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Chroniken der Unterwelt Bd. 1 City of Bones

Chroniken der Unterwelt Bd. 1 City of Bones

Titel: Chroniken der Unterwelt Bd. 1 City of Bones Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cassandra Clare
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sollen. »Und wenn es jemand anderes war? Jemand mit gleichem Namen?«
    Hodge lachte, doch es klang bitter. »Nein. Aber jemand könnte seinen Namen benutzt haben, um eine Botschaft zu übermitteln.« Er stand auf und ging zu seinem Schreibtisch, die Hände hinter dem Rücken verschränkt. »Und jetzt wäre genau der richtige Zeitpunkt dafür.«
    »Warum gerade jetzt?«
    »Wegen des Abkommens.«
    »Wegen der Friedensverhandlungen? Jace hat sie erwähnt, aber Frieden mit wem denn?«
    »Mit den Schattenwesen«, murmelte Hodge. Er musterte Clary besorgt. »Entschuldige, das ist sicher verwirrend für dich.«
    »Meinen Sie?«
    Er lehnte sich gegen den Schreibtisch und streichelte abwesend Hugos Federkleid.
    »Die Schattenwesen sind die, mit denen wir uns die Verborgene Welt teilen. Seit Menschengedenken haben wir in einem zweifelhaften Frieden mit ihnen gelebt.«
    »Sie meinen Vampire, Werwölfe und …«
    »Das Lichte Volk«, erläuterte Hodge, »Feenwesen. Und als Halbdämonen zählen auch Liliths Kinder dazu, die Hexenmeister.«
    »Und was sind die Schattenjäger?«
    »Wir werden manchmal auch Nephilim genannt«, erklärte Hodge. »Der Bibel zufolge entspringen wir der Verbindung von Menschen und Engeln. Angeblich entstanden die Schattenjäger vor vielen Tausend Jahren, als die Menschheit von Dämoneninvasionen aus anderen Welten überrannt wurde. Ein Hexenmeister beschwor den Erzengel Raziel herauf; dieser vermengte sein eigenes Blut mit dem Blut von Menschen in einem Kelch und ließ die Menschen davon trinken. Diejenigen, die von dem Engelsblut getrunken hatten, wurden zu Schattenjägern, genau wie ihre Kinder und Kindeskinder. Das Gefäß, in dem Raziel das Blut mischte, wurde später als der ›Kelch der Engel‹ bekannt. Die Legende mag vielleicht nicht den Tatsachen entsprechen, aber seither konnten – wenn es an Schattenjägern fehlte – unsere Reihen stets mithilfe des Kelchs wieder geschlossen werden.«
    » Konnten – und jetzt geht das nicht mehr?«
    »Der Kelch existiert nicht länger. Valentin hat ihn kurz vor seinem Tod vernichtet. Er hat sein Haus angezündet und sich und seine Familie verbrannt, seine Frau und sein Kind. Sein Land ist verkohlt. Noch immer will niemand dort wohnen. Es heißt, es sei verflucht.«
    »Stimmt das denn?«
    »Möglicherweise. Der Rat bestraft Gesetzesübertretungen manchmal mit Verwünschungen. Valentin hat gegen das wichtigste Gebot verstoßen: Er hat das Schwert gegen seine eigenen Brüder, die Schattenjäger, erhoben und sie umgebracht. Er und seine Verbündeten, der Kreis, haben zu der Zeit des letzten Abkommens Dutzende ihrer eigenen Brüder und Hunderte von Schattenwesen getötet. Sie konnten nur knapp besiegt werden.«
    »Aber warum hat er die anderen Schattenjäger angegriffen?«
    »Er lehnte das Abkommen ab. Er verachtete die Schattenwesen und fand, sie müssten alle abgeschlachtet werden, um die Welt für die Menschen zu reinigen. Obwohl Schattenwesen keine Dämonen oder Invasoren sind, fand er, sie seien vom Ursprung her dämonisch, und das reichte ihm. Der Rat war anderer Meinung – er glaubte, man bräuchte die Hilfe der Schattenwesen, um die Dämonen ein für alle Mal besiegen zu können. Und da das Lichte Volk schon länger auf dieser Welt weilt als wir, kann man auch kaum behaupten, sie gehörten nicht hierher.«
    »Ist denn das Abkommen geschlossen worden?«
    »Ja, es wurde unterzeichnet. Als die Schattenwesen sahen, wie der Rat sie verteidigte und sich gegen Valentin und seinen Kreis stellte, erkannten sie, dass die Schattenjäger nicht ihre Feinde waren. So hat Valentin durch seine Rebellion ungewollt das Abkommen erst ermöglicht.« Hodge setzte sich wieder auf den Stuhl. »Entschuldige, das ist für dich wahrscheinlich nur trockener Geschichtsstoff. Tja, so war Valentin. Ein Unruhestifter, ein Visionär, ein Mann mit viel Charme und Charisma. Und ein Killer. Nun bedient sich jemand seines Namens …«
    »Aber wer?«, fragte Clary. »Und was hat meine Mutter damit zu tun?«
    Hodge erhob sich erneut. »Ich weiß es nicht. Aber ich werde alles in meiner Macht Stehende tun, um das herauszufinden. Ich muss gleich eine Nachricht an den Rat und die Bruderschaft schicken. Die Stillen Brüder werden wahrscheinlich mit dir reden wollen.«
    Clary fragte nicht, um was für Stille Brüder es sich handelte. Sie war es leid, eine Frage nach der anderen zu stellen, deren Antwort sie nur noch mehr verwirrte. Sie stand auf. »Darf ich denn jetzt nach Hause?«
    Hodge

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