Coconut Caye - Insel der Lust
seines Körpers, obwohl sie einen leichten Pullover und darunter ein Top trug. Wie schaffte er es bloß, sie in solche Erregung zu versetzen? Sie versuchte, so ruhig wie möglich zu atmen, doch das hatte einzig zur Folge, dass sie seinen fantastischen Duft inhalierte.
“Was willst du hier?”, flüsterte sie, dabei machte sein Gesichtsausdruck diese Frage vollkommen überflüssig. Seine Augen glänzten, die Nasenflügel bebten kaum merklich, und seine Haut war gerötet vor Erregung. Lauren verschränkte die Arme vor der Brust und ballte beide Hände zu Fäusten.
Anton lächelte. Er kam noch ein Stück näher und küsste sie zärtlich auf die Stirn. Dann flüsterte er ihr ins Ohr: “Ich will dich.”
Sie verfluchte ihren Körper, der nur allzu empfänglich für ihn war. Ihr Puls raste, und sie hatte einige Mühe, einigermaßen klar zu denken. Warum übernahm in dieser Beziehung ständig ihr Bauch das Kommando, ohne ihrem Kopf auch nur die geringste Chance zu lassen? Andererseits hatten sie doch gar keine Beziehung.
Was wiederum bedeutete, dass es höchste Zeit war, den Kopf einzuschalten.
Sie hob das Kinn. “Welchen Teil von mir willst du denn? Ich bin nämlich nicht sicher, ob ich noch genug übrig habe, was ich dir geben kann.”
Seine Hände bewegten sich über ihre Hüften, die nackten Arme hinauf bis zu den Schultern. Dann streichelte er ihren Hals und legte die Hände schließlich an ihre Wangen. “Ich will dich ganz, Lauren, alles von dir. Ich will dich, deine Liebe, deinen Körper, deinen unglaublich wachen messerscharfen Verstand, deine Kreativität. Alles, für immer.” Er beugte sich ein wenig herab, doch bevor er sie küsste, fügte er noch hinzu: “Und ich will dich jetzt. Heirate mich.”
Sie sprachlos zu nennen wäre die blanke Untertreibung gewesen. Sie konnte ja nicht einmal atmen. Sie sah ihm in die Augen, und was sie darin erblickte, heilte alle Wunden, war die Antwort auf ihre Gebete und ließ ihr Herz vor Freude überquellen.
“Ich liebe dich, Lauren, für immer.”
Sie blinzelte, um die Tränen zurückzuhalten, die ihr vor Glück in die Augen stiegen. “Ja! Ja, ich liebe dich, und ich werde dich heiraten.”
In diesem Augenblick fiel die Tür auf, und hinein stolperten ihre fünf Partnerinnen, die beim Lauschen offenbar zu sehr gedrängelt hatten. Hinter ihnen standen mindestens ein Dutzend Mitarbeiter und jubelten. Lauren vergrub das Gesicht an der Schulter des Mannes, den sie liebte.
12. KAPITEL
Sydney saß hinter dem Steuer ihres Lexus und wartete, dass die Ampel wieder auf Grün sprang. Überall in den Gärten der Vororthäuser liefen die Rasensprenger und kämpften gegen die Trockenheit des texanischen Sommers.
Sie musste links abbiegen. Rays zweistöckiges Haus war bereits zu sehen. Es war das vierte in der Straße, aus hellgrauem Ziegel, die Läden in einem blassen Taubengrau gestrichen. Sein schwarzer Pick-up parkte in der geschwungenen Auffahrt.
Es war viel zu groß, um von ihm ganz allein bewohnt zu werden. Sie fragte sich, ob er bereit wäre, es mit einer Frau zu teilen.
Mit ihr.
Sie hatte keine Ahnung, wie er reagieren würde, wenn sie unangemeldet bei ihm auftauchte. Seit ihrer Rückkehr von Coconut Caye und bevor sie nach Paris geflogen war, hatte sie ihn nur einmal gesehen – auf der Pool-Einweihungsparty von Eric und Chloe am Unabhängigkeitstag.
Als er dort eintraf, saß sie gerade mit Melanie am Pool, ließ die Füße ins Wasser baumeln und erzählte der Freundin von der missglückten Kreuzfahrt und davon, wie Jess sich benommen hatte. Allerdings sagte sie nichts von seinem Flirt mit Poe.
Poe hatte zwar zugegeben, Sex gehabt zu haben, aber eher im Sinne von Sydneys recht schwammiger Definition. Es konnte also alles zwischen Zungenkuss und Liebesakt gewesen sein. Sydney fand, Mel sollte sich nicht unnötige Sorgen machen, daher verschwieg sie es.
Außerdem waren weder Jess noch Poe auf der Party, um sich notfalls zu verteidigen. Kinsey und Doug waren dort und planschten wie die Kinder im Pool. Sie waren das einzige Paar, dessen Beziehung den Urlaub unbeschadet überstanden hatte.
Sydney hatte mit Ach und Krach die vierundzwanzig letzten Stunden auf der Insel durchgehalten, nachdem Ray gegangen war. Die Zeit mit Nolan war schön gewesen. Er hatte ihr Dinge aus seiner Vergangenheit erzählt, die er ihr bisher noch nicht hatte anvertrauen wollen – oder sie hatte sich nie die Zeit genommen, danach zu fragen.
Sie war viel zu sehr damit beschäftigt
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