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Clarissa

Clarissa

Titel: Clarissa Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jude Deveraux
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Mutter. «
    »Aber ich bin doch nicht… « begann Clarissa und stockte dann, als Raine sich auf sie zubewegte. Er ging an ihr vorbei, öffnete die Tür und überreichte Catherine der Schwester, die dort wartete. »Könnten wir miteinander reden? «
    Stumm nickte Clarissa mit dem Kopf.
    Raine ging zum Kamin und starrte einen Moment in die Flammen. »Ich glaube, ich hätte dich töten können, als du zum König gingst«, sagte er voller Inbrunst. »Es war, als würdest du der Welt verkünden, daß Raine Montgomery mit seinen eigenen Problemen nicht fertig wurde. «
    »Ich hatte nie vor… «
    Er hob die Hand, um sie zum Schweigen zu bringen. »Es ist nicht leicht für mich; aber es muß gesagt werden. Während wir im Wald lebten, war es leicht für mich, zu begreifen, warum die Leute dich nicht mochten. Du hast dich so sehr über sie erhoben, und diese Anmaßung empörte sie ungemein. Als du zu begreifen lerntest, daß dein Verhalten nicht richtig war, gingst du daran, deine Haltung zu korrigieren. Du hast an dir gearbeitet, Clarissa. «
    Er schwieg einen langen Moment. »Es ist nicht so… nicht sehr angenehm, sich selbst zu betrachten, sein eigener Richter zu sein. «
    Mit gesenktem Kopf drehte er ihr seinen breiten Rücken zu, und ihr Herz griff nach ihm. »Raine«, flüsterte sie, »ich verstehe dich. Du brauchst mir nichts mehr zu sagen. «
    »Aber ich will! « Er drehte ihr nun das Gesicht zu. »Glaubst du, es ist einfach für mich — für einen Mann —, zu begreifen, daß ein kleines, schmächtiges Ding von einer Frau, wie du es bist, etwas vollbringen kann, was mir unmöglich ist? «
    »Was habe ich denn getan? « fragte sie ehrlich erstaunt.
    Da blieb er einen Moment stumm, lächelte, und in seinen Augen war viel Liebe. »Vielleicht dachte ich, es sollte nach meinem Willen gehen, weil ich alles, was ich hatte, für ein paar schmutzige Bettler opferte. Vielleicht fand ich Gefallen daran , ein König von Kriminellen zu sein. «
    »Raine. « Sie streckte die Hand aus, um seinen Ärmel zu berühren.
    Er fing ihre Hand ein und hob ihre Fingerspitzen an seine Lippen. »Warum bist du zu König Heinrich gegangen? «
    »Um ihn zu bitten, daß er dir verzeihen soll. Um ihn zu überreden, Fiona und Miles heiraten zu lassen. «
    »Das verletzte meinen Stolz, Clarissa«, flüsterte er. »Ich wollte in König Heinrichs Kammer mit meinem versilberten Harnisch marschieren und mit dem König als Gleichberechtigtem sprechen. « Ein Grübchen erschien auf seiner Wange. »Doch statt dessen ging meine Frau zu ihm und bettelte für mich. Das tat sehr weh. «
    »Ich hatte nicht vor, zu… oh, Raine, ich hätte jeden angebettelt, um dich zu retten. «
    Er schien nicht zu bemerken, daß er mit seiner Hand um ein Haar ihre Finger zerquetscht hätte. »Ich war verblendet von meinem Stolz. Ich möchte… dich um Verzeihung bitten. «
    Clarissa hätte ihn am liebsten angeschrien, daß sie ihm alles verzeihen würde; doch nun war nicht der richtige Zeitpunkt für Geplänkel und Oberflächlichkeiten. »Ich bin sicher, daß ich auch in der Zukunft Dinge tun werde, die deinen Stolz verletzen. «
    »Davon bin ich überzeugt. «
    Ihr Kinn hob sich um eine Idee. »Und was wirst du tun, wenn ich deinen Stolz beleidige? «
    »Gegen dich wüten. Sehr, sehr zornig werden. Dir drohen, dich umzubringen. «
    »Oh«, sagte Clarissa mit leiser Stimme und blinzelte, weil ihr die Tränen kamen. »Dann wäre es wohl besser… «
    »Clarissa, ich möchte dich haben, nicht jemanden, der mir nach dem Mund redet. « Er schluckte und verzog das Gesicht. »Du hattest recht damit, zum König zu gehen. «
    »Und im Fall von Roger Chatworth? «
    Einen Moment lang sprühten Raines Augen Feuer. »Was ihn betrifft, hattest du unrecht. Wenn ich ihn getötet hätte, dann würde Miles nicht… «
    »Wenn er tot wäre, hätte König Heinrich anschließend dich umgebracht! « brüllte Clarissa ihn an.
    »Ich hätte seine Leiche beseitigen können, daß niemand sie gefunden… «
    »Du würdest vermutlich so schwer daran getragen haben, daß du deine Sünden in der Öffentlichkeit gebeichtet hättest«, sagte sie entrüstet. »Nein, ich habe das Richtige getan. «
    Raine wollte etwas dagegen sagen, unterließ es aber. »Vielleicht hast du recht. «
    »Wie bitte?! « sagte Clarissa wie vom Donner gerührt und bemerkte dann Raines Grübchen. »Du neckst mich nur. « Sie schob den Unterkiefer vor.
    Raine zog sie mit einem tiefen Lachen in seine Arme und hielt sie fest, als

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