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Chroniken der Unterwelt Bd. 3 City of Glass

Chroniken der Unterwelt Bd. 3 City of Glass

Titel: Chroniken der Unterwelt Bd. 3 City of Glass Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cassandra Clare
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Koffer ab.
    »Magnus?« Clarys Stimme klang nun - selbst in ihren eigenen Ohren - höher, schriller. »Ich muss unbedingt nach Idris.«
    »Das Portal ist geschlossen, Clary …«
    »Dann öffne eben ein anderes!«
    »So einfach ist das nicht«, erwiderte der Hexenmeister. »Der Rat überwacht jede magische Grenzüberschreitung nach Alicante mit Argusaugen. Die Hauptstadt ist den Nephilim das AIlerheiligste - so ähnlich wie der Vatikan oder die Verbotene Stadt. Ohne Genehmigung hat kein Schattenweltler dort Zutritt und auch keine Irdische.«
    »Aber ich bin eine Schattenjägerin!«
    »Ja, aber eben nicht ganz«, sagte Magnus. »Außerdem verhindern die Türme, dass jemand in die Stadt portiert werden kann. Wenn ich jemanden direkt nach Alicante schicken wollte, müsste ich dafür sorgen, dass auf der anderen Seite eine Art Empfangskomitee wartet. Alles andere wäre ein grober Verstoß gegen das Gesetz und ich bin nicht gewillt, das für dich zu riskieren, Herzchen - ganz gleich, wie sehr ich dich als Person auch schätzen mag.«
    Clary schaute von Magnus’ betrübtem Gesicht zu Luke, der sie aufmerksam musterte. »Aber ich muss nach Idris. Ich muss einfach«, beharrte sie. »Ich muss meiner Mutter helfen. Es muss doch irgendeine andere Möglichkeit geben, dorthin zu kommen, irgendeinen Weg ohne Portal.« 
    »Der nächste Flughafen liegt ein Land weiter«, erklärte Luke. »Falls wir die Grenze überqueren könnten - und die Betonung liegt dabei auf falls -, läge immer noch eine lange und gefährliche Reise über Land vor uns, durch diverse Schattenweltler-Territorien. Es würde Tage dauern, ehe wir in Alicante wären.« 
    Clarys Augen brannten heiß, doch sie ermahnte sich: Ich werde nicht in Tränen ausbrechen. Ich werde auf keinen Fall weinen.  
    »Clary.« Lukes Stimme klang sanft. »Wir werden uns mit den Lightwoods in Verbindung setzen. Und dafür sorgen, dass sie alle Informationen bekommen, die sie zur Beschaffung des Gegenmittels für Jocelyn benötigen. Die Lightwoods können Kontakt zu Fell aufnehmen …«
    Doch Clary war bereits aufgesprungen und schüttelte vehement den Kopf. »Ich bin diejenige, die Kontakt zu ihm aufnehmen muss«, erwiderte sie. »Madeleine hat gesagt, dass Fell mit niemand anderem reden würde.« 
    »Fell? Ragnor Fell?«, wiederholte Magnus. »Ich könnte versuchen, ihm eine Nachricht zukommen zu lassen. Ihm mitteilen, dass er Jace erwarten soll.«
    Sofort erhellte sich Lukes Gesicht; ein Teil seiner Sorgen schien von ihm abzufallen. »Clary, hast du das gehört? Mit Magnus’ Hilfe …«
    Aber Clary wollte nichts von Magnus’ Hilfe hören. Sie wollte überhaupt nichts mehr hören. Sie hatte sich gewünscht, ihre Mutter retten zu können, doch nun schien ihr nichts anderes übrig zu bleiben, als tatenlos an ihrem Bett zu sitzen, ihre schlaffe Hand zu halten und darauf zu hoffen, dass irgendjemand anderes irgendwo anders in der Lage wäre, das zu tun, was sie nicht tun konnte. 
    Enttäuscht stürmte sie die Stufen hinunter und wich Luke aus, der die Hand nach ihr ausstreckte. »Ich muss jetzt einfach einen Moment allein sein.«
    »Clary …« Sie hörte, wie Luke ihr hinterherrief, doch sie rannte weiter, lief um die Ecke der Kathedrale. Unwillkürlich nahm sie den Steinpfad, der zu dem kleinen Garten auf der Ostseite des Instituts führte, folgte dem Geruch von Brand und Asche, unter dem ein intensiver, beißender Gestank lag. Der Pesthauch der Dämonenmagie. Noch immer hingen Nebelfetzen im Garten, dünne Schwaden, die sich in den Rosenhecken oder zwischen Steinen verfangen hatten. Clary konnte deutlich erkennen, wo der Boden vom Kampf aufgewühlt war, und bei einer der Steinbänke entdeckte sie eine dunkelrote Lache, die sie lieber nicht allzu genau betrachten wollte.
    Betrübt wandte Clary den Kopf ab. Und hielt plötzlich inne. An der Mauer der Kathedrale waren die unverkennbaren Zeichen der Runenmagie noch zu sehen - glühende, allmählich verblassende blaue Symbole auf dem grauen Stein. Zusammen bildeten sie eine rechteckige Kontur, wie die Umrisse einer halb geöffneten Tür…
    Das Portal.
    Irgendetwas in Clarys Innerem schien in Gang zu kommen: Sie erinnerte sich an andere Symbole, gefährlich schimmernde Zeichen auf der glatten Stahlwand eines Schiffsrumpfs. An das Kreischen von Metall und das Vibrieren der Stahlplatten, als sämtliche Nieten sich aus den Verankerungen gelöst hatten und das Schiff in tausend Stücke zerborsten war. An das schwarze Wasser des East

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