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Chroniken der Unterwelt Bd. 1 City of Bones

Chroniken der Unterwelt Bd. 1 City of Bones

Titel: Chroniken der Unterwelt Bd. 1 City of Bones Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cassandra Clare
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einige gegeben, die verwegen und dumm genug waren, eine Hexe oder einen Hexenmeister damit zu beauftragen.«
    »Meine Mutter kennt weder Hexenmeister, noch glaubt sie an Magie«, erwiderte Clary. Dann fiel ihr etwas ein: »Madame Dorothea aus dem Erdgeschoss ist eine Hexe. Vielleicht hatten es die Dämonen auf sie abgesehen und haben zufällig meine Mutter erwischt?«
    Überrascht zog Hodge die Augenbrauen hoch. »Bei euch im Erdgeschoss wohnt eine Hexe?«
    »Nur so eine Stümperin, keine echte Hexe«, sagte Jace. »Ich hab das schon überprüft. Bei ihr gibt’s für Hexenmeister nichts zu holen, es sei denn, sie interessieren sich für defekte Kristallkugeln.«
    »Womit wir wieder am Anfang stehen.« Hodge streichelte den Vogel auf seiner Schulter. »Es ist wohl das Beste, den Rat zu benachrichtigen.«
    »Nein!«, rief Jace. »Wir können nicht …«
    »Solange wir nicht wussten, ob Clary genesen würde, war es sinnvoll, ihre Anwesenheit geheim zu halten«, erklärte Hodge. »Aber jetzt ist sie gesund und damit die erste Irdische seit über einhundert Jahren, die das Institut betritt. Du weißt ja, was für Irdische gilt, die von Schattenjägern erfahren, Jace. Der Rat muss benachrichtigt werden.«
    »Auf jeden Fall«, stimmte Alec zu. »Ich könnte meinem Vater eine Nachricht zukommen lassen …«
    »Sie ist aber keine Irdische«, sagte Jace leise.
    Hodges Augenbrauen schnellten bis zum Haaransatz empor. Alec unterbrach seinen Satz und schnappte verblüfft nach Luft. In der plötzlichen Stille konnte Clary hören, wie Hugo sein Gefieder schüttelte. »Doch, doch, ich bin eine Irdische«, sagte sie schließlich.
    »Nein.« Jace wandte sich zu Hodge und Clary beobachtete, wie er schluckte. Seltsamerweise übte dieses kleine Anzeichen von Nervosität eine beruhigende Wirkung auf sie aus. »An jenem Abend tauchten plötzlich Du’sien-Dämonen auf, als Polizisten verkleidet. Wir mussten an ihnen vorbei. Clary war zu schwach, um zu laufen, und verstecken konnten wir uns auch nicht, weil jeder Zeitverlust ihren Tod bedeutet hätte. Also nahm ich meine Stele … und brannte ihr eine Medelin - Rune in den Arm. Ich dachte …«
    »Hast du denn den Verstand verloren?« Hodges Hand schlug so hart auf den Tisch, dass Clary fürchtete, die Platte würde zerbersten. »Du weißt doch, dass das Gesetz es verbietet, Irdische mit einem Mal zu versehen! Gerade du müsstest das wissen!«
    »Aber es hat funktioniert«, wandte Jace ein. »Clary, zeig ihnen deinen Arm.«
    Clary starrte ihn verblüfft an und streckte dann den Arm aus. Sie erinnerte sich daran, wie verletzlich er ihr erschienen war, als sie ihn in jener Nacht hinter den Rosensträuchern betrachtet hatte. Genau oberhalb des Handgelenks sah sie jetzt drei einander überschneidende Kreise, dünn und verblasst wie eine längst vergessene, uralte Narbe. »Seht ihr, fast schon weg«, stellte Jace fest, »es hat ihr überhaupt nicht geschadet.«
    »Darum geht es nicht.« Hodge beherrschte sich nur mit Mühe. »Du hättest sie in eine Forsaken verwandeln können!«
    Alecs Wangen glühten rot vor Erregung. »Jace, das glaube ich einfach nicht. Nur Schattenjäger können Bündnis-Male tragen – Irdische sterben daran …«
    »Hör mir doch mal richtig zu: Sie ist keine Irdische. Deshalb konnte sie uns auch sehen. Sie hat mit Sicherheit Schattenjägerblut in ihren Adern.«
    Clary senkte den Arm; plötzlich fror sie. »Aber das … nein, unmöglich.«
    »Doch, bestimmt«, sagte Jace, ohne sie anzusehen. »Sonst hätte das Mal, das ich auf deinen Arm …«
    »Es reicht, Jace«, unterbrach Hodge ihn zornig. »Du brauchst ihr nicht noch mehr Angst einzujagen.«
    »Aber ich hatte recht, oder? Das würde auch erklären, was mit ihrer Mutter passiert ist. Wenn sie eine Schattenjägerin im Exil war, hatte sie vielleicht Feinde in der Schattenwelt.«
    »Meine Mutter war keine Schattenjägerin!«
    »Aber vielleicht dein Vater«, erwiderte Jace. »Was weißt du über ihn?«
    Clary erwiderte seinen Blick mit verschlossener Miene. »Er ist gestorben, ehe ich zur Welt kam.«
    Jace zuckte fast unmerklich zusammen.
    Nun meldete Alec sich wieder zu Wort. »Es wäre möglich«, sinnierte er. »Wenn ihr Vater Schattenjäger war und ihre Mutter weltlich – okay, es verstößt bekanntermaßen gegen das Gesetz, Mundies zu heiraten. Aber vielleicht haben sie sich versteckt.«
    »Das hätte meine Mutter mir aber gesagt«, entgegnete Clary. Doch dann dachte sie daran, dass es nur ein Foto von ihrem Vater

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