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Chroniken der Unterwelt Bd. 3 City of Glass

Chroniken der Unterwelt Bd. 3 City of Glass

Titel: Chroniken der Unterwelt Bd. 3 City of Glass Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cassandra Clare
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    »Nein, seit den Ereignissen am See nicht mehr«, erklärteJace. »Ich bin erst heute Morgen aus dem Krankenhaus entlassen worden und musste einfach hierherkommen.«  
    »Das hättest du nicht tun müssen«, erwiderte Luke. »Du hättest auch fortbleiben können.«  
    »Ich wollte es aber«, räumte Jace ein. »Was immer das auch über mich aussagen mag.«  
    »Beerdigungen sind für die Lebenden, Jace, nicht für die Toten. Valentin war eher dein Vater als Clarys, auch wenn ihr beide nicht miteinander verwandt wart. Du bist derjenige, der sich verabschieden muss … derjenige, der ihn vermissen wird.«  
    »Ich hätte nicht gedacht, dass ich ihn vermissen darf.«  
    »Stephen Herondale hast du nie kennengelernt und zu Robert Lightwood bist du erst gekommen, als du den Kinderschuhen schon fast entwachsen warst«, sagte Luke. »Valentin war der Vater deiner Kindheit. Er sollte dir fehlen.«  
    »Ich muss ständig an Hodge denken«, überlegte Jace laut. »Oben in der Garnison hab ich ihn wieder und wieder gefragt, warum er mir nie gesagt hat, wer ich wirklich bin. Damals hab ich noch geglaubt, ich hätte Dämonenblut in meinen Adern. Und Hodge hat darauf geantwortet, er hätte nichts gesagt, weil er es nicht gewusst hätte - was ich für eine Lüge hielt. Doch jetzt denke ich, dass er es ernst gemeint hat. Er war einer der wenigen Menschen, die überhaupt von der Existenz des Herondale-Babys wussten, davon, dass es lebte. Und als ich Jahre später im Institut auftauchte, hatte er keine Ahnung, welchen Sohn Valentin ihm geschickt hatte. Den leiblichen oder den adoptierten. Schließlich hätte ich beides sein können - Dämon oder Engel. Und ich glaube, es ist ihm erst klargeworden, als er Jonathan in der Garnison sah. Das heißt also, dass er all die Jahre lang sein Bestes getan hat, um mich zu erziehen - zumindest so lange, bis Valentin wieder aufkreuzte. Das muss ein ziemliches Gottvertrauen erfordert haben, meinst du nicht?«  
    »Stimmt«, bestätigte Luke.  
    »Hodge meinte, er hätte gehofft, dass die Erziehung möglicherweise die entscheidende Rolle spielte - ganz gleich welches Blut auch in meinen Adern floss. Daran muss ich immer wieder denken: Wenn ich bei Valentin geblieben wäre … wenn er mich nicht zu den Lightwoods geschickt hätte, wäre ich dann genauso geworden wie Jonathan? Wäre das der Mensch, der ich jetzt wäre?«  
    »Spielt das denn eine Rolle?«, fragte Luke. »Du bist, wer du bist - und zwar aus einem ganz bestimmten Grund. Und wenn du mich fragst, hat Valentin dich zu den Lightwoods geschickt, weil er wusste, dass das für dich das Beste war. Sicher, möglicherweise hatte er auch andere Gründe. Aber du kommst nicht um die Tatsache herum, dass er dich zu Menschen geschickt hat, von denen er wusste, dass sie dich lieben und liebevoll erziehen würden. Möglicherweise war dies das Einzige, was er jemals für einen anderen Menschen getan hat.« Luke klopfte Jace aufmunternd auf die Schulter - eine solch väterliche Geste, dass Jace fast grinsen musste. »Wenn ich du wäre, würde ich das niemals vergessen.«  
    Clary schaute aus Isabelles Fenster und beobachtete den Rauch, der den Himmel über Alicante mit Schlieren überzog, wie eine schmierige Hand auf einer Glasscheibe. Sie wusste,dass in dieser Stunde Valentin verbrannt, dass ihr eigener Vater eingeäschert wurde, draußen in der Nekropole vor den Toren der Stadt.  
    »Du weißt doch von dem Fest heute Abend, oder?«, hörte Clary in dem Moment Isabelles Stimme. Die junge Schattenjägerin stand hinter ihr und hielt zwei Kleider hoch, ein blaues und ein stahlgraues. »Was meinst du, welches soll ich anziehen?«, fragte sie.  
    Für Isabelle würde Kleidung immer wie eine Therapie wirken, dachte Clary und zeigte auf das linke Kleid: »Das blaue.«  
    Sorgfältig legte Isabelle die beiden Kleider auf das Bett. »Und was willst du tragen? Du kommst doch zu dem Fest, oder?«  
    Clary dachte an das silberfarbene Seidenkleid auf dem Boden von Amatis’ Truhe, an den federleichten Stoff mit den feinen Trägern; aber wahrscheinlich würde Amatis es ihr niemals leihen. »Keine Ahnung«, erklärte sie. »Vermutlich Jeans und T-Shirt und darüber meinen grünen Umhang.«  
    »Wie langweilig«, schnaubte Isabelle und warf Aline einen Blick zu, die in einem Sessel neben dem Bett saß und las. »Findest du das nicht auch furchtbar langweilig?«  
    »Ich finde, du solltest Clary tragen lassen, was sie will.« Aline schaute nicht einmal

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