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Chroniken der Unterwelt Bd. 1 City of Bones

Chroniken der Unterwelt Bd. 1 City of Bones

Titel: Chroniken der Unterwelt Bd. 1 City of Bones Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cassandra Clare
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ausschließlich den Menschen vorbehalten sein, argumentierte er, Halbdämonen hätten keinen Platz darin. Denn schließlich könnte man einem Dämon nie wirklich vertrauen.
    Mir gefiel die Richtung nicht, in die der Kreis steuerte, aber ich blieb loyal – teils, weil ich es immer noch nicht über mich brachte, Valentin zu enttäuschen, teils, weil Jocelyn mich darum gebeten hatte. Sie hoffte, ich würde einen mäßigenden Einfluss auf den Kreis ausüben können, doch das erwies sich als Trugschluss. Niemand von uns war in der Lage, Valentin zu mäßigen, und Robert und Maryse Lightwood – inzwischen miteinander verheiratet – unterstützten ihn und gingen dabei fast ebenso rücksichtslos vor wie er. Michael Wayland hatte seine Zweifel, so wie ich, doch trotz unserer Bedenken machten wir weiter mit. Unermüdlich jagte unsere Gruppe Schattenwesen – und bekämpfte dabei selbst jene, die sich nur geringe Verstöße gegen das Abkommen hatten zuschulden kommen lassen. Valentin tötete zwar nur Kreaturen, die das Abkommen missachtet hatten, aber auch gegen alle anderen ging er grausam vor. Ich habe gesehen, wie er einem Werwolfmädchen Silbermünzen an den Augenlidern befestigte, bis sie erblindete, nur weil er wissen wollte, wo der Bruder der Kleinen war. Ich habe gesehen, wie … aber das musst du dir nicht anhören. Nein. Entschuldige.
    Irgendwann war Jocelyn schwanger. Am selben Tag, an dem sie mir davon erzählte, gestand sie mir auch, dass sie inzwischen Angst vor ihrem Ehemann hatte. Sein Verhalten war immer seltsamer, unberechenbarer geworden. Manchmal verschwand er ganze Nächte in den Kellern ihres Landguts und dann hörte sie gelegentlich Schreie, selbst durch die dicken Mauern hindurch …
    Ich konfrontierte ihn damit. Er lachte mich aus, tat ihre Ängste als die Gefühlsschwankungen einer Frau ab, die ihr erstes Kind erwartet. Und dann lud er mich ein, am selben Abend mit ihm auf die Jagd zu gehen. Wir versuchten damals schon seit einiger Zeit, das Lager jener Werwölfe auszuräuchern, die Jahre zuvor seinen Vater getötet hatten. Valentin und ich waren Parabatai , ein perfektes Jägerpaar, Krieger, die füreinander starben. Also glaubte ich Valentin, als er mir an diesem Abend versprach, er würde mir den Rücken decken. Ich sah den Wolf erst, als er über mir war. Ich weiß nur noch, wie seine Zähne sich in meine Schulter gruben – der Rest der Nacht ist aus meiner Erinnerung gelöscht. Als ich erwachte, lag ich in Valentins Haus, die Schulter bandagiert, und Jocelyn war bei mir.
    Nicht alle Werwolfbisse führen dazu, dass man sich in einen Wolf verwandelt. Meine Wunde heilte und ich verbrachte die nächsten Wochen in quälender Angst, in Erwartung des Vollmonds. Wenn der Rat davon erfahren hätte, hätte man mich in eine Beobachtungszelle gesperrt. Aber Valentin und Jocelyn hielten dicht. Drei Wochen später stand der Vollmond groß und leuchtend am Himmel und ich begann, mich zu verändern. Die erste Veränderung ist immer die schwerste. Ich erinnere mich an völlige Verwirrung, Todesqualen, tiefe Dunkelheit. Stunden später kam ich wieder zu mir, auf einer Wiese, Kilometer von der Stadt entfernt. Ich war von Kopf bis Fuß mit Blut bespritzt und um mich herum lagen die zerrissenen Kadaver kleiner Waldtiere.
    Ich stolperte zurück zum Landgut, wo mich die beiden an der Tür erwarteten. Jocelyn fiel mir weinend um den Hals, aber Valentin zog sie weg. Ich stand nur da, blutig und am ganzen Körper zitternd, unfähig, einen klaren Gedanken zu fassen, immer noch den Geschmack von rohem Fleisch im Mund. Keine Ahnung, was ich erwartet hatte, aber ich schätze, ich hätte es wissen müssen.
    Valentin zerrte mich die Treppe hinunter in den Wald. Er sagte mir, dass er mich eigentlich töten müsste, es aber nicht über sich brächte. Stattdessen holte er einen Dolch hervor, der einst seinem Vater gehört hatte – er war aus Silber und verbrannte meine Haut, als ich ihn berührte. Er meinte, ich sollte das einzig Ehrenhafte tun und meinem Leben selbst ein Ende setzen. Dann küsste er den Dolch, gab ihn mir, ging zurück ins Haus und verbarrikadierte die Tür.
    Ich lief durch die Nacht, teils als Mensch, teils als Werwolf, bis ich die Grenze überquerte. Ich platzte mitten hinein in das Werwolflager, zog meinen Dolch und forderte denjenigen, der mich gebissen und in einen der ihren verwandelt hatte, zum Kampf. Lachend zeigte das ganze Rudel auf den Anführer. Klauen und Zähne immer noch blutig von der Jagd,

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