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Chroniken der Unterwelt Bd. 1 City of Bones

Chroniken der Unterwelt Bd. 1 City of Bones

Titel: Chroniken der Unterwelt Bd. 1 City of Bones Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cassandra Clare
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Tochter?
    Clary schnappte kurz nach Luft und wich zurück. Die Worte hatten in ihrem Kopf vibriert, als habe sie selbst sie gedacht – aber das hatte sie nicht.
    »Ja«, antwortete Hodge und fügte schnell hinzu: »Aber ihr Vater war ein Irdischer.«
    Das spielt keine Rolle, sagte Jeremiah. Das Blut des Rates ist dominant.
    »Warum haben Sie meine Mutter Jocelyn genannt?«, fragte Clary und suchte vergeblich nach einem Hinweis auf ein Gesicht unter der Kapuze. »Haben Sie sie gekannt?«
    »Die Brüder besitzen Aufzeichnungen über alle Mitglieder des Rats«, erklärte Hodge. »Umfangreiche Aufzeichnungen …«
    »So umfangreich können sie nicht sein«, meinte Jace, »wenn sie nicht einmal wussten, dass sie noch lebt.«
    Sehr wahrscheinlich hat ein Hexenmeister ihr geholfen unterzutauchen. Die meisten Schattenjäger können dem Rat nicht so leicht entfliehen. Jeremiahs Stimme klang vollkommen ausdruckslos; er schien Jocelyns Handeln weder gutzuheißen noch zu missbilligen.
    »Eine Sache verstehe ich nicht«, sagte Clary. »Warum denkt Valentin, dass meine Mom den Kelch der Engel hat? Wenn sie, wie Sie sagen, so viel Mühe auf sich genommen hat zu verschwinden, warum sollte sie ihn dann mitnehmen?«
    »Um zu verhindern, dass er Valentin in die Hände fällt«, erwiderte Hodge. »Sie hat wie kein anderer Mensch gewusst, was passieren würde, wenn Valentin den Kelch in seine Hände bekommt. Und ich vermute, sie hatte kein großes Vertrauen zum Rat und fürchtete, dass der Kelch dort nicht sicher sein würde. Schließlich hatte Valentin ihn dem Rat schon einmal entwendet.«
    »Aha.« Clary konnte die Zweifel in ihrer Stimme nicht verbergen. Das Ganze erschien ihr so unglaublich. Sie versuchte, sich ihre Mutter vorzustellen, wie sie im Schutz der Dunkelheit flüchtete, einen großen goldenen Kelch in der Tasche ihres Overalls versteckt. Aber es gelang ihr nicht.
    »Jocelyn stellte sich gegen ihren Mann, als sie herausfand, wozu er den Kelch verwenden wollte«, erklärte Hodge. »Es ist nicht abwegig anzunehmen, dass sie alles in ihrer Macht Stehende getan hätte, um zu verhindern, dass der Kelch in seine Hände gelangt. Auch der Rat hätte sich als Allererstes an sie gewandt, wenn er geglaubt hätte, sie sei noch am Leben.«
    »Mir kommt es so vor«, sagte Clary gereizt, »dass niemand, den der Rat für tot hält, auch wirklich tot ist. Vielleicht sollte er in zahnmedizinische Aufzeichnungen investieren.«
    »Mein Vater ist tot«, sagte Jace, ebenso gereizt. »Ich brauche keine zahnmedizinischen Aufzeichnungen, um das zu wissen.«
    Clary drehte sich zu ihm um. »Hör zu, ich wollte nicht …«
    Das reicht, unterbrach Bruder Jeremiah sie. Du hast jetzt Gelegenheit, die Wahrheit zu erfahren, wenn du geduldig genug bist zuzuhören.
    Mit einer schnellen Bewegung hob er die Hände und zog die Kapuze von seinem Gesicht. Clary vergaß Jace und unterdrückte den Impuls, laut aufzuschreien. Der Kopf des Archivars war kahl, glatt und weiß wie ein Ei; dort, wo einst die Augen gesessen hatten, befanden sich nur dunkle Höhlen. Seine Lippen waren von einem Muster dunkler Linien überzogen, das an Operationsnähte erinnerte. Jetzt verstand sie, was Alec mit Verstümmelung gemeint hatte.
    Die Brüder der Stadt der Stille lügen nicht, sagte Jeremiah. Wenn du die Wahrheit von mir hören willst, dann werde ich sie dir offenbaren, aber ich verlange im Gegenzug von dir das Gleiche.
    Clary hob das Kinn. »Auch ich lüge nicht.«
    Der Geist kann nicht lügen. Jeremiah trat auf sie zu. Ich will deine Erinnerungen.
    Der Geruch nach Blut und Tinte war erdrückend. Clary wurde von Panik erfasst. »Stopp …«
    »Clary.« Es war Hodge, der in sanftem Ton zu ihr sprach. »Es ist durchaus möglich, dass es Erinnerungen gibt, die du vergessen oder unterdrückt hast, Erinnerungen, die entstanden sind, als du zu jung warst, um dich bewusst daran zu erinnern, und an die Bruder Jeremiah herankommen kann. Es würde uns sehr weiterhelfen.«
    Sie schwieg und biss sich auf die Lippe. Sie hasste die Vorstellung, dass jemand in ihren Kopf eindrang und Erinnerungen berührte, die so persönlich und verborgen waren, dass nicht einmal sie selbst Zugang dazu hatte.
    »Sie muss nichts tun, was sie nicht will«, sagte Jace plötzlich. »Oder?«
    Clary fiel Hodge ins Wort, ehe er antworten konnte. »Schon gut. Ich mache es.«
    Bruder Jeremiah nickte kurz und bewegte sich mit einer Geräuschlosigkeit auf sie zu, die ihr einen eiskalten Schauer über den Rücken

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