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Chroniken der Schattenkrieger (German Edition)

Chroniken der Schattenkrieger (German Edition)

Titel: Chroniken der Schattenkrieger (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexander Fleming
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Vorgesetzten wartete.
    Mit einem Ruck bewältigte der schwer atmende Nathael die letzten drei Stufen und betrat das breite Podest der Aussichtsplattform.
    Wegen der hereingebrochenen Dämmerung konnten die anderen seine Verletzung nicht erkennen, was ihm auch ganz recht war. Denn das was er noch mehr als das Wegrennen hasste, war Mitleid.
    So wie es der Würde eines Kriegers entspricht, nahm er keine Rücksicht auf seine Wunde, sondern trat ohne zu humpeln vor die Königin und senkte ergeben seinen blonden Kopf.
    „Es ist Zeit, von hier wegzugehen, meine Gebieterin“, sagte er mit ruhiger Stimme.
    „Wohin werden wir gehen?“, fragte Lothaire und suchte seinen Blick.
    „Um ehrlich zu sein, kenne ich das genaue Ziel unserer Reise nicht. Wir werden uns ein Land suchen, in dem wir in Sicherheit leben können. Und dort werden wir bleiben.“
    „Ins Exil also …“, sprach die Königin schweren Herzens. „So sei es!“
    Sie blickte zum letzten Mal in die Tiefe. Die Dunkelheit gab das ganze Ausmaß der Zerstörung nicht preis, doch nichtsdestoweniger sah sie das Land brennen, das sie früher, so gut sie konnte, regiert hatte.
    Wie eine riesige, auf ihrem Weg alles zerstörende Tsunamiwelle überschwemmte das feindliche Heer ihre Heimat und riss alles Leben mit in den Tod.
    Von hier oben kamen ihr die Tausende von Soldaten, die das Eingangstor belagerten und es zum Einsturz bringen wollten, wie kleine Ameisen vor.
    Eine winzige Träne rann an ihrer glühenden Wange hinunter.
    „Gebieterin“, sagte Nathael. „Sie sind soeben in die Halle vorgedrungen. Wir müssen verschwinden!“
    „Halte mich aber gut fest, Soldat!“
    „Das werde ich, meine Königin.“
    Nathael trat an sie heran und nahm sie auf seine starken Arme.
    „Aragon, Elias, Aaron! Verteidigungsformation annehmen und mir folgen!“, erklang Nathaels strenger Befehl, bevor er seine Flügel ausbreitete und mit Lothaire auf den Armen in die Tiefe sprang.
     

* * *
    Kurze Zeit später.
    Abseits des Kampfgeschehens.
    „Mein Herr, sie sind uns entwischt!“, sagte der muskelbepackte Kommandant des ersten Infanteriebataillons und verneigte sich vor seinem Vorgesetzten.
    Die schwarze Rüstung des Soldaten schimmerte im hellen Mondlicht, und bei genauem Hinschauen konnte man erkennen, dass sein ganzer Körper von großen Blutflecken übersät war. Doch er selbst war an keiner einzigen Stelle seines durchtrainierten Körpers verletzt.
    Für sein recht junges Alter hatte er genug Kampferfahrung, um sich den Ruf eines Kriegers zu verschaffen. Viele behaupteten, dass ihm das Kämpfen in die Wiege gelegt worden wäre, und manche witzelten sogar, dass er der Sohn des Zeus wäre.
    Der Anführer des Angriffstrupps saß hoch oben auf dem Ross und bewegte seine dunkelbraunen Knopfaugen langsam nach unten – dorthin, wo sein junger Knecht untergeben vor ihm kniete.
    „Erklär mir, wie das geschehen konnte!“, sagte er in einem langsamen und doch bestimmten Ton.
    „Sie sind uns entwischt, mein Herr“, sagte der Soldat und senkte den Blick weiter nach unten. „Bevor wir den Palast stürmen konnten, sind sie geflohen.“
    „Ich habe eine Armee aus sechzehntausend Kriegern zusammengestellt und keinem von euch ist es gelungen, das Ziel nicht aus den Auge zu verlieren?“ Die Stimme des Anführers wurde mit jedem Laut immer zorniger.
    „Vergib deinem Diener … ich werde alles Mögliche tun, um diesen Fehler wiedergutzumachen. Es wird nicht noch einmal geschehen. Für dieses Versprechen gebe ich mein Leben.“
    „Ich sollte dich wie eine Kakerlake zerquetschen! Aber du bist der Beste, den ich habe. Du bekommst noch eine Chance von mir, und du solltest sie wirklich nutzen. Scheiterst du erneut, werde ich dich mit meinem eigenen Schwert persönlich einen Kopf kürzer machen“ – die vor Kurzem noch entspannten Gesichtszüge des Anführers verfinsterten sich und bildeten eine abscheuliche und angsteinflößende Grimasse.
    „Wie lautet Euer Befehl, mein Herr?“
    „Du wirst aus deinen besten Männern einen Suchtrupp zusammenstellen und die Königin ausfindig machen. Hast du sie und die, die ihr gefolgt sind, erst einmal gefunden, schlachtest du sie alle ab! Ich will ihre Köpfe vor meinen Füßen liegen sehen! Und jetzt verschwinde!“
    Das wütende Geschrei war noch meilenweit zu hören. Demütig erhob sich der stählerne Kämpfer vom Boden und verschwand in der Dunkelheit .

Kapitel 1 – Die Kugelmenschen
    Brunswick (US-Bundesstaat Maine). Das Jahr 2010.
    Ein

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