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Herbstwind (Beachrats: Teil 2) (German Edition)

Herbstwind (Beachrats: Teil 2) (German Edition)

Titel: Herbstwind (Beachrats: Teil 2) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tobias Jäger
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Kapitel 1: Kevin
    Rick und ich waren alleine zuhause, als das Telefon klingelte. Wir saßen zusammen auf der Couch, ich las gerade ein Buch und Rick stöberte in einem Katalog mit Pflanzensamen, um etwas Neues für seinen Garten zu finden. Ich nahm das Gespräch entgegen.
    »Hallo?«
    »Hi, Kevin. Hier ist Gene Goodwin«, begrüßte mich Alex‘ Dad.
    »Hi, Gene. Wie geht es dir?«, fragte ich.
    Er rief selten bei uns zuhause an. Wenn er das tat, dann nur um mit seinem Sohn zu sprechen. Alex war allerdings nicht bei uns.
    »Alles bestens«, antwortete Gene. »Ich hoffe, bei euch auch?«
    »Und geht es gut. Wenn du Alex sprechen möchtest, hast du kein Glück. Der ist nicht hier.«
    »Nein, ich rufe wegen etwas anderem an«, sagte Gene.
    Der Ton seiner Stimme änderte sich und mir wurde sofort klar, dass es um etwas Ernstes ging. Das einzige, was mir einfiel, war jedoch Alex.
    »Ist irgendetwas mit Alex?«, fragte ich besorgt.
    Ich war mir sicher, dass er die Sorge in meiner Stimme hören konnte.
    »Nein, dem geht es gut«, antwortete er lachend.
    »Was ist es dann?«
    »Ich möchte mit Rick und dir über etwas reden. Würde es euch etwas ausmachen, wenn ich bei euch vorbei komme?«
    »Natürlich nicht, Gene. Komm ruhig her.«
    »Gut. Ich bin in fünf Minuten da.«
    Ich legte auf und fasste das Gespräch für Rick zusammen. Da wir beide nur Boxershorts trugen, zogen wir uns schnell etwas an. Es dauerte keine fünf Minuten, bis wir Genes Auto in der Einfahrt hörten. Rick und ich wären die kurze Strecke vermutlich gelaufen, Gene fuhr aber lieber.
    Wir öffneten ihm die Tür und begrüßten ihn noch einmal.
    »Möchtest du etwas trinken?«, fragte ich Gene. »Einen Kaffee oder Cola?«
    »Ihr habt nicht zufällig Bourbon im Haus, oder?«
    »Ich glaube schon«, antwortete Rick. »Wenn David und Alex ihn nicht getrunken haben.«
    Rick ging die Drinks holen, ich setzte mich mit Gene schon einmal ins Wohnzimmer.
    »Was ist los?«, fragte ich, nachdem Rick zurück war. »Du hast am Telefon ziemlich ernst geklungen.«
    »Okay, es geht um folgendes: ich habe geschäftlich Großes vor. Ich habe die Chance, das Harbor Resort zu kaufen.«
    Rick und ich sahen uns an. Wir kannten das Hotel, denn wir hätten beide fast ein Praktikum während unseres Studiums dort absolviert. Wir hatten uns dann aber für das Hotel entschieden, für das wir jetzt auch arbeiteten.
    »Du willst das ganze Resort kaufen?«, fragte Rick ungläubig.
    »Ich hoffe es«, antwortete Gene und grinste. »Ich arbeite an diesem Deal bereits seit einem halben Jahr und verbringe den Großteil meiner Zeit damit, Investoren zu suchen. Aber ich glaube, dass es klappen wird.«
    »Das ist großartig«, sagte Rick.
    »Ja, das ist es«, sagte Gene nachdenklich. »Und ihr zwei habt in der Zwischenzeit meinen Sohn für mich großgezogen.«
    »Es war uns ein Vergnügen«, sagte ich.
    »Das weiß ich, Kevin. Rita und ich sind euch unendlich dankbar für das, was ihr für Alex getan habt. Aber ich bin heute geschäftlich hier. Ich habe es irgendwie geschafft, meine anderen Geschäfte am Laufen zu halten und es hat mich fast umgebracht. In den nächsten sechs Monaten muss ich Vollzeit an diesem Deal arbeiten und ich möchte mir nicht noch Sorgen um die anderen Hotels und Geschenkläden, die ich schon besitze, machen müssen. Ich brauche Leute, die sich darum kümmern können und auf die ich mich verlassen kann. Deswegen bin ich hier.«
    »Wir haben ein paar Freunde, die wir dir empfehlen können«, sagte ich.
    »Ich bin nicht an euren Freunden interessiert, Kevin. Ich möchte euch beide.«
    Ich fühlte mich, als hätte mir jemand einen Schlag in den Magen verpasst. Ich war froh, dass ich bereits saß, denn sonst hätte ich mich jetzt setzen müssen.
    »Was genau hast du vor?«, fragte Rick.
    »Ich habe im Prinzip zwei verschiedene Arten an Geschäften. Ich habe die Hotels und ich habe die Geschenkläden. Ich will euch beide als Vizepräsidenten für meine Firma. Kevin, dich möchte ich für den Hotelbereich und ich möchte, dass Rick sich um die Geschenkläden kümmert. Ich werde sehr beschäftigt sein, also hättet ihr vollkommen freie Hand bei der Führung dieser Unternehmensbereiche. Ich müsste allerdings darauf bestehen, dass ihr ohne meine Zustimmung keine Immobilien verkauft.«
    »Großer Gott, Gene! Wir sind gerade einmal 26 Jahre alt.«
    »Und?«
    »Meinst du nicht, dass wir ein bisschen zu jung für so eine Verantwortung sind?«
    »Ihr wart nicht zu jung, um aus meinem

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