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Claw Trilogy 01 - Fenrir

Claw Trilogy 01 - Fenrir

Titel: Claw Trilogy 01 - Fenrir Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: M D Lachlan
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raunte er. »Graf Odo hat ein Angebot erhalten.«
    »Fordern die Heiden Geld, damit sie abziehen?«
    »Nein. Sie verlangen das Mädchen. Wenn wir Aelis überzeugen können, mit ihnen zu gehen, dann, so haben sie geschworen, werden sie uns in Frieden lassen.«
    Jehan wiegte sich hin und her. Ebolus konnte nicht erkennen, ob es Nachdenklichkeit oder ein Ausdruck des Gebrechens war.
    »Ein Mädchen, eine Ehe, das bringt Frieden und Sicherheit und sogar die Möglichkeit, einen Heiden zu bekehren. Silber ist, als gäbe man einem Wolf ein Lamm. Er kehrt zurück und verlangt mehr. Was macht dich so sicher, dass die Nordmänner abziehen wollen, wenn sie das Mädchen haben?«, fragte der Beichtvater.
    »Sie haben ihre Eide geschworen, und meiner Erfahrung nach meinen sie es ernst, wenn sie schwören.«
    »Sie haben auch ihre Eide geleistet, als unser fetter Herrscher sie bezahlt hat, statt sie als Christi Feinde auf dem Felde zu bekämpfen, und nun sind sie wieder da.«
    »Ich glaube, dieses Mal ist es anders. Vielleicht schätzen wir den Grund ihrer Anwesenheit falsch ein. Es heißt, sie seien nur ihretwegen gekommen. Weiter stromaufwärts haben sie nichts zu schaffen, und wenn ihnen Aelis übergeben wird, ziehen sie sich zurück.«
    »Die Schwester eines Grafen scheint eine geringe Beute für einen Wikingerkönig zu sein.«
    »Sie ist von vornehmer Geburt, und man rühmt allenthalben ihre Schönheit. Dabei ist eine fränkische Bauerntochter noch zu gut für ihren höchsten König.«
    »Und doch«, wandte Jehan ein.
    Ebolus rutschte hin und her. »Und doch.«
    Der Beichtvater dachte laut nach. »Das Mädchen kann also die Belagerung aufheben, das Volk von der Heimsuchung befreien und die Feinde aus dem Land vertreiben, wenn es nur diesen Barbaren heiratet, und weigert sich trotzdem. Ist sie wirklich so voller Stolz?«
    »Es gibt dabei eine Schwierigkeit, nämlich … «
    Eine Unruhe auf der Straße unterbrach Ebolus. Jemand näherte sich mit schweren Schritten. Jehan schätzte, dass es mindestens zehn Mann waren, die im Gleichschritt marschierten. Soldaten. Dicht vor ihm blieben sie stehen. Auf einmal bemerkte Jehan jemanden an seiner Seite. Die Person starrte ihn an, das konnte er spüren. Es war jemand, in dessen Nähe jedes Gespräch sofort erstarb und vor dem sogar die Tiere zu blöken aufhörten.
    »Mönch.«
    »Graf Odo«, erwiderte Jehan.
    »Gut, dass Ihr gekommen seid.« Die Antwort des Grafen war so, wie Jehan ihn in Erinnerung hatte – knapp, brüsk, da immer die Zeit drängte und er sich um wichtige Angelegenheiten kümmern musste.
    »Wenn der Graf befiehlt, gehorchen die Brüder von Saint-Germain.«
    Der Herrscher stieß ein kurzes Lachen aus.
    »Wohl kaum, denn sonst würden Eure Brüder hier meine Wälle verteidigen, statt draußen bei ihren Schätzen zu hocken, die sie tiefer vergraben haben als ihre Sünden.«
    »Der Beichtvater harrte in der Abtei aus«, wandte Ebolus ein.
    »Wart Ihr dort, als die Normannen sie geplündert haben?«
    »Nein, aber ich bin danach zurückgekehrt. Nicht einmal Siegfried kann ein Haus zweimal verbrennen.«
    »Ich wünschte, Eure Mönchsbrüder hätten den gleichen Mut wie Ihr.«
    »Unser Mut wäre wohl gar nicht nötig, wenn man Eure Schwester überzeugen könnte, ihre Pflicht zu tun und diesen Heiden zu heiraten. Ich würde sie gern begleiten und ihm helfen, Gott zu finden.«
    Der Graf schwieg, und in den Straßen ringsum schienen jegliche Geräusche zu ersterben. Als er weitersprach, klang seine Stimme erzürnt.
    »Sie haben nicht erklärt, dass sie es auf eine Eheschließung abgesehen haben.«
    »Ich hatte noch nicht die Gelegenheit, es weiter auszuführen, Beichtvater«, schaltete sich Ebolus ein. »Die Heiden … «
    Anscheinend fehlten ihm die Worte.
    »Ja?«, sagte Jehan.
    Ebolus fuhr fort: »Unsere Spione berichten, es habe mit ihren Göttern zu tun.« Der Abt schämte sich offenbar.
    Jehan schwieg. Irgendwo weinte ein Kind.
    Schließlich ergriff der Beichtvater wieder das Wort. »Das verändert natürlich den Blickwinkel erheblich«, antwortete er. »Ein Opfer also? Wir geben Christentöchter nicht an heidnische Mörder weg, ganz egal, wie hoch der Preis ist.«
    »Daran haben wir auch nicht gedacht«, erwiderte Odo.
    Nun meldete sich wieder Ebolus zu Wort. »Warum nicht? Was bleibt uns schon übrig? Wenn das Volk herausfindet, dass dieses Angebot gemacht wurde – und man wird es herausfinden – , dann zerren sie das Mädchen aus der Kirche und werfen es den Barbaren

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