Coaching mit DreamGuidance
zu, dass sich eine Lösung außerhalb dessen zeigt, was man bis dato für stimmig befunden und was ja nun aber in die Krise geführt hat. Deswegen arbeite ich so, dass ich immer wieder die Ebenen wechsle. Neben Gesprächen und Analysen baue ich insbesondere geführte Tagträume ein, die unbewusste Inhalte hervorlocken. Und genau die sind es, die den Rahmen dessen, woraus eine Lösung gebaut werden kann, enorm erweitern. Dazu kommt, dass das Gehirn im Zustand einer leichten Trance viermal so aktiv ist wie im normalen Wachzustand. Da das Gehirn – wie beispielsweise der Hirnforscher Professor Gerald Hüther so schön deutlich macht – ein »Problemlösungsorgan« ist, 9 steht ungleich mehr Kapazität für die in der Krise benötigte Lösung zur Verfügung, wenn solche Zustände ins Coaching einfließen.
Träume als innere Leitbilder
»Lass dich von deinen Träumen führen, nicht von deinen Problemen.« Diesen Satz verwende ich sehr gern, da er auf positiv motivierende Weise das Potenzial der Träume anklingen lässt. Sie sind der Schlüssel zum Unbewussten, das Tor in die Sphären, in denen die Antworten auf unsere drängendsten Fragen warten. Träume wie Tagträume führen uns zu unseren unbewussten Potenzialen, Möglichkeiten und Wünschen, und die lassen sich bei der Gestaltung der Zukunft nutzen. Träume stehen sprichwörtlich für das, was uns beflügelt, was uns Kraft und Mut gibt, Freude und Zuversicht.
■ Nach dem Coaching fühle ich mich erschöpft, als hätten wir meine innere Welt ganz genau betrachtet und unter die Lupe genommen. Das ist schwierige Arbeit! Aber ich fühle mich auch glücklich, wie neugeboren. Hätte ich Flügel, würde ich jetzt fliegen. Irgendwie fällt es mir jetzt leichter, den Ausweg aus schwierigen Situationen zu finden. Ich mache wichtige Entdeckungen, sehe alles mit anderen Augen beziehungsweise aus neuer Perspektive. Die Gedanken an die Zukunft sind nicht mehr quälend, sondern ich bin mir sicher, dass ich auf dem richtigen Weg bin. Und dann die Träume! Ich habe jetzt Träume, die so realistisch sind und mir Antworten geben. Das Fundament meines Hauses ist nun fest und zuverlässig. Ich kann beginnen, die Wände zu bauen.
MARYNA SEMASHKEVICH ■
Träume bewusst zu nutzen, ist keine Erfindung unserer Zeit. Alte Kulturen wie die der Mesopotamier, der Ägypter und Griechen nutzten die Träume als Ratgeber und kannten ausgereifte Möglichkeiten, sich ihrer Weisheiten zu bedienen. Während das Mittelalter noch versprengte Zeugen der Kraft des Träumens nachweist – Hildegard von Bingen und Thomas von Aquin seien genannt –, verlor sich das Wissen um die Macht der nächtlichen Bilder in der Moderne weitgehend. Erst mit Sigmund Freud und seiner umfassenden Traumdeutung wurde eine neue Ära der Akzeptanz des Traums als Teil unserer Realität eingeläutet. Ausführlich beschreibe ich die historischen Zusammenhänge und die Herleitung meiner Methode aus anderen Traumnutzungsformen in meinem Buch DreamGuidance, und auch im gemeinsam mit Iris Hammelmann verfassten Erfolg mit DreamGuidance wird in zusammengefasster Form darauf eingegangen.
Was für unseren Zusammenhang hier wesentlich ist: Träume galten und gelten weltweit immer wieder als Kapital bei der persönlichen und auch kollektiven Ausrichtung im Leben. Dass sie beispielsweise in Wirtschaftsunternehmen Relevanz haben können, zeigte der englische Psychoanalytiker und Organisationsberater Gordon W. Lawrence bereits seit den 1970er-Jahren. So führte er unter anderem Traumcoachings für das Topmanagement in Firmen durch – und viele der Teilnehmer träumten übereinstimmend Details eines bevorstehenden Wandels, der dann auch eintrat. Lawrence sprach sich vehement dafür aus, das Phänomen des »Social Dreaming« näher zu erforschen und vor allem auch zu nutzen, denn Träumen sei immer eine »ursprüngliche Art von Aktionsforschung der Psyche über die Psyche für die Psyche, um Beziehungen zur äußeren Welt, zu anderen Menschen und zu Naturphänomenen aufzudecken«. 10
Nächtliche Träume
Die bewusste Wahrnehmung bildet nur einen geringen Teil unserer Realität ab. Im gewöhnlichen Wachzustand des Alltags nehmen wir eine Unmenge von Eindrücken auf, die wenigsten allerdings bewusst. Zudem ahnen wir nicht einmal, wie viel sich darüber hinaus in unserem Inneren abspielt. Im Gehirn werden alle aktuellen Erfahrungen mit früheren abgeglichen, um uns ein bestmögliches Reagieren und Überleben zu sichern. Dazu kommen all die
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