Club der Verdammten 2 - Liebesseele (German Edition)
durcheinandergebracht hätte, würde es noch pochen. Sie lebte noch nicht lange genug als Vampir, um gegen die typischen Empfindungen, die einen Menschen beim Biss eines Vampirs überfluteten, immun zu sein.
Sie liebte dieses Gefühl und würde es irgendwann vermissen, denn damit einher ging ein Bann, nach dem sie hungerte, obwohl sie wusste, dass sie Daniel ohnehin rettungslos verfallen war. Er zog sie noch dichter an sich und seine Augen funkelten dunkel vor Begehren. Schwarze Diamanten. Zurzeit las sie in ihnen wie in einem offenen Buch.
Er wollte sie. Mit Haut und Haar und auf der Stelle. Sie verzehrte sich nicht minder nach ihm, doch ein leiser Stich trübte die Zweisamkeit nicht zum ersten Mal. Wie gern hätte sie sich Daniel anvertraut, ihre Verliebtheit gestanden, den Wunsch, ihr Leben als feste Partnerin an seiner Seite zu verbringen. Ihre Liebe. Nie hatten sie so tiefe Emotionen durchrieselt, wie Daniel sie auslöste. Bis Paula und Luka sich ihrem Schicksal gestellt und zusammengefunden hatten, hatte sie sämtliche Regungen dieser Art unterdrückt. Zu sehr drückte die Belastung des Fluchs über die Schattenseelen ihnen allen auf die Gemüter. Doch dann lebte Hoffnung auf und beflügelte Emily. Mit der Vereinigung der Liebesseele in Paula hatten sie den Sieg über das Grauen errungen und auch Daniel fand Erlösung von den Schrecken der Verdammnis. Dennoch hatte sich bislang nichts verändert, er rückte einfach nicht mit der Sprache heraus, was seine Gefühle zu ihr betraf.
Ach, Mensch. Sie war definitiv zu ungeduldig. Was sollte sich in so wenigen Wochen schon Grundlegendes tun? Erwartete sie etwa einen Heiratsantrag? Daniel gab sich charmant und aufmerksam, er begehrte sie, aber sie wurde aus ihm nicht schlau. Hegte er über die sexuellen Gelüste hinaus weitere Empfindungen? Bestand eine Möglichkeit, dass Schattenseelen und einfache Vampire wie sie zusammenfinden konnten? Sofern sie ihrer Schwester Glauben schenkte, war es ihrer Gattung nicht vergönnt, zu lieben. Dieses Unvermögen barg eine fast ebenso große Belastung wie der Fluch, weshalb Lara zu den anderen gefunden hatte und in die Gemeinschaft aufgenommen worden war.
Doch welch namenloser Unsinn. Jeder konnte lieben, oder? Emilys Herz und ihre Seele schrien es beinahe in die Welt hinaus. Könnte Daniel es doch hören, würde er bloß ihre unstillbare Sehnsucht spüren.
Solange sie sich seiner Gefühle nicht sicher war, traute Emily sich nicht, ihm ihre Liebe zu gestehen. Sie mochte nicht riskieren, abgewiesen zu werden – ein bisschen Stolz wollte sie zumindest wahren. Und was, wenn er sich überrumpelt fühlte und sich zurückzöge? Das würde sie nicht ertragen. Es wäre grausiger, als lebendig und bewegungslos bis in alle Ewigkeit in einem dunklen Sarg zu liegen. Sie hatte bereits darüber nachgedacht, ob sie damit leben könnte, nur in seiner Nähe zu sein und …
„Hey Süße, träumst du?“ Daniel kniff ihr neckend ins Hinterteil.
Emily lächelte. „Ja, von dir.“
„Von mir brauchst du nicht zu träumen, ich stehe vor dir.“ Daniel nahm ihre Hand und presste sie an die Beule unter seiner Jeans. „Spürst du mich?“
„Definierst du dich neuerdings als Teil deines Schwanzes?“ Sie entwand sich spielerisch seiner Umklammerung.
„Nur, wenn ich mit dir zusammen bin. Dann leidet mein Gehirn an chronischem Blutmangel.“ Daniel setzte ihr nach.
Sie huschte davon und schlüpfte in das angrenzende geräumige Bad. „Kommst du mit duschen?“ Emily hörte seine Antwort nicht. Ihr Kleid gab leise knisternde Geräusche von winzigen elektrischen Entladungen ab, während sie es über den Kopf zog. Wahrscheinlich standen ihr jetzt die Haare im wahrsten Sinne des Wortes zu Berge. Sie blickte in den Spiegel und zog eine Grimasse. Tatsächlich.
Das Wasser rauschte hart und schnell ihren Rücken hinab wie das aufgepeitschte Blut durch ihre Adern. Emily rekelte sich unter dem Strahl, die prickelnde Vorfreude auf das Kommende genießend. Erregende Bilder sandten wonnige Schauder aus. Die Glastür schwang auf und Daniels Hände legten sich besitzergreifend um ihr Hinterteil. Emily sog scharf die Luft ein und hielt sie an, klammerte sich an der Brausestange fest. Beim Ausatmen versuchte sie, eine Haarsträhne aus dem Gesicht zu pusten, doch sie klebte bereits vor Nässe.
Daniel streichelte von hinten die Innenseiten ihrer Oberschenkel und unverhofft stießen seine Finger in ihr Innerstes. Sie stöhnte auf und wand sich genussvoll. Mit
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