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Claifex: Nefilim KI

Claifex: Nefilim KI

Titel: Claifex: Nefilim KI Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cahal Armstrong
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GAIA-NEFK017042. Bitte geben Sie diesen bei unserem Bodenpersonal an, wenn Sie sich im Anflug befinden.
     
    Ihr Kalypso Service Team«
     
    Ich war völlig verblüfft. Die Qualität der Kalypso-Roboter war mindestens so legendär wie die Wartezeiten bei den selten notwendigen Reparaturen. Eigentlich hatte ich damit gerechnet, noch zwei oder drei Monate auf einen Termin warten zu müssen. Das Angebot war also sehr verlockend und ich überlegte einen Moment, ob ich nicht gleich ins alte Sol-System aufbrechen sollte. Aber der Defekt im Antrieb machte mir Sorgen. Ich brauchte für die Reparatur in einer Werft das Geld, das mir der Verkauf der Bronzestatuen an Lukas Kylon einbringen würde, also vereinbarte ich einen Termin in zwei Wochen und erhielt eine eigenartig formulierte Antwort:
     
    »Sehr geehrter Herr Spyridon,
     
    bitte geben Sie uns alsbald die Möglichkeit, Ihren Gaia zu reparieren. Ein Aufschub der Reparatur kann zu Folgeschäden und zum Erlöschen der Garantie führen. Darüber hinaus möchten wir sichergehen, dass Ihr Gaia stets optimal funktioniert.
     
    Ihr Kalypso Service Team
     
    Persönlicher Anhang von Osalkar Ta Ri Karn, stellvertretender Forschungsleiter und Bevollmächtigter der Geschäftsführung
     
    Sehr geehrter Iason Spyridon!
     
    Erlauben Sie mir, mein tiefes Bedauern für die Störung an Ihrem Gaia auszusprechen. Ich habe das Fehlerprotokoll, das Sie uns übermittelt haben analysiert, und möchte diesen Gaia aus Gründen der Qualitätssicherung gern persönlich untersuchen. Bitte nehmen Sie so schnell wie möglich Kontakt mit uns auf.
     
    Bewahren Sie den Roboter bitte sorgsam auf und geben Sie auf sich Acht!
     
    Respektvoll grüßend verabschiedet sich:
     
    Osalkar Ta Ri Karn«
     
    Da der Nachrichtenabtausch mehrere Tage in Anspruch nahm und ich bereits im Anflug auf Katara II war, verzichtete ich auf eine weitere Antwort. Ich suchte Kontakt zu Lukas Kylon, der sich entgegen seiner Gewohnheit prompt persönlich bei mir meldete.
    »Hallo Spyridon. Ich hoffe Sie haben mir was Brauchbares mitgebracht. Landen Sie und sehen Sie zu, dass Sie mich schnellstens an unserem gewohnten Treffpunkt aufsuchen, meine Zeit ist kostbar.«
    »Hallo Kylon, ich bin in etwa um -«
    Kylon schaltete ab, noch während ich redete.
    »Drecksack.«
    Der Anflug auf den dicht besiedelten Planeten Katara II war wie immer mit mehr Aufwand verbunden als der Anflug auf Planeten mit einer natürlichen Atmosphäre. Auf Katara II musste man den Atmosphäreschild passieren, was nur an bestimmten Schleusenpunkten möglich war. Wenn man sich nicht daran hielt und den vorgegebenen Ablauf ignorierte, konnte es sehr gut sein, dass das gesamte Schiff im Schild verglühte. Ich passierte die Orbitalschleuse unbeschadet und landete wie üblich am bekannten Treffpunkt, einer Rampe am Hang eines Berges, in dessen ausgehöhltem Inneren Kylon seine »Lieferanten« zu empfangen pflegte. Jedenfalls dann, wenn er sich dazu herabließ, persönlich zu erscheinen und nicht einen seiner zahlreichen Angestellten zu schicken.
    Da ich Kylon stets mit besserer Ware versorgte als der Rest meiner Kollegen, wurde ich meistens mit seiner Gegenwart beehrt. Wenn er nicht so ein überaus solventer Kunde gewesen wäre, hätte ich mir das lieber erspart, aber so war ich mehr oder minder auf ihn angewiesen. Insbesondere jetzt, da die vermutlich teure Reparatur des Millah-TAK-Antriebs in einer Werft notwendig und meine Mittel gerade etwas erschöpft waren. Also sprang ich schnell in frische Kleidung, überprüfte meine TQ Phase IV (ein Erbstück meines Großvaters, noch aus terranischer Produktion) und steckte sie in das Holster an meinem Gürtel. Solche kleinen Gesten sagten mehr als alle Worte jemals könnten und so beherzigte ich auch, was mir Gsuk Tar über den Umgang mit Kunden beigebracht hatte. »Sei überaus freundlich und zuvorkommend. Sei auch höflich und gehe auf ihre Vorschläge ein. Und wenn sie nicht zahlen, aber die Ware behalten wollen: Erschieße sie.« Ich hatte das einen Monat lang für einen seiner amphibischen Witze gehalten, bis er wirklich einen Kunden erschoss, der glaubte, Gsuk Tar sei zu einem alten Tattergreis mit langsamen Reflexen geworden. Seitdem trug ich immer eine geladene und entsicherte Waffe bei mir, wenn ich Kundengespräche führte. Es hatte mir die Haut weit öfter gerettet, als ich zählen konnte.
    Kylons Leibwächter warteten bereits auf mich und ihre Anzahl schien seit meinem letzten Besuch noch gewachsen zu

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