Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Chroniken der Unterwelt Bd. 1 City of Bones

Chroniken der Unterwelt Bd. 1 City of Bones

Titel: Chroniken der Unterwelt Bd. 1 City of Bones Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cassandra Clare
Vom Netzwerk:
nicht Jace, der sich verändert hatte. »Das Gesetz ist hart, aber es ist das Gesetz«, sagte er schließlich.
    »Das habe ich dir beigebracht«, entgegnete Hodge versonnen. »Und jetzt erinnerst du mich an meine eigenen Lektionen. Recht so.« Er sah aus, als wolle er sich auf einen Stuhl sinken lassen, der in der Nähe stand, hielt sich aber aufrecht. Seine starre Haltung ließ etwas von dem Krieger erkennen, der er einst gewesen sein musste, dachte Clary.
    »Warum haben Sie mir das nicht vorher gesagt?«, fragte sie. »Dass meine Mutter mit Valentin verheiratet war. Sie kannten ihren Namen …«
    »Ich kannte sie als Jocelyn Fairchild, nicht als Jocelyn Fray«, erklärte Hodge. »Und da du so darauf beharrt hast, dass sie nichts von der Verborgenen Welt gewusst haben kann, war ich überzeugt, es könne nicht die Jocelyn sein, die ich kannte – und vielleicht wollte ich es auch nicht glauben. Niemand wünscht sich, dass Valentin zurückkehrt.« Erneut schüttelte er den Kopf. »Als ich heute Morgen nach den Stillen Brüdern in der Stadt der Gebeine schickte, hatte ich keine Ahnung, welche Nachrichten wir für sie haben würden. Wenn der Rat herausfindet, dass Valentin möglicherweise zurückgekehrt ist und dass er den Kelch sucht, dann wird es einen Aufruhr geben. Ich kann nur hoffen, dass das Abkommen dadurch nicht beeinträchtigt wird.«
    »Ich wette, das würde Valentin gefallen«, sagte Jace. »Aber warum will er den Kelch unbedingt haben?«
    Hodges Gesicht war grau. »Ist das denn nicht offensichtlich? Damit er eine eigene Armee aufstellen kann.«
    Jace schaute verblüfft. »Aber das würde nie …«
    »Abendessen!« Isabelle stand in der Tür zur Bibliothek. Sie hielt noch immer den Kochlöffel in der Hand, aber ihre Haare hatten sich aus dem Knoten gelöst und fielen ihr über Schultern und Rücken. »Entschuldigt, wenn ich euch unterbrochen habe«, sagte sie nachträglich.
    »Gütiger Gott«, sagte Jace, »die Stunde der Prüfungen naht.«
    Hodge schaute erschrocken. »Ich … ich hatte ein sehr reichhaltiges Frühstück«, stammelte er. »Ich meine Mittagessen. Ein reichhaltiges Mittagessen. Ich kann unmöglich etwas essen …«
    »Ich habe die Suppe weggeschüttet und beim Chinesen in der Stadt etwas bestellt.«
    Jace stand vom Schreibtisch auf und streckte sich. »Toll. Ich bin am Verhungern.«
    »Ein bisschen könnte ich vielleicht auch noch essen«, gab Hodge kleinlaut zu.
    »Ihr beide seid schreckliche Lügner«, erwiderte Isabelle finster. »Hört zu, ich weiß, dass ihr mein Essen nicht mögt …«
    »Dann koch doch einfach nicht mehr«, riet Jace ihr. »Hast du Schweinefleisch Mu Shu bestellt? Ich liebe Schweinefleisch Mu Shu.«
    Isabelle schaute genervt zur Decke. »Na klar. Steht alles in der Küche.«
    »Super.« Jace schob sich an ihr vorbei und zerzauste ihr liebevoll die Haare. Hodge folgte ihm und blieb nur kurz stehen, um Isabelle die Schulter zu tätscheln, dann verschwand er, den Kopf auf komische Art entschuldigend eingezogen. War es wirklich möglich, dass Clary noch vor ein paar Minuten den Geist des Kriegers in ihm gesehen hatte, der er einmal gewesen war?
    Isabelle schaute Jace und Hodge hinterher und drehte den Kochlöffel zwischen ihren vernarbten blassen Fingern.
    »Ist er das wirklich?«, fragte Clary.
    Isabelle sah sie nicht an. »Ist wer wirklich was?«
    »Jace. Ist er wirklich ein schrecklicher Lügner?«
    Jetzt richtete Isabelle ihre Augen auf Clary – große dunkle und überraschend nachdenkliche Augen.»Er ist kein Lügner. Nicht wenn es um wichtige Dinge geht. Er haut dir die schrecklichsten Wahrheiten um die Ohren, aber er lügt nicht.« Sie hielt einen Moment inne und fügte dann hinzu: »Deshalb empfiehlt es sich auch, ihn besser nicht zu fragen, wenn man nicht weiß, ob man die Antwort verkraften kann.«
     
    Die Küche war warm, hell erleuchtet und erfüllt vom salzigsüßen Duft des chinesischen Essens. Der Duft erinnerte Clary an zu Hause. Sie setzte sich und schaute auf den Teller mit den glänzenden, dampfenden Nudeln, spielte mit ihrer Gabel und versuchte, nicht rüber zu Simon zu gucken, der Isabelle mit glasigen Augen anstarrte.
    »Irgendwie ist es romantisch«, meinte Isabelle und saugte Perltapioka durch einen gigantischen rosa Strohhalm. »Was?«, fragte Simon, sofort hellwach.
    »Die ganze Geschichte, dass Clarys Mutter mit Valentin verheiratet war«, erwiderte Isabelle. Jace und Hodge hatten ihr alles erzählt, bis auf die Tatsache, dass die Lightwoods

Weitere Kostenlose Bücher