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Chroniken der Unterwelt Bd. 1 City of Bones

Chroniken der Unterwelt Bd. 1 City of Bones

Titel: Chroniken der Unterwelt Bd. 1 City of Bones Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cassandra Clare
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Abkommen ein für alle Mal zum Scheitern verurteilt gewesen.
    In diesen unruhigen Zeiten waren wir seltsamerweise sehr glücklich. Jocelyn und ich sandten geheime Botschaften an die Elben, die Hexenmeister und selbst an die Erzfeinde der Werwölfe, die Vampire, in denen wir sie vor Valentins Plänen warnten und aufforderten, sich auf einen Kampf vorzubereiten. Wir arbeiteten zusammen – Werwölfe und Nephilim.
    Am Tage des Abkommens beobachtete ich aus einem Versteck, wie Jocelyn und Valentin das Herrenhaus verließen. Ich erinnere mich, wie sie sich niederbeugte und das flachsblonde Haar ihres Sohnes küsste. Ich erinnere mich, wie die Sonne auf ihr Haar schien; ich erinnere mich an ihr Lächeln.
    Sie fuhren mit der Kutsche nach Alicante hinein; ich folgte ihnen auf vier Pfoten und mein Rudel begleitete mich. Die Große Halle des Erzengels war bis zum Bersten gefüllt mit den versammelten Mitgliedern des Rats und großen Abordnungen aus allen Teilen der Schattenwelt. Als das Abkommen unterzeichnet werden sollte, sprang Valentin auf und die Mitglieder des Kreises erhoben sich mit ihm und zogen ihre Waffen aus den Gewändern. Als daraufhin in der Großen Halle Panik ausbrach, lief Jocelyn zu der gewaltigen, doppelflügligen Eingangstür und riss sie auf.
    Mein Rudel lauerte direkt vor dem Portal. Wir stürmten in die Halle, zerrissen die Nacht mit unserem Geheul und wurden gefolgt von Elbenrittern mit Waffen aus Glas und gewundenen Dornen. Nach ihnen kamen die Kinder der Nacht, die Fänge kampfbereit, und die Hexenmeister mit Flammen und Schwertern. Während die Massen in Panik aus der Großen Halle flohen, stürzten wir uns auf die Mitglieder des Kreises.
    Nie zuvor hatte die Halle des Erzengels ein solches Blutbad erlebt. Wir versuchten, jene Schattenjäger zu schonen, die nicht zum Kreis gehörten – Jocelyn hatte sie mithilfe eines Hexenmeister-Spruchs markiert. Doch viele von ihnen kamen dennoch ums Leben und ich fürchte, dass mein Rudel für einige der Morde verantwortlich war. Mit Sicherheit hat man uns im Nachhinein alle toten Schattenjäger angelastet. Was den Kreis betraf, so waren seine Mitglieder viel zahlreicher, als wir erwartet hatten, und sie attackierten die Schattenwesen mit größter Erbitterung. Ich kämpfte mich durch das Gemetzel bis zu Valentin vor. Mein einziges Streben galt ihm – ich wollte derjenige sein, der ihn tötete, ich wollte, dass mir diese Ehre zuteil wurde. Ich entdeckte ihn schließlich bei der großen Statue des Erzengels, wo er einen Elbenritter mit einem einzigen, blitzschnellen Stoß seines bluttriefenden Dolches niederstreckte. Als er mich sah, lächelte er grausam und entschlossen. »Ein Werwolf, der mit Schwert und Dolch kämpft«, sagte er, »ist so unnatürlich wie ein Hund, der mit Messer und Gabel isst.«
    »Du kennst dieses Schwert, du kennst diesen Dolch«, erwiderte ich. »Und du weißt, wer ich bin. Wenn du mit mir reden willst, nenn mich beim Namen.«
    »Ich kenne keine Halbmenschen mit Namen«, höhnte Valentin. »Einst hatte ich einen Freund, einen ehrbaren Mann, der lieber gestorben wäre, als sein Blut verunreinigen zu lassen. Jetzt steht ein namenloses Monster vor mir, das sein Gesicht trägt.« Er hob seine Klinge. »Ich hätte dich schon damals töten sollen!«, brüllte er und stürzte sich auf mich.
    Ich wehrte seinen Stoß ab und wir kämpften miteinander auf dem Rednerpodium, während die Schlacht um uns tobte und ein Mitglied des Kreises nach dem anderen sein Leben aushauchte. Ich sah, wie die Lightwoods ihre Waffen fallen ließen und flohen – Hodge war schon längst verschwunden, er hatte sich gleich am Anfang der Schlacht aus dem Staub gemacht. Und dann stürzte Jocelyn die Stufen hinauf auf mich zu, das Gesicht verzerrt vor Angst. »Valentin, hör auf!«, rief sie. »Das ist Luke, dein Freund, dein Bruder …«
    Mit einem verächtlichen Schnauben packte Valentin sie, zog sie an sich und presste ihr seinen Dolch an die Kehle. Ich ließ mein Schwert sinken, denn ich wollte nicht, dass er sie verletzte. Dann sah er es in meinen Augen. »Du hast sie immer schon gewollt«, zischte er. »Und jetzt habt ihr beiden euch gegen mich verschworen. Das werdet ihr noch bereuen, und zwar für den Rest eures Lebens.«
    Mit diesen Worten riss er Jocelyn das Medaillon vom Hals und schleuderte es mir entgegen. Die Silberkette traf meine Haut wie eine Peitsche. Ich brüllte vor Schmerz und stolperte rückwärts und im selben Moment verschwand er im Handgemenge,

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