerry und leuchtete mit seiner Lampe die Umgebung ab, jedoch ohne eine Spur der Verschwundenen zu erkennen.
    „Was sollen wir denn nun in unseren Bericht schreiben? Etwa, dass sie sich alle in Luft aufgelöst haben? Das ist doch absurd!“, entgegnete

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