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Chroniken der Unterwelt Bd. 3 City of Glass

Chroniken der Unterwelt Bd. 3 City of Glass

Titel: Chroniken der Unterwelt Bd. 3 City of Glass Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cassandra Clare
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Du bringst dich noch um!« 
    Doch für Clary gab es kein Zurück. Jenseits des Portals gewann das goldene Licht immer mehr an Leuchtkraft. Sie dachte an die goldenen Wände des Ballsaals in ihrem Traum, das goldene Licht, das sich in den Kristallscheiben brach.
    Lukes Worte waren nicht wahr; er verstand ihre Begabung nicht, begriff nicht, wie es funktionierte. Welche Rolle spielten schon Schutzschilde, wenn man seine eigene Wirklichkeit erschaffen konnte, nur mithilfe einer handgezeichneten Rune? »Ich muss es tun«, rief sie ihm zu und machte mit ausgestreckten Fingerspitzen einen Schritt nach vorn. »Tut mir leid, Luke …«
    Sie ging einen weiteren Schritt vor… doch mit einem letzten, geschmeidigen Sprung war Luke an ihrer Seite und packte sie genau in dem Moment am Handgelenk, als das Portal um sie herum zu explodieren schien. Eine Kraft ergriff sie beide wie ein Tornado und hob sie hoch in die Lüfte. Clary erhaschte noch einen letzten Blick auf die kleiner werdenden Autos und Gebäude unter ihr, bis ein peitschender Wind sie erfasste und gnadenlos in einem goldenen Strudel umherwirbelte, während Luke ihr Handgelenk mit eisernem Griff umklammerte.
     
    Simon erwachte, weil er das rhythmische Plätschern von Wasser hörte. Von plötzlicher Panik erfüllt, setzte er sich ruckartig auf: Als er das letzte Mal vom Geräusch der Wellen geweckt worden war, hatte er sich als Gefangener auf Valentins Schiff befunden. Und das sanfte Glucksen brachte die Erinnerung an jene schrecklichen Stunden mit einer Vehemenz zurück, als hätte man ihm einen Eimer eiskaltes Wasser ins Gesicht geschüttet. Rasch schaute er sich um und stellte dann erleichtert fest, dass er sich an einem völlig anderen Ort befand. Er lag unter einer weichen Decke in einem bequemen Bett, das in einem kleinen, sauberen Raum mit hellblau gestrichenen Wänden stand. Dunkle Vorhänge hingen vor dem Fenster, doch der schwache Lichtschein an den Kanten des Stoffs reichte Simons Vampiraugen, um seine Umgebung erkennen zu können. Auf dem Boden lag ein leuchtend bunter Flickenteppich, an einer der Wände ragte ein hoher, verspiegelter Kleiderschrank auf und irgendjemand hatte einen Sessel neben das Bett gezogen. 
    Simon schlug die Decke zurück und bemerkte zweierlei: Erstens trug er noch immer dieselben Sachen, die er auch bei seinem Treffen mit Jace vor dem Institut getragen hatte; und zweitens schien die Person, die in dem Sessel saß, zu dösen. Sie hatte den Kopf in die Hand gestützt und ihre langen schwarzen Haare umgaben sie wie ein feiner Schleier.
    »Isabelle?«, fragte Simon.
    Ruckartig wie ein erschreckter Schachtelteufel hob Isabelle den Kopf und riss die Augen auf. »Hey! Du bist wach!« Sie setzte sich auf und warf die Haare nach hinten. »Jace wird ja so erleichtert sein. Wir waren uns fast sicher, dass du sterben würdest.«
    »Sterben?«, wiederholte Simon. Ihm war schwindlig und ein wenig übel. »Woran denn?« Blinzelnd schaute er sich im Raum um. »Bin ich im Institut?« Aber in dem Moment, als ihm die Worte über die Lippen kamen, wusste er bereits, dass das natürlich unmöglich war. »Ich meine - wo sind wir?«
    Ein unbehaglicher Ausdruck huschte über Isabelles Gesicht. »Na ja … soll das heißen, dass du dich nicht daran erinnern kannst, was im Garten passiert ist?« Nervös zupfte sie am Brokatbesatz der Sesselpolsterung. »Wir wurden von Forsaken angegriffen. Es waren ziemlich viele und der Höllendunst hat dafür gesorgt, dass wir uns nur mühsam gegen sie wehren konnten. Daraufhin hat Magnus das Portal geöffnet und wir sind alle darauf zugelaufen, als ich dich plötzlich durch den Nebel hindurch entdeckte. Du wolltest zu uns, doch dann bist du gestolpert - über Madeleine. Und ein Forsaken tauchte direkt hinter dir auf; wahrscheinlich hast du ihn nicht bemerkt, aber Jace hat ihn gesehen. Er hat noch versucht, dich zu schützen, aber es war bereits zu spät. Der Forsaken hat dir sein Messer in die Rippen gerammt. Du hast geblutet - ziemlich stark sogar. Und Jace hat den Forsaken getötet, dich hochgehoben und durch das Portal geschleppt«, erklärte sie so hastig, dass ihre Worte zu verschmelzen schienen und Simon sich anstrengen musste, um sie zu verstehen. »Wir anderen waren schon auf dieser Seite des Portals und ich kann dir sagen, das war eine ziemliche Überraschung, als Jace mit dir hier auftauchte, vollkommen mit deinem Blut besudelt. Der Konsul war nicht gerade entzückt.«
    Simon bekam einen trockenen Mund. »Der

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