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Code Delta

Code Delta

Titel: Code Delta Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeremy Robinson
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»Für Rook ist Schießpulver ein Aphrodisiakum.«
    »Ein Afro-was?«
    Er rief sich ins Gedächtnis, dass das Mädchen erst dreizehn war und außerdem seine Schutzbefohlene, und nahm sich vor, mehr auf die Wahl seiner Worte zu achten. »Vergiss es.«
    »Jack Sigler, der ideale Vater«, meinte Zelda Baker, Codename Queen , die Schachkönigin, auf der nächsten Schießbahn. Sie reinigte gerade ihre UMP -Maschinenpistole. Ihr ölverschmiertes, ärmelloses Männerunterhemd stand in hartem Kontrast zu ihrem lockigen blonden Haar und ihrem äußerst weiblichen Gesicht, das selbst das knallrote Stirnbrandmal in Form eines Sterns mit einem Totenkopf in der Mitte nicht entstellen konnte.
    Auf der benachbarten Bahn lag Shin Dae-jung, Codename Knight , der Springer, flach auf dem Boden ausgestreckt und visierte durch das Zielfernrohr seines Scharfschützengewehrs einen 800 Meter weit entfernten Apfel an. »Ohren«, sagte er.
    Wer keinen Lärmschutz trug, hielt sich mit den Händen die Ohren zu. Ein Donnerschlag hallte über den Platz. Sekundenbruchteile später war der Apfel Geschichte. Knight stand auf und warf den anderen ein großspuriges Grinsen zu. »Böser Apfel tot.«
    Fiona lachte und sagte: »Lasch.«
    »Lasch?«, erwiderte Knight. »Das Ding war fast einen Kilometer weit weg!«
    »Nicht der Schuss«, meinte Fiona. »Der Witz.«
    Eric Somers, Codename Bishop , der Läufer, lachte in sich hinein, dass sein tonnenförmiger Brustkorb erzitterte. Er hatte seine Munition bereits verschossen und sah den anderen von der langen Holzbank am hinteren Ende des offenen Schießstands aus zu. Er sagte wenig und ließ lieber Taten für sich sprechen. Sein lautloses Gelächter verriet Knight, dass er sich über ihn lustig machte.
    »Halt dich zurück, Bish«, sagte er warnend.
    Während King eine der Waffen aus seiner Sammlung nachlud, hob Fiona seine ungeladene Sig Sauer auf. Sie richtete sie auf die Zielscheiben. King hatte sie noch nie schießen lassen, obwohl sie ganz wild darauf war, es zu probieren. »Also, wann darf ich auch mal ein paar Bösewichter abknallen?«
    Das Team hielt den Atem an. Töten gehörte zu ihrem Beruf. Und sie waren gut darin. Aber sie nahmen den Waffengebrauch nicht auf die leichte Schulter, schon gar nicht, wenn es um Kinder ging. Es wurden mehr Menschen von Kindern erschossen, als die meisten Leute sich eingestehen wollten. King nahm ihr die Waffe aus der Hand. »Töten ist nichts, was einem Spaß machen sollte.«
    »Aber wenn es Fieslinge sind …«
    »Töten ist nur das allerletzte Mittel.«
    »Aber ihr macht ständig Witze darüber.«
    Das Schachteam wechselte schuldbewusste Blicke. Natürlich dachten sie manchmal mit rauem Humor an vergangene Missionen zurück. King hoffte, einer der anderen würde sich einmischen, aber sie blieben stumm. Schließlich war er der Papa.
    »Man darf nie das Glücksgefühl, überlebt zu haben, mit dem Vergnügen am Tod eines anderen Menschen verwechseln.« Er sah ihr in die Augen. »Der Tod ist kein Spaß.«
    Einen Moment lang dachte er, Fiona würde in Tränen ausbrechen. Ihre Augen wurden feucht, und ihre Lippen zitterten leicht, aber sie schluckte und biss die Zähne zusammen. King musste sich ein Lächeln verkneifen. Die Kleine ließ sich langsam ein dickes Fell wachsen.
    Bevor das Schweigen unbehaglich werden konnte, läutete Kings Handy. Er klappte es auf. »Jack Sigler«, meldete er sich. Die Person am anderen Ende sprach nur zehn Sekunden lang, doch die Worte, die in diesen kurzen Zeitraum hineinpassten, ließen King erstarren. Nach weiteren fünf Sekunden ließ er den Kopf hängen. Er sagte leise: »Danke, dass Sie mir Bescheid gesagt haben«, klappte das Telefon zu und schob es in die Tasche. Als er sich umwandte, standen die anderen in einem stummen Halbkreis um ihn herum und warteten, dass er das Wort an sie richtete. Sie wussten, dass etwas Schlimmes passiert sein musste, denn was sie in Kings Miene lasen, kannten sie nicht von ihm: Niedergeschlagenheit.
    »Was ist los?«, fragte Bishop.
    King sah von einem zum anderen. Er wusste, dass sie nicht weniger Respekt vor ihm haben würden, wenn er jetzt weinte. Trotzdem kämpfte er gegen die aufsteigende Feuchtigkeit in seinen Augen – bis er Fionas Blick begegnete. Zwei Tränen lösten sich und rollten über Kings Wangen. Er wandte sich ab und sagte: »Meine Mutter ist tot.«
    Drei Tage später
    »Komm schon, Stan, du weißt es!«, sagte eine helle Stimme.
    Rook lehnte sich in einen gelben Ledersessel zurück

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