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Chroniken der Unterwelt Bd. 1 City of Bones

Chroniken der Unterwelt Bd. 1 City of Bones

Titel: Chroniken der Unterwelt Bd. 1 City of Bones Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cassandra Clare
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aufschneiden, um es herauszufinden?«
    Jace’ Augen funkelten, aber er blieb ruhig. »Keineswegs. Die Stillen Brüder könnten ihr helfen, ihre Erinnerungen zurückzugewinnen.«
    »Du hasst die Bruderschaft«, protestierte Isabelle.
    »Ich hasse sie nicht«, sagte Jace offen. »Ich habe Angst vor ihnen. Das ist nicht dasselbe.«
    »Hattest du nicht gesagt, sie seien Bibliothekare?«, fragte Clary.
    »Ja, das sind sie auch.«
    Simon pfiff durch die Zähne. »Die müssen ja mörderische Leihgebühren kassieren.«
    »Die Stillen Brüder sind Archivare, aber das ist noch nicht alles«, warf Hodge ein. Er klang, als verlöre er allmählich die Geduld. »Um ihren Geist zu stärken, haben sie sich einige der mächtigsten Runen zu eigen gemacht, die je geschaffen wurden. Die Macht dieser Runen ist so groß, dass ihr Gebrauch …« Er sprach nicht weiter und Clary erinnerte sich an Alecs Worte: Sie verstümmeln sich selbst. »Na, jedenfalls wird ihr Körper dadurch verändert. Die Stillen Brüder sind keine Krieger wie andere Schattenjäger. Ihre Kräfte sind die des Geistes, nicht die des Körpers.«
    »Sie können Gedanken lesen?«, fragte Clary mit dünner Stimme.
    »Unter anderem. Sie gehören zu den am meisten gefürchteten Dämonenjägern.«
    »Ich weiß nicht recht«, meinte Simon. »Für mich hört sich das gar nicht so schlecht an. Mir wäre es lieber, wenn mir jemand im Kopf herumfuhrwerkt, statt ihn mir abzuschlagen.«
    »Dann bist du noch dümmer, als du aussiehst«, sagte Jace und warf ihm einen verächtlichen Blick zu.
    »Jace hat recht«, sagte Isabelle, ohne Simon zu beachten. »Die Stillen Brüder sind wirklich Furcht einflößend.«
    Hodge hatte seine Hand auf dem Tisch zur Faust geballt. »Sie sind sehr mächtig«, sagte er. »Sie leben in der Dunkelheit und sprechen nicht, aber sie können den Geist eines Menschen brechen, wie man eine Walnuss knackt – und ihn schreiend allein in der Dunkelheit zurücklassen, wenn sie es wollen.«
    Clary sah Jace entsetzt an. »Und denen willst du mich überlassen?«
    »Ich will dir helfen .« Jace beugte sich über den Tisch so dicht zu ihr vor, dass sie die dunkleren bernsteinfarbenen Flecken in seinen Augen erkennen konnte. »Vielleicht müssen wir nicht nach dem Kelch suchen«, sagte er sanft. »Vielleicht wird der Rat das übernehmen. Aber was in deinem Kopf steckt, gehört dir. Jemand hat dort Geheimnisse verborgen, Geheimnisse, die du nicht ergründen kannst. Möchtest du nicht die Wahrheit über dein Leben erfahren?«
    »Ich möchte nicht, dass irgendjemand in meinem Kopf herumfuhrwerkt«, protestierte sie schwach. Sie wusste zwar, dass Jace recht hatte, aber die Vorstellung, sich in die Hände von Wesen zu begeben, die selbst einem Schattenjäger unheimlich waren, ließ ihr das Blut in den Adern gefrieren.
    »Ich werde dich begleiten«, sagte Jace. »Ich werde bei dir bleiben, bis es vorbei ist.«
    »Das reicht.« Simon war vom Tisch aufgesprungen, das Gesicht rot vor Zorn. »Lass sie in Ruhe.«
    Alec schaute Simon an, als habe er ihn gerade erst bemerkt, dann schob er sich sein zerzaustes schwarzes Haar aus den Augen und blitzte ihn an. »Was machst du eigentlich noch hier, Mundie ?«
    Simon ignorierte ihn. »Ich habe gesagt, du sollst sie in Ruhe lassen.«
    Jace warf ihm einen langen, maliziösen Blick zu. »Alec hat recht«, sagte er. »Das Institut ist verpflichtet, Schattenjäger zu beschützen und nicht deren irdische Freunde. Insbesondere dann, wenn sie die Gastfreundschaft des Instituts bereits überstrapaziert haben.«
    Isabelle stand auf und nahm Simons Arm. »Ich bringe ihn zur Tür.«
    Einen Moment sah es so aus, als würde Simon sich ihr widersetzen, doch dann fing er Clarys Blick auf, die am anderen Ende des Tisches saß und schweigend den Kopf schüttelte. Er gab nach und ließ sich erhobenen Hauptes von Isabelle aus der Küche führen.
    Clary stand auf. »Ich bin müde. Ich möchte schlafen gehen.«
    »Du hast doch fast gar nichts gegessen …«, protestierte Jace.
    Sie schob seine ausgestreckte Hand fort. »Ich habe keinen Hunger.«
    Auf dem Korridor war es kühler als in der Küche. Clary lehnte sich an die Wand und zog an ihrem T-Shirt, das von kaltem Schweiß benetzt an ihrer Brust klebte. Am Ende des Flurs erkannte sie Isabelle und Simon, die im Halbdunkel verschwanden. Als sie den beiden hinterhersah, spürte sie ein seltsam zittriges Gefühl in der Magengegend. Seit wann war eigentlich Isabelle für Simon zuständig und nicht mehr sie

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