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Chroniken der Unterwelt Bd. 3 City of Glass

Chroniken der Unterwelt Bd. 3 City of Glass

Titel: Chroniken der Unterwelt Bd. 3 City of Glass Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cassandra Clare
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den Gedanken kommen dürfen, mein Name wäre Jonathan Christopher - das war ein Versehen. Diesen Namen hatte ich in den Aufzeichnungen meines Vaters entdeckt, dabei hatte er mich überhaupt nicht gemeint. Nicht meine Fortschritte hatte er in seinen Tagebüchern festgehalten, sondern die von Seb… die von Jonathan. Und als ich Maryse dann erzählte, mein zweiter Name sei Christopher, hat sie sich wohl gedacht, sie müsse sich falsch erinnert haben - schließlich war Christopher auch der zweite Name von Michaels Sohn und seit ihrer letzten Begegnung waren immerhin zehn Jahre vergangen. Na, jedenfalls hat sie mich ab da Jace genannt. Es schien, als wollte sie mir einen neuen Namen geben, etwas, das zu ihr gehörte, zu meinem neuen Leben in New York. Und der Name gefiel mir. Jonathan hatte ich nie gemocht.« Nachdenklich drehte er das Kästchen in seinen Händen. »Heute frage ich mich, ob Maryse schon damals etwas gewusst oder geahnt hatte, es aber einfach nicht wahrhaben wollte. Sie liebte mich … und wollte es einfach nicht glauben.«  
    »Das war dann wahrscheinlich auch der Grund, weshalb sie so bestürzt war, als sie herausfand, dass du >tatsächlich< Valentins Sohn warst«, überlegte Clary laut. »Weil sie dachte, sie hätte es wissen müssen. Und irgendwie hat sie es ja auch gewusst. Aber derartige Dinge wollen wir von den Menschen, die wir lieben, nie glauben. Und sie hat recht behalten, Jace - sie spürte wohl instinktiv, wer du wirklich bist…« Clary hielt einen Moment inne und fuhr dann fort: »Außerdem hast du einen Namen. Du heißt Jace. Nicht Valentin hat dir diesen Namen gegeben, sondern Maryse. Und das Einzige, was bei einem Namen eine Rolle spielt, ist die Tatsache, dass man ihn von jemandem bekommen hat, der einen liebt.«
    »Jace und weiter?«, fragte er. »Vielleicht Jace Herondale?«
    »Ach, ich bitte dich«, widersprach Clary. »Natürlich Jace Lightwood. Das weißt du doch.«  
    Jace schaute sie an; seine dichten Wimpern ließen das Bernsteingold seiner Augen dunkler erscheinen. Irgendwie kam er Clary etwas weniger distanziert vor, aber vielleicht bildete sie sich das auch nur ein.  
    »Möglicherweise bist du ja jemand anderes, als du früher gedacht hast«, fuhr sie fort, in der Hoffnung, er verstünde, was sie meinte. »Aber niemand verwandelt sich über Nacht in einen vollkommen anderen Menschen. Nur weil du jetzt weißt, dass Stephen dein leiblicher Vater war, heißt das noch nicht, dass du ihn jetzt auch automatisch liebst. Und das musst du auch nicht. Valentin war nie dein richtiger Vater - nicht, weil ihr nicht dasselbe Blut habt, sondern weil er sich nie wie ein richtiger Vater verhalten hat. Er hat sich nicht um dich gekümmert. Es waren immer die Lightwoods, die sich um dich gekümmert haben. Sie sind deine Familie. Genau wie meine Mutter und Luke meine Familie sind.« Zögernd streckte Clary eine Hand aus, um ihn an der Schulter zu berühren, ließ sie aber wieder sinken. »Tut mir leid«, sagte sie. »Hier sitze ich und halte dir Vorträge, während du doch wahrscheinlich hergekommen bist, um allein zu sein.«  
    »Du hast recht«, bestätigte Jace.  
    Clary spürte, wie ihr der Atem stockte. »Okay, dann geh ich wohl besser.« Überstürzt stand sieauf, wobei sie vergaß, ihr Kleid zu schürzen, und fast über den Saum gestolpert wäre.  
    »Clary!« Hastig legte Jace das Kästchen beiseite und rappelte sich auf. »Clary, warte. Das habe ich überhaupt nicht gemeint. Ich wollte damit nicht sagen, dass ich allein sein will, sondern dass du recht hast, was Valentin betrifft … und die Lightwoods …«  
    Langsam drehte Clary sich um und schaute ihn an. Er stand halb im Schatten und die bunten Lichter der Feier malten seltsame Muster auf seine helle Haut. Sofort musste Clary wieder an ihre erste Begegnung denken. Damals hatte sie gedacht, dass sein Erscheinungsbild sie an das eines Löwen erinnerte - wunderschön und extrem gefährlich. Doch jetzt wirkte er auf sie ganz anders: Die harte, abweisende Haltung, die er wie eine Rüstung eingesetzt hatte, war verschwunden; stattdessen trug er seine Verletzungen sichtbar und stolz. Er hatte noch nicht mal seine Stele benutzt, um die Blutergüsse zu beseitigen - weder die im Gesicht noch die entlang des Kinns oder die an seiner Kehle, wo seine Haut unter dem T-Shirt-Kragen zum Vorschein kam. Aber für sie war er noch immer wunderschön - eigentlich noch mehr als je zuvor, weil er nun menschlich wirkte, menschlich und real.

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