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Chroniken der Unterwelt Bd. 3 City of Glass

Chroniken der Unterwelt Bd. 3 City of Glass

Titel: Chroniken der Unterwelt Bd. 3 City of Glass Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cassandra Clare
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wurde. »Nein, sie ist nicht hier. Ich glaube, sie ist bei den Lightwoods.«  
    »Oh.« Jace war überrascht, wie sehr ihn diese Antwort enttäuschte. »Tut mir leid für dieStörung.«  
    »Du hast mich nicht gestört. Genau genommen bin ich sogar froh, dich zu sehen«, erwiderte Amatis lebhaft. »Da gibt es nämlich etwas, das ich mit dir besprechen wollte. Komm rein, ich bin gleich wieder da.«  
    Während Amatis im Flur verschwand, trat Jace ein und fragte sich, worüber um alles in der Welt sie wohl mit ihm reden wollte. Vielleicht war Clary ja zu dem Schluss gekommen, dass sie nichts mehr mit ihm zu tun haben wollte, und überließ es nun Amatis, ihm diese Nachricht zu übermitteln.  
    Eine Sekunde später kehrte Amatis wieder zurück. Zu Jace’ Erleichterung hielt sie allerdings keinen Brief oder etwas Derartiges in der Hand, sondern ein kleines, elegantes Metallkästchen mit einem zierlichen Vogelrelief. »Jace«, setzte Amatis feierlich an. »Luke hat mir erzählt, dass du Stephens … dass Stephen Herondale dein Vater war. Er hat mir erzählt, was passiert ist.«  
    Jace nickte - mehr bedurfte es seiner Ansicht nach nicht. Die Neuigkeit verbreitete sich nur langsam und das kam ihm gerade recht. Hoffentlich war er wieder zurück in New York, bevor ganz Idris davon wusste und jeder ihn neugierig anstarren würde.  
    »Du weißt ja, dass ich Stephens Frau war, ehe er deine Mutter geheiratet hat«, fuhr Amatis mit angespannter Stimme fort, als würden die Worte sie schmerzen. Jace starrte sie sprachlos an. Wollte sie mit ihm über seine Mutter reden? Verübelte sie ihm etwa, dass er schlimme Erinnerungen an eine Frau weckte, die gestorben war, noch bevor er das Licht der Welt erblickt hatte? »Von allen noch lebenden Menschen habe ich deinen Vater vermutlich am besten gekannt«, fügte Amatis hinzu.  
    »Ja«, murmelte Jace und wünschte sich ganz weit weg. »Ich bin mir sicher, da hast du recht.«  
    »Ich weiß, dass du ihm gegenüber wahrscheinlich gemischte Gefühle empfindest«, überraschte sie ihn, weil sie damit den Nagel auf den Kopf traf. »Du hast ihn ja nie kennengelernt und er war auch nicht der Mann, der dich großgezogen hat, aber du siehst genau so aus wie er - bis auf die Augen. Die hast du von deiner Mutter. Und vielleicht bin ich ja ein wenig verrückt, dass ich dich mit alldem hier belästige. Vielleicht willst du ja gar nichts über Stephen erfahren. Aber er war nun mal dein Vater, und wenn er dich gekannt hätte…«Abrupt hielt Amatis Jace das Metallkästchen entgegen, so ruckartig, dass er fast einen Satz zurück gemacht hätte. »Hier drin sind ein paar Sachen von ihm, die ich über die Jahre aufbewahrt habe. Briefe, Fotos, ein Familienstammbaum. Sein Elbenlichtstein. Und vielleicht hast du ja im Moment noch keine Fragen, aber wenn eines Tages doch welche auftauchen sollten, dann … dann hast du zumindest dieses Kästchen.« Sie stand vollkommen reglos da und bot ihm das Kästchen wie einen kostbaren Schatz an. Wortlos nahm Jace es entgegen; das Kästchen war schwer und das Metall fühlte sich kalt auf seiner Haut an.  
    »Danke«, sagte er - zu mehr fühlte er sich nicht in der Lage. Doch nach kurzem Zögern fügte er hinzu: »Da wäre noch eine Sache. Etwas, das ich mich die ganze Zeit gefragt habe.«  
    »Ja?«  
    »Wenn Stephen mein Vater war, dann war die Inquisitorin - Imogen - meine Großmutter, richtig?«  
    »Ja, das war sie. Sie war eine …«Amatis schwieg einen Moment. »Eine sehr schwierige Frau. Aber sie war deine Großmutter.«  
    »Sie hat mir das Leben gerettet«, sagte Jace. »Eine ganze Weile hat sie zwar so getan, als würde sie mich abgrundtief hassen. Aber dann hat sie das hier gesehen.« Er zog den Kragen seines Hemdes beiseite und zeigte Amatis die weiße sternförmige Narbe auf seiner Schulter. »Und daraufhin hat sie mir das Leben gerettet. Aber ich verstehe nicht, welche Bedeutung die Narbe für sie gehabt haben könnte.«  
    Amatis musterte ihn aus großen Augen. »Du erinnerst dich nicht daran, wie du dir diese Narbe zugezogen hast, oder?«  
    Jace schüttelte den Kopf. »Valentin hat mir erzählt, sie stamme von einer Verletzung, als ich noch ganz klein gewesen war, aber jetzt… habe ich Zweifel, ob ich das glauben soll.«  
    »Das da ist keine Narbe, sondern ein Muttermal - ein Muttermal, um das sich eine alte Familienlegende rankt: Es heißt, einem der ersten Herondales, die zu Schattenjägern gemacht wurden, sei im Traum ein Engel

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