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Clancy, Tom

Clancy, Tom

Titel: Clancy, Tom Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dead or Alive
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seinen Cousin aufmerksam, während dieser Hendley und den anderen
Schritt für Schritt die Einzelheiten der Tripolis-Mission schilderte: ihr erstes
Zusammentreffen mit Archie, der Erkundungszug in die Medina, um Bari zu
schnappen, den Trip zu Almasis Haus und schließlich Brians Tod. Alle Fragen
beantwortete Dominic kurz, aber präzise, verlor nie die Geduld und zögerte
auch kein einziges Mal. Und er zeigte keinerlei Gefühle, wie Jack allmählich
klar wurde, keinerlei Betroffenheit, weder im Mienenspiel noch in der
Körpersprache. Sein Cousin wirkte äußerlich absolut unbeteiligt.
    »Erzählen
Sie uns mehr über Fakhoury«, forderte ihn Sam Granger auf.
    »Bari
sagt, dass er den unteren Rängen angehört, ein reiner Befehlsempfänger. Wir
hielten Almasi für das wichtigere Ziel. Wir wollten auch keinen Zeugen für Baris
Verschwinden, also diskutierten wir darüber, was wir mit ihm tun sollten.«
    »Wer hat
entschieden, ihn zu liquidieren?«
    »Wir
beide. Ich war mir nicht ganz sicher, aber Brian ... Seine Argumente waren
stichhaltig.«
    »Haben Sie
es ausgeführt?«
    Dominic
schüttelte den Kopf. »Nein, Brian.«
    »Wie viele
Tote, einschließlich Fakhoury?«, fragte Bell.
    »Sechs.
Vier durch uns.«
    »Machen
wir mal einen Sprung in Almasis Haus«, sagte Hendley.
    Dominic
ging es noch einmal durch: Auto in der Kiesgrube abgestellt ... in Almasis
Haus eingedrungen ... der Computer und der Safe ... Brian angeschossen ... die
Schießerei und schließlich der Rückzug. Dominic brach ab. »Den Rest wissen Sie
schon.«
    »Wie viele
Tote?«, erkundigte sich Granger.
    »Fünf.«
    »Keine
Verwundeten?«
    Dominic
zuckte die Schultern. »Nicht, als ich aus dem Haus ging.«
    »Was heißt
das?«, hakte Bell nach.
    »Das
heißt, ich habe dafür gesorgt, dass es keine Überlebenden gab. Der URC wird
nicht herausfinden, wer es war und was geschehen ist. Ich hielt das für unerlässlich
...«
    Hendley
nickte. »Richtig.« Er blickte zu Bell und Granger hinüber. »Gibt es noch
Fragen?« Beide schüttelten die Köpfe. »Okay, Dom, danke.«
    Dominic
stand auf, um zu gehen.
    Hendley
sagte: »Dom - wegen Brian ... Es tut uns sehr leid.«
    Dominic
nickte nur.
    »Ich lasse
Sie nach Hause fahren.«
    »Nein,
danke. Ich suche mir nur eine Couch, um mal zu schlafen.«
    Granger
sagte: »Möchten Sie, dass wir alles für Brian arrangieren ...?«
    »Nein, das
mache ich selbst.«
    Dominic
öffnete die Tür und ging. Hendley wandte sich um. »Jack?«
    »Schwer zu
sagen. Ich habe ihn noch nie so erlebt, aber es ist ja auch keine normale
Situation. Für keinen Beteiligten. Ich denke, er ist nur noch wie betäubt. Er
ist erschöpft, musste zusehen, wie sein Zwillingsbruder auf seinem Schoß starb,
und wahrscheinlich hat er Schuldgefühle, egal ob zu Recht oder zu Unrecht. Wenn
das alles erst einmal eingesunken ist, wird er zusammenbrechen, aber danach
wird er sich wieder zusammenreißen.«
    »Sehen Sie
es auch so, John?«
    Clark
antwortete nicht sofort, doch dann sagte er: »Zum größten Teil, ja. Aber er ist
jetzt ein anderer Mensch, das steht fest. In ihm wurde ein Schalter umgelegt.«
    Bell
forderte knapp: »Erklären Sie uns das.«
    »Er war
eigentlich dagegen, Fakhoury auszuschalten. Brian musste ihn dazu überreden und
hat es dann wahrscheinlich auch selbst getan, weil er nicht glaubte, dass
Dominic innerlich schon so weit war. Drei Stunden später sind sie in Almasis
Haus. Brian wird erschossen, und bevor Dominic das Haus verlässt, löscht er
verwundete Männer aus. Das ist ein Schritt vom Tag in die Nacht in sehr kurzer
Zeit.«
    »Nehmen
wir mal an, dass Sie recht haben mit dem inneren Schalter«, sagte Hendley. »Ist
das gut oder schlecht?«
    »Das weiß
ich nicht. Hängt davon ab, ob er sich gut erholt. Im Moment hat er diesen
Tausend-Meter-Blick in den Augen. Das ist gewöhnlich der Zeitpunkt, an dem
Operative sich für eine der beiden Möglichkeiten entscheiden: Entweder lernen
sie, mit ihrem Job zurechtzukommen, oder sie lassen sich von ihm auffressen.«
    »Ist er
okay für Feldeinsätze?«
    »Das ist
keine exakte Wissenschaft, Gerry. Jeder Mensch ist anders.«
    »Na gut,
aber Ihre persönliche Meinung: Kann man ihn zu Feldeinsätzen schicken?«
    Clark
dachte kurz nach. »Ja, aber nicht alleine.«
    Er fragte
Rick Bell: »Wissen wir schon Näheres über das Material, das Dom mitgebracht
hat?«
    »Er hat
einen Flashdrive voller Dateien von Almasis Computer und eine CD-ROM
mitgebracht. Wir werden noch eine Weile brauchen, um uns einen

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