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Code Freebird

Code Freebird

Titel: Code Freebird Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Roman Rausch
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hatten sich Pfützen am Boden gesammelt. Sie schienen durchsichtig, gelblich, andere rosa.
    Ein Geräusch. Es klang nach einem Stöhnen. Er näherte sich ihm, blieb vor einer Zelle stehen und blickte hinein.
    Im Dunkel, das nur durch das Licht vom Gang aufgebrochen wurde, sah er einen Mann, den Kopf gesenkt, nackt, mit zahlreichen Wunden am Körper, der wie ein Bogen nach vorne durchgebeugt war. Seine Hände waren nach oben an der Wand festgekettet. Zu seinen Füßen schwärmten Fliegen auf Erbrochenem und seinen Fäkalien.
    Muhammed schreckte zurück, nicht nur wegen des Anblicks, mehr aufgrund des Gestanks, der aus der Zelle drang. Er zwang sich zurück an die Gitterstäbe. An seinem Kragen, unter dem Rangabzeichen eines Sergeant, war das kleine elektronische Auge versteckt. Es würde alles aufnehmen, was er sah.
    Es fiel ihm schwer, Ruhe zu bewahren. Seinem ersten Impuls folgend, wollte er schreien, um Hilfe rufen, diesen Menschen aus seiner Qual befreien. Doch er war hier in einem Gefängnis, einem, von dem die Welt draußen nichts wusste, nichts wissen durfte. Diesen Menschen zu retten war aussichtslos.
    Ein Schrei am Ende des Gangs. Hinter einer grünlackierten, speckigen Stahltür drangen Kommandos an sein Ohr, gefolgt von weiteren Schreien.
    Er ging vorsichtig darauf zu. In der Tür war ein Spion eingelassen, dessen Klappe sich zur Seite schieben ließ. Sie war auf Höhe seines Gesichts angebracht. Das würde reichen, damit die Kamera hindurchschauen könnte. Mit der Hand an der Klappe erschrak er, als zu seiner Seite eine Tür aufgestoßen wurde. Heraus kam der Colonel, gefolgt von einem weiteren Offizier.
    Sie mussten sich gestritten haben, gemessen an der Gesichtsfarbe des Colonel.
    Als er Muhammed sah, reagierte er sofort. »Wo haben Sie sich herumgetrieben?!«, brüllte er ihn an.
    Muhammed antwortete nicht. Er wusste nicht, wie er reagieren sollte.
    Der Mann hinter dem Colonel stellte sich an dessen Seite. Er blickte auf Muhammeds Uniform. »Geben Sie Antwort, Sergeant …«, blaffte auch er und suchte nach dem Namensschild, »Hernandez. Nehmen Sie Haltung an, wenn ein Offizier mit Ihnen spricht.«
    Muhammed ließ die Hacken knallen und die ausgestreckte Hand zum Gruß an die Schläfe schnellen. »Ja, Sir.«
    »Steht der Wagen bereit?«, fragte der Colonel.
    Welcher Wagen? Ja, klar, der Wagen. »Ja, Sir. Alles zum Abmarsch bereit, Sir.«
    »Dann kommen Sie endlich«, befahl der Colonel und ging an Muhammed vorbei auf den Gang. Er folgte ihm.
    Der Colonel drehte sich nochmal um, rief dem Offizier, der noch immer in der Tür stand, zu: »Ich werde die Sache nicht auf sich beruhen lassen, Major. Egal, wie Ihre Befehle lauten.«
    Doch der Major hatte nur ein Grinsen für ihn übrig. Er schien zu wissen, dass er nichts zu befürchten hatte.
    Ein Schuss. Er kam von der Tür mit dem Spion. Instinktiv griffen die beiden Offiziere zum Pistolenhalfter.
    Die Tür wurde von innen geöffnet. Der Colonel reagierte schnell. Er dirigierte Muhammed hinter seinen Rücken, sodass er von den anderen nicht gesehen wurde.
    Ein Soldat schleifte einen Körper an den Füßen auf den Gang und ließ die nackten Beine auf den Beton fallen. Eine breite Blutspur zeichnete die Kopfverletzung nach.
    Muhammed blickte an dem Colonel vorbei. Er sah, dass eine Kugel, die am Auge eingedrungen war, dem Mann den halben Schädel weggesprengt hatte. Auf dem nackten Körper zeigten unzählige Wunden von Zigaretten und Messern, dass sein Leiden lange gedauert haben musste.
    Der Colonel war nun nicht mehr zu halten. »Was geht hier vor?!«, brüllte er.
    Noch bevor der Major antworten konnte, traten aus dem Verhörraum zwei Männer in Zivil und eine Frau in Uniform.
    »Wer sind Sie?«, fragte einer der Zivilisten den Colonel. Er schien wenig davon beeindruckt, dass er einem ranghohen Offizier gegenüberstand.
    »Das ist …«, sagte der Major, wurde aber von der Frau unterbrochen. »Colonel Nimrod.«
    Sie kam auf ihn zu. Muhammed erkannte auf ihrer Uniform das Rangabzeichen eines Lieutenants, auf ihrem Gesicht lag ein Lächeln.
    »Ein bedauerlicher Unfall«, sprach sie weiter. »Der Häftling ist auf mich losgegangen. Es war dem schnellen Eingreifen von Agent Baker zu verdanken, dass nichts Schlimmeres passiert ist.«
    »Agent?«, fragte Nimrod.
    »Baker, CIA«, antwortete sie. »Die Befragung des Gefangenen fand unter seiner Leitung statt. Sie verstehen?«
    Nimrod bebte innerlich vor Zorn. Muhammed konnte es förmlich spüren.
    »Was sind das

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