City Vampire: Gefährliches Spiel in Paris (German Edition)
gerade passiert?“, fragte er.
„ Ein Freund“, sagte Elaine. „Er sorgt dafür, dass uns dieser Mann nie wieder erpresst.“
„ Aber… wie?“, flüsterte Mathis. „Bringt er ihn um?“
Keine Ahnung , dachte Elaine, doch sie sprach es nicht aus. Stattdessen sagte sie: „Nein, natürlich nicht. Er erteilt ihm nur eine Lektion.“
Sie warf einen Seitenblick auf Mathis' blasses Gesicht. „Geht es dir wirklich gut? Vielleicht sollten wir ins Krankenhaus fahren, damit sie dich untersuchen können.“
Mathis schüttelte den Kopf. „Nein“, sagte er bestimmt, „es ist alles okay mit mir. Ich will einfach nur nach Hause.“ Er sah seine Schwester lange an. Elaine spürte seinen Blick, doch hielt sie die Augen fest auf die Straße gerichtet.
„ Elaine…“, begann Mathis dann zögerlich, „was wollten die von uns?“
„ Ich musste etwas für sie erledigen“, antwortete Elaine knapp. Mathis wusste nichts von ihrer Vergangenheit, von den Kunstdiebstählen, ihrem früheren Broterwerb. Sie wollte nicht, dass er sich schuldig fühlte, schuldig, weil sie sich um ihn hatte kümmern müssen.
„ Aber was?“, beharrte Mathis auf eine Erklärung.
Elaine starrte auf die Straße. „Das kann ich dir nicht sagen, Mathis.“
„ Warum? Warum du? Hatten die niemand anderen?“
„ Ich weiß es nicht“, log Elaine matt. „Ich habe keine Ahnung. Aber das spielt auch keine Rolle mehr. Es ist vorbei.“
Mathis schwieg den Rest des Weges. Elaine wusste, dass ihr Schweigen ihn verletzt hatte, doch was hätte sie tun sollen? Ihm die Wahrheit sagen? Nein, das kam nicht infrage. Nicht jetzt. Es war besser, wenn er eine Weile schmollte und die Sache dann vergaß.
Zuhause angekommen, ließ Elaine Mathis ein heißes Bad ein und machte ihm etwas zu essen, dann brachte sie ihn ins Bett. Mathis war viel zu müde, um zu protestieren.
„ Brauchst du noch was?“, fragte sie fürsorglich.
„ Nein. Ich möchte einfach nur schlafen“, sagte er erschöpft.
„ Okay.“ Elaine strich ihm eine widerspenstige Haarsträhne aus der Stirn. „Verlass nicht das Haus, hast du mich verstanden? Ich muss noch etwas erledigen. Aber ich bin bald zurück.“
„ Ich gehe bestimmt nirgendwohin“, brummte Mathis, „aber wohin willst du denn noch? Kannst du nicht hier bei mir bleiben?“
Elaine sah ihn traurig an. Nur zu gern wäre sie jetzt geblieben und hätte über seinen Schlaf gewacht. Aber sie musste sich vergewissern, dass es Laurent gut ging. Und dass die Sache mit Jerome geregelt war. Wie auch immer.
„ Ich muss gehen“, antwortete sie. „Aber ich bin bald zurück. Versprochen.“ Sie gab ihm einen Kuss auf die Stirn, stand auf und verließ das Zimmer.
Laurent .
Sie mochte nicht daran denken, was in diesem Kellerraum geschehen war, nachdem sie ihn verlassen hatte. Sie hoffte nur, dass er noch lebte. Einer gegen drei. Das war keine faire Sache. Sie hatten vereinbart, dass sie ihn zuhause aufsuchen sollte, sobald Mathis in Sicherheit war, doch auf einmal hatte sie schreckliche Angst davor, zu ihm zu fahren. Was, wenn er es nicht geschafft hatte? Wenn er tot war? Sie wischte diesen grauenvollen Gedanken beiseite. Nein , sagte sie sich. Laurent war stark. Er war schnell. Er hatte es bestimmt geschafft. Es musste einfach so sein.
Kapitel 19
Voller Erleichterung stellte Elaine fest, dass Laurents Wagen in der geöffneten Garage stand. Er war also zurückgekehrt!
Was für ein Glück , schoss es ihr durch den Kopf. Diesmal parkte sie nicht in der Seitenstraße, sondern fuhr die gewundene Auffahrt hinauf und stellte ihr Fahrzeug direkt vor den Haupteingang der Villa. Es spielte keine Rolle mehr, ob man sie sah. Sie nahm den schweren Türklopfer in die Hand und klopfte.
Nur wenige Augenblicke später öffnete Laurent die Eingangstür. Er sah so frisch und unversehrt aus wie eh und je. Ganz und gar nicht, als habe er vor kurzem eine wilde Schlägerei hinter sich gebracht.
Wortlos umarmte Elaine ihn und er erwiderte ihre Umarmung. Er hielt sie fest umschlungen.
„ Du siehst besser aus, als ich erwartet hatte“, sagte Elaine, das Gesicht an seiner Schulter verborgen.
„ Tatsächlich?“, fragte Laurent amüsiert. „Wäre es dir lieber gewesen, ich hätte eine edle Narbe davongetragen – oder zumindest ein blaues Auge?“
„ Nun, dann hätte ich dich gesund gepflegt“, scherzte sie, ohne ihn loszulassen. Langsam wich die Anspannung von ihr und sie sah zu ihm auf. „Ich habe einen Schuss gehört und ich glaubte
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