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City of Lost Souls

City of Lost Souls

Titel: City of Lost Souls Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cassandra Clare
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seine harten Knochen traten wie glühender Zunder unter der Haut hervor. Das Schwert brannte lichterloh und löste sich wie schmelzendes Gold zu Tropfen auf. Jace hatte den Kopf in den Nacken geworfen und sein Körper war gespannt wie ein Bogen, während der Feuersturm durch ihn hindurchraste.
    Clary wollte über den steinigen Boden auf ihn zukriechen, aber die Hitze, die von ihm abstrahlte, war einfach zu groß. Er griff sich mit beiden Händen an die Brust und ein Strom goldenen Blutes rann durch seine Finger. Der Fels, auf dem er kniete, begann zu verkohlen, bekam dunkle Risse und zerfiel schließlich zu Asche. Dann explodierte der Rest des Schwertes wie ein Feuerwerk in einem glühenden Funkenregen und Jace brach zusammen und kippte vornüber auf das Geröll.
    Sofort versuchte Clary, sich aufzurappeln, doch ihre Beine versagten ihr den Dienst. Ihre Adern fühlten sich noch immer an, als stünden sie in Flammen, und Schmerz wanderte über ihre Haut, als würde jemand mit der weiß glühenden Spitze eines Schürhakens darüberfahren. Mühsam schleppte sie sich vorwärts, bis ihre Fingernägel blutig einrissen, ihr Festgewand endgültig in Fetzen hing und sie Jace endlich erreichte.
    Er war auf die Seite gerollt; sein Kopf ruhte auf einem Arm, während der andere weit abgespreizt dalag. Clary sank neben ihm zusammen. Hitze strahlte von seinem Körper ab wie von der Glut eines erlöschenden Feuers; doch das kümmerte sie nicht. Sie konnte den Riss in seiner Kampfmontur erkennen, wo sich Glorious hindurchgebohrt hatte. Unter die Asche der versengten Steine hatte sich das Gold seiner Haare und sein Blut gemischt.
    Langsam und mit schmerzenden Gliedern, die sich bei jeder Bewegung qualvoll bemerkbar machten – als wäre Clary mit jeder Sekunde, die Jace in Flammen stand, um ein Jahr gealtert – zog sie ihn zu sich heran, bis er mit dem Rücken auf dem blutgetränkten und schwarz verkohlten Boden lag. Dann betrachtete sie sein Gesicht, das nicht länger golden leuchtete, sondern vollkommen ausdruckslos war – und noch immer wunderschön.
    Vorsichtig legte Clary eine Hand auf seine Brust, wo sich das helle Rot seines Bluts vom dunkleren Rotton seiner Kampfmontur abhob. Sie hatte gespürt, wie sich die Klinge des Schwertes durch seine Rippen gebohrt hatte. Sie hatte gesehen, wie das Blut zwischen seinen Fingern hervorgequollen war – solche Mengen von Blut, dass es den Fels unter ihm schwarz verfärbt und seine Haare verklebt hatte.
    Und dennoch. Nicht wenn er eher ein Geschöpf des Himmels ist als der Hölle.
    »Jace«, wisperte sie. Um sie herum herrschten Chaos und Panik: Die zersprengten Reste von Sebastians Truppe rannten in alle Richtungen und ließen ihre Waffen fallen. Doch Clary ignorierte sie. »Jace.«
    Er rührte sich nicht. Sein Gesicht blieb reglos, fast friedlich im Mondschein. Seine Wimpern warfen dunkle, spinnenartige Schatten auf seine Wangenknochen.
    »Bitte«, brachte Clary hervor. Ihre Stimme fühlte sich an, als würde sie ihr aus der Kehle geschabt, und jeder Atemzug brannte wie Feuer. »Bitte, sieh mich an.«
    Clary schloss die Augen. Als sie sie wieder öffnete, kauerte ihre Mutter neben ihr und berührte sie vorsichtig an der Schulter.
    Tränen strömten über Jocelyns Gesicht. Aber das konnte doch nicht sein … Warum sollte ihre Mutter weinen?
    »Clary«, flüsterte Jocelyn. »Lass ihn gehen. Er ist tot.«
    In der Ferne sah Clary, dass Alec neben Magnus kniete. »Nein«, erwiderte sie. »Das Schwert … es verbrennt alles Böse in ihm. Er … er könnte es überleben.«
    Jocelyn strich ihr über den Rücken, wickelte ihre Finger in Clarys zerzauste Locken. »Clary, nein … «
    Jace, dachte Clary mit eiserner Entschlossenheit und krallte ihre Hände um seinen Arm. Du bist stärker . Wenn das hier wirklich dein wahres Ich ist, dann öffnest du jetzt die Augen und siehst mich an.
    Plötzlich war Simon neben ihr und kniete sich auf die andere Seite von Jace’ reglosem Körper; sein Gesicht war mit Blut und Dreck verschmiert und er streckte ihr die Hände entgegen. Ruckartig hob Clary den Kopf und funkelte ihn an – ihn und ihre Mutter. Dann entdeckte sie hinter ihnen Isabelle, die mit großen Augen und zögernden Schritten näher kam. Ihre Kampfmontur starrte vor Blut. Unfähig, Izzy ins Gesicht zu schauen, wandte Clary den Blick ab und heftete ihn auf Jace’ goldblonde Haare.
    »Sebastian«, brachte Clary krächzend hervor. »Jemand sollte ihn verfolgen.« Und mich in Ruhe lassen.
    »Man

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