Cloud Computing Anbietervergleich

für den eigenen Anwendungszweck überhaupt geeignet sind. Dafür muss keine einzige Zeile Quellcode geschrieben werden. Sind die Datensätze zufriedenstellend, können sie einfach in die eigene Anwendung integriert werden.
    Zielgruppen und Anwendungsszenarien
    Für Softwareentwickler ist es einfach, Windows Azure Datamarket zu verwenden. Die Daten sind über REST und ATOM zugänglich. Für Entwickler, die Microsofts .NET Framework verwenden, stehen überdies C#-Proxy-Klassen zur Verfügung.
    Ein interessantes Anwendungsszenario ist die Erstellung von Mash-Ups. Ein Mash-Up ist eine Kombination von verschiedenen Daten und Statistiken. Mithilfe eines Kartendienstes kann man Daten, die aus der Microsoft-Plattform kommen, visuell übersichtlich darstellen.
    Ein interessantes Anwendungsgebiet ist die Analyse von Daten. Immobilienunternehmen können grafisch einfach visualisieren, welche Gebiete besonders beliebt sind. Das ermöglicht es Maklern, Kundensegmente individueller zu filtern.
    Für ISVs (Independent Software Vendors) besteht ferner die Möglichkeit, Daten verschiedener Anbieter auf einfache Art zu vergleichen. Das ermöglicht es den Softwareherstellern, die besten Datensätze zu verwenden.
    Architektur von Windows Azure Datamarket

    Abbildung 1.36: Architektur von Windows Azure Datamarket
    Die Skalierung von Windows Azure Datamarket wird über den Frontend Windows Azure (FEWA) Load Balancer sichergestellt, der auf Windows Azure aufsetzt und dessen Skalierung verwendet. Für den Datenzugriff kommt SSL für die Sicherheit zum Einsatz. Daten können über REST abgefragt werden. Die Datenstrukturen werden durch OData und ATOM abgebildet. Datenspeicher, die als Grundlage für Windows Azure Datamarket dienen, können unterschiedlicher Herkunft sein, z. B. aus dem Storage von Windows Azure oder auch SQL Azure. Ferner werden Datenbanken anderer Cloud-Anbieter unterstützt. Daten, die in Windows Azure Datamarket vorhanden sind, können auf unterschiedlichste Arten konsumiert werden, beispielsweise durch Cloud Services (Kartendienste), Softwareentwickler oder Information Workers. Letztere können die Daten durch Anwendungen wie etwa Excel oder andere Reporting-Tools visualisieren.
    Alles in allem bietet Windows Azure Datamarket ein sehr umfangreiches Set an Möglichkeiten, die zuvor in der Cloud-Computing-Landschaft noch nicht vorhanden waren. Es bleibt spannend abzuwarten, was hier an kreativen Lösungen entstehen mag.
    1.2.7 Microsoft BPOS Solutions
    Jeder, der bis jetzt noch an der Ernsthaftigkeit von Microsofts Strategie für Cloud Computing gezweifelt hat, sollte spätestens durch Microsofts SaaS-Lösungen überzeugt werden. Neben den vorher beschriebenen PaaS-Angeboten bietet Microsoft eine ständig größer werdende Anzahl an Anwendungen für die Cloud an. Hierbei werden teilweise traditionelle Anwendungen als SaaS-Angebot verfügbar gemacht. Derzeit sind vor allem SharePoint, Exchange und Office Communications in der Cloud. Seit Office 2010 haben sich jedoch auch die Office Web Applications in die Wolke gewagt. Das ist für Microsoft ein gewagter Schritt, ist doch Office eines seiner meistverkauften Produkte. Nun bietet Microsoft Word, Excel und PowerPoint sogar als kostenlose Version auf Windows Live Skydrive an. Natürlich ist der Funktionsumfang bei weitem nicht der des clientseitigen Office-Pakets, aber es zeigt sich, dass Microsoft stark in die Cloud drängt.

    Abbildung 1.37: Online Word auf Windows Live Skydrive
    An zentraler Stelle von Microsofts SaaS-Angeboten steht jedoch die Business Productivity Suite – kurz BPOS. Die BPOS ist eine Ansammlung der Anwendungen Microsoft Exchange für E-Mail und Collaboration, SharePoint für Enterprise Content Management, Office Live Meeting für die Onlinezusammenarbeit und Office Communications für die Kommunikation. Aktuell sind die Onlineservices von Microsoft in den Sprachen Englisch, Französisch, Deutsch, Japanisch und Spanisch vorhanden.
    Exchange ist ein in Unternehmen sehr häufig eingesetzten Collaboration- und E-Mail-Server. In der Cloud kommt aktuell die Version 2007 zum Einsatz. Exchange Online hat standardmäßig eine 25-GB-Mailbox pro Benutzer. Diese Größe kann jedoch reduziert werden. Für den Viren- und Spamschutz kommt Forefront Online Security for Exchange zum Einsatz. Exchange unterstützt Office Outlook. In der Onlineanwendung ist auch Outlook Web Access integriert, an Geräten werden Windows Mobile und Blackberry unterstützt. SharePoint ist