Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Club Suizid: Ein lustiger Roman über ein weniger lustiges Thema (German Edition)

Club Suizid: Ein lustiger Roman über ein weniger lustiges Thema (German Edition)

Titel: Club Suizid: Ein lustiger Roman über ein weniger lustiges Thema (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jo Thun
Vom Netzwerk:
soll. Dieser Artikel stimmt auch gar nicht, das war alles ganz anders, wirklich! Aber egal, Tante Agnes, du bist tatsächlich meine letzte Verwandte und es ist einfach wunderbar, dass du gekommen bist! Darf ich vorstellen….“
    Rana war vorgetreten und fragte: „Wer ist denn das? Noch ‘ne alte Freundin?“
    Rana und Alberta beäugten sich interessiert. Und Alberta schob ihre Sonnenbrille hoch ins Haar. Sie sah plötzlich gar nicht mehr so abweisend und genervt aus.
    „ Ja, also, wenn ich euch jetzt mal alle bekannt machen darf: Alba, meine Cousine. Meine Tante Agnes. Und hier das ist Rana. Das ist die Journalistin, die den Artikel geschrieben hat, den ihr gelesen habt – und der nicht so ganz stimmt, muss ich nochmal sagen.“
    Rana ergriff Albas Hand. „Freut mich. Wusste gar nicht, dass Mattes Familie hat. Komm, ich begleite dich aufs Zimmer, und dann gehen wir was trinken, einverstanden?“
    Alba nickte hocherfreut. Was lief denn da ab? Alberta kannte ich zuletzt als pickeligen Teenager. Ich wusste eigentlich gar nichts über sie. Musste ich sie jetzt vor Rana warnen, oder war sie alt genug, um auf sich selbst aufzupassen?
    „ Junge, bringst du mich jetzt auf mein Zimmer? Ich bin müde, das war eine anstrengende Reise.“ Ich nahm ihren Arm und musste dabei innerlich grinsen. Bei meinem nächsten Telefonat mit Isabelle hätte ich was zu erzählen!

Epilog
    10 Tage später stand ich auf Isabelles Balkon im zehnten Stock und bewunderte die Aussicht. Das Meer leuchtete türkis und ging am Horizont fast nahtlos in den blauen Himmel über. Weiter draußen kreuzten lautlos vereinzelte Segler, während näher am Strand Surfer auf ihren Brettern paddelten. Im Hafen lagen mehrere Kreuzfahrtschiffe vor Anker, während unten auf der Hauptverkehrsstraße der Verkehr zäh, aber unaufhaltsam floss. Bridgetown war eine moderne Stadt mit vielen historischen Gebäuden und Kirchen. Weltkulturerbe, hatte Isabelle mir erklärt. Ich hatte mir am Flughafen ein Taxi zu ihrem Büro genommen und sie dort abgeholt, so dass wir dann gemeinsam hier angekommen waren.
    Isabelle stand neben mir und stützte sich auf die Brüstung.
    „ Schön, nicht?“
    „ Ja, auf jeden Fall.“
    „ Na, dann komm doch mal näher, oder hast du Angst vor Höhen?“
    „ Hm.“
    „ Ach so. Na dann, setz dich hin und ich mach uns schnell was zu trinken.“
    „ Das hört sich super an.“
    Kurze Zeit später kehrte Isabelle mit zwei Gläsern Wein zurück und setzte sich neben mich. „Also los, erzähl!“
    Von Devis Begräbnis, bei dem so viele Leute erschienen waren, dass Henry einen Bus gemietet hatte, hatte ich ihr schon am Telefon berichtet. Der Bestatter hatte tatsächlich eine Grabstelle gewählt, von wo aus man den östlichsten Punkt der Karibik und dahinter das Meer sehen konnte. Und vom plötzlichen Auftauchen meiner Tante und Cousine hatte ich auch berichtet.
    „ Wo soll ich anfangen?“
    „ Zum Beispiel bei Moni. Wie hat es ihr gefallen? Und ihren Söhnen?“
    „ Na, die hatten den Urlaub ihres Lebens. Henry hat ihnen Mopeds geliehen, damit sind sie jeden Tag über die Insel gebraust. Ich glaube, John hat sich verliebt. Auf jeden Fall war er am Ende ganz niedergeschlagen und wollte gar nicht weg.“
    „ Ah. Und Moni?“
    „ Ja, ihr hat’s auch gefallen. Aber ich glaube, du willst wissen, ob was zwischen uns ist, oder? Also, da ist nichts. Wir haben uns oft und lange unterhalten. Und wir haben beide beschlossen, dass uns unsere Freundschaft wichtig ist. Sie sagt, sie hat sich selbst vor vielen Jahren mal gefragt, ob sie mit mir was anfangen könnte und damals beschlossen, dass ich nicht ihr Typ bin.“
    „ Das zu hören, hat deinem Ego sicher nicht gut getan…“
    „ Ach, ich kann damit leben. Ich wär‘ auch nicht mein Typ.“
    „ Was ist denn dein Typ?“
    „ Komisch, das du fragst. Vor ungefähr zwei Wochen habe ich auf dem Flughafen mal eine Frau gesehen, da habe ich schlagartig gewusst: Wow, das ist mein Typ!“
    Isabelle sagte nichts, aber ich glaube, ich hatte die Frage richtig beantwortet.
    „ Und die Anderen?“
    „ Also Rana und Alba, du weißt schon, meine Cousine, ja also, die gehen ab wie eine Rakete. Ach ja, Rana hat herausgefunden, dass alles in Ordnung mit ihr ist. Eine harmlose Geschwulst, sie wird nächste Woche entfernt. Die beiden wollen in Berlin zusammenziehen und Rana ist jetzt sozusagen meine Schwiegercousine.“
    „ Super. Wusstest du das von deiner Cousine?“
    „ Ne, überhaupt nicht. Wir hatten uns

Weitere Kostenlose Bücher