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City Vampire: Gefährliches Spiel in Paris (German Edition)

City Vampire: Gefährliches Spiel in Paris (German Edition)

Titel: City Vampire: Gefährliches Spiel in Paris (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Beth St. John
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Augenbrauen hochgezogen und ihn angestarrt, als sei er größenwahnsinnig.
    „ Sie sind mindestens zu dritt“, hatte sie ihn gewarnt. Aber Laurent hatte nur gelacht und gesagt, das sei nun wirklich kein Problem. Elaine hatte Bedenken, konnte allerdings seine Kraft nicht einschätzen. Sie vertraute ihm und traute ihm gleichzeitig einiges zu, nachdem sie ein paar seiner "Tricks" mit eigenen Augen beobachtet hatte. Elaine schlug den Kragen ihrer Jacke hoch und betrat das Gebäude. Muffiger Geruch schlug ihr entgegen; das anhaltend schlechte Wetter der vergangenen Tage war in jede Ritze des verfallenen Gebäudes eingedrungen und hatte die Fäulnis vorangetrieben.
    „ Ich bin da“, rief Elaine. Sie wartete, bis das grobschlächtige, wenn auch mittlerweile vertraute Gesicht von Jeromes Helfer auftauchte. Der zweite Mann am Eingang fehlte diesmal. Sie stiegen die Treppe hinab. Elaine war erleichtert. Sie hatte befürchtet, Jerome könne dieses Treffen an einen anderen Ort, in einen anderen Raum verlegen, dann würde Laurent umsonst auf sie warten. Doch Jerome hielt an seinem Vorgehen fest.
    Gut für sie.
    „ Elaine“, begrüßte er sie mit einem falschen Lächeln. „Wie schön, dass Sie erfolgreich waren!“
    Elaine verzog keine Miene. „Wo ist mein Bruder?“
    „ Aber aber, nicht so hastig“, konterte Jerome und hob eine Hand, als wolle er sie stoppen. „Zuerst würde ich gerne die Brille sehen.“
    „ Und ich würde gerne zuerst meinen Bruder sehen“, entgegnete Elaine und bemühte sich, ihre Stimme fest klingen zu lassen.
    „ Ich dachte, über diesen Punkt seien wir hinweg“, meinte Jerome süffisant.
    Elaine rührte sich jedoch nicht. Sie fixierte Jerome mit starrem Blick, unbeugsam, unnachgiebig.
    Er schnalzte mit der Zunge. „Eigentlich spielt es keine Rolle.“
    Er drehte sich um und rief: „Bring den Jungen her.“ Jeromes zweiter Handlanger tauchte plötzlich aus dem Dunkel am Ende des Raums auf. Er schob Mathis vor sich her, mit auf den Rücken gefesselten Händen und einem Streifen Klebeband über dem Mund, aber offensichtlich unverletzt. Erleichterung durchströmte Elaine wie eine warme Woge. Sie wollte auf ihn zu stürmen, ihn in die Arme schließen, doch Jerome machte einen Schritt auf sie zu.
    „ Oh oh oh, nicht so schnell!“, sagte er warnend.
    Elaine verharrte mitten in der Bewegung.
    „ Die Brille, bitte.“ Er wedelte herausfordernd mit der Hand.
    Elaine griff in die Innentasche ihrer Jacke und holte die Brille hervor. Langsam reichte sie sie zu Jerome hinüber. Ein Lächeln breitete sich auf seinem Gesicht aus, als er danach fasste.
    „ Ah, wunderbar“, sagte er und betrachtete die Brille, als sei sie ein seltenes Insekt. „Nochmals, vielen Dank, Elaine. Und nun nehmen Sie ihren kleinen Bruder und fahren Sie nach Hause. Vergessen Sie, dass wir uns jemals begegnet sind.“ Er drehte sich um und ließ Elaine einfach stehen.
    Der Mann bei Mathis gab dem Jungen einen Schubs und er stolperte vorwärts. Elaine sprang ihm entgegen und schloss ihn fest in die Arme.
    „ Mathis“, flüsterte sie und zog ihm so sanft sie konnte das Klebeband vom Mund. „Es ist vorbei. Geht es dir gut?“ Dann löste sie die Fesseln von seinen Handgelenken und sah ihm aufmerksam ins Gesicht. Seine Augen waren gerötet, und seine Wangen wirkten fahl.
    Aber er nickte. „Ja“, sagte er leise. „Es geht mir gut.“
    „ Komm. Wir fahren nach Hause.“ Elaine legte einen Arm um seine Schultern und führte ihn zur Tür hinaus auf die Treppe zu. Mit sanftem Nachdruck schob sie ihn voran, die Stufen hinauf. Sie waren schon fast oben, als sie einen erstickten Schrei vernahm. Laurent war aufgetaucht. Elaine drehte sich nicht um, sondern drängte Mathis weiter die Treppe hinauf, der Tür entgegen. Wieder erklang ein Schrei, lauter diesmal. Einer der Männer rief etwas, das sie nicht verstand, dann knallte ein Schuss. Panik kroch durch ihre Eingeweide und trieb sie zur Flucht. „Lauf!“, rief sie. „Wir müssen hier weg!“
    Sie erreichten das obere Ende der Treppe und Elaine packte Mathis bei der Hand. Sie rannten, so schnell ihre Füße sie trugen.

Kapitel 18
     

    Mit quietschenden Reifen raste Elaine davon, rumpelte durch Schlaglöcher, schlitterte um eine enge Kurve. Erst als sie auf eine stärker befahrene Straße einbogen und im Verkehr untertauchen konnten, drosselte sie das Tempo. Mathis saß neben ihr, still und bleich.
    „ Alles okay?“, fragte Elaine und legte ihre Hand auf seine.
    „ Was ist da

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