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Claifex: Nefilim KI

Claifex: Nefilim KI

Titel: Claifex: Nefilim KI Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cahal Armstrong
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Leibwächter wandten die Schnäbel zu mir und übersahen zwei blitzschnelle, silberfarbene Schemen. Einen Moment später fühlte ich mich gepackt und weggeworfen, mit einer Geschwindigkeit, die meine Halswirbel knacken ließ. Ich knallte auf den Boden vor dem Eingang zum Labor, dann schoss ein Säurestrahl an die Wand gegenüber. Ich konnte gerade noch den Arm hochhalten, um zu verhindern, dass die herumspritzende Säure mein Gesicht traf. Die Tür zum Labor schloss sich automatisch und ich hörte einen furchtbaren Lärm. Inzwischen war ich vom Eingang und der Säurepfütze weggekrochen und zielte auf alles, was hinter der Tür zum Vorschein kommen mochte. Mein Triggerorgan pulsierte heftig und ich hatte Mühe, es zu kontrollieren. Mit einem letzten Aufschrei und einem zerreißenden Laut endete der Tumult urplötzlich und ich begab mich aus meiner sitzenden Position in die Hocke. Als sich die Tür öffnete, hätte ich beinahe geschossen, doch ich sah nur Hunderteins, der sich an mich wandte.
    »Sind Sie verletzt?«
    »Geringfügig. Was ist mit den Gurtaks?«
    »Zweiundvierzig neutralisiert bereits die Säure und sammelt die sterblichen Überreste ein.«
    Ich wagte einen kurzen Blick in das Labor und musste mich zusammennehmen, um nicht meinen Mageninhalt zu verlieren. Beißender Geruch stieg auf und übertünchte nur knapp den Gestank von Innereien und Blut, der aus dem Labor direkt in meine Nase drang. Einige Geräte waren durch die Säure beschädigt worden und Ozongeruch gesellte sich hinzu, als kleine Rauchwölkchen aus ihnen aufstiegen.
    »Verdammte Scheiße! Hunderteins! Wer hat euch denn so was beigebracht?«
    »Prioritätsprogramm Alpha wurde für eine Situation wie diese entwickelt. Bitte bringen Sie sich in Sicherheit. Ich empfehle, den Planeten zu verlassen.«
    »Cheiron?«
    »Ja, Kapitän?«, antwortete die altväterliche Stimme des Bordrechners.
    »Alle Schleusen sofort schließen. Befinden sich noch andere Lebewesen außer mir an Bord?«
    »Schleusen geschlossen. Keine anderen Lebewesen an Bord, von einer unbestimmten Anzahl Insekten in den Versorgungsschächten abgesehen. Aber eine Gruppe von mehr als 65 Lebewesen bewegt sich auf die Hauptschleuse zu. Sie tragen Waffen heran.«
    »Startmanöver einleiten!«
    Ich hechtete den Gang hinauf, bis zum Zentralschacht und ließ mich nach oben befördern, wo ich schleunigst weiter zur Brücke stürzte. Mit einem Satz war ich im Pilotensessel und sah Kylons kleine Armee schwere Waffen in Anschlag bringen.
    »Schutzschild hoch! Sofort!«, bellte ich, gerade noch rechtzeitig, denn im nächsten Augenblick traf ein gewaltiger Schuss auf den Energieschild, sodass er rot aufflammte.
    »Die haben Gaußkanonen?«, fragte ich und starrte ungläubig auf die verbotenen Waffen, mit denen man jetzt eilig in Richtung des Antriebs zielte. Meine Finger flogen über die Konsolen und das Schiff erwachte vollends zum Leben. Alle Signale standen endlich auf grün und ich bugsierte die Cheiron aus dem plötzlich sehr eng erscheinenden Hangar hinaus. Ein neuer Schuss traf den Schild und ich sah entsetzt auf die Statusanzeige.
    »Energie umleiten auf Schildgenerator«, bellte ich.
    »Jawohl, Kapitän.«
    Drei weitere Treffer donnerten auf den Schutzschild und die Anzeige fing an rot zu leuchten, dann endlich konnte ich durchstarten und kam aus der Reichweite dieser abscheulichen Waffen heraus.
    »Verdammt, warum schlingern wir so herum?«, bellte ich heraus, als wir einen Antennenmast abrasierten, dem ich nicht ausweichen konnte.
    Der Bordrechner antwortete in stoischer Gelassenheit. »Der Antrieb muss dringend gewartet werden.»
    »Verdammt, ja!«, rief ich unbeherrscht und umflog knapp eine Felsnadel, bevor ich endlich genug Höhe gewonnen hatte.
    »Drei Terga-Klasse-Jäger folgen unserem Kurs, Kapitän.«
    »Was? Was ist mit Kylon los, dreht der völlig durch?«, schrie ich wütend auf und beschleunigte mit höchstem Schub auf den Atmosphärenschild zu.
    »Warnung! Kollision mit dem Atmosphärenschild in 34 Sekunden!«
    Ich fluchte laut und zog die Cheiron in einer scharfen Linkskurve knapp unterhalb des Schilds entlang. Akustische Warnsignale heulten auf und ich sah einige Anzeigen von Grün auf Rot wechseln, was nichts Gutes verhieß.
    »Jäger im Anflug. Modus wählen!«, sagte der Bordrechner.
    »Defensiv!«, rief ich und versuchte mit ein paar Manövern die Jäger abzulenken, aber die Cheiron war im Gegensatz zu den kleinen Ein-Mann-Jägern viel zu behäbig, insbesondere, weil

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