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Code Freebird

Code Freebird

Titel: Code Freebird Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Roman Rausch
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für Wunden an seinem Körper?«, fragte er. »Hat er sich die vielleicht selbst zugefügt?«
    Der Lieutenant drehte sich kurz um, blickte auf den toten, geschundenen Körper. »Die Mitgefangenen hielten ihn für einen von Saddams Leuten. Wir übrigens auch.«
    »Wieso ist er dann nicht separiert worden?«
    »Wissen Sie, Colonel, wir sind chronisch unterbesetzt. Wenn Sie Ihren nächsten Bericht schreiben, dann würde ich mich freuen, wenn Sie das zur Sprache bringen. Vielleicht kann sich das CID mehr Gehör verschaffen als wir.«
    Sie blickte an ihm vorbei, nahm Muhammed ins Visier. »Wer ist Ihr Begleiter, wenn ich fragen darf?«
    Der Colonel reagierte schnell. »Mein Fahrer.« Er wandte sich Muhammed zu. »Gehen Sie raus und starten Sie den Wagen. Ich bin gleich da.«
    Muhammed ließ sich das nicht zweimal sagen und verschwand. Er hörte sie noch fragen: »Wieso ist das nicht einer von Ihren Männern, sondern ein Marine?«
    Draußen im Humvee spulte er eilig den Recorder zurück und startete die Aufnahme.
    Erleichtert atmete er auf. Er hatte alles drauf.
     
    Ja, sie hatte sich kaum verändert in den zwei Jahren, sagte sich Muhammed. Noch immer machte sie einen resoluten Eindruck, selbst auf diese Entfernung, durch ein Fernglas beobachtet.
    Nun musste er sie nur noch vor die Haustür und aus der Kaserne herausbringen. Die Offizierswohnungen hatten einen eigenen Zugang abseits des zentralen Eingangstors. Ein zweites Gate, mit einem Wachmann und mehreren Überwachungskameras gesichert, war rund hundert Meter entfernt. Wenn sie die Kaserne betrat und wieder verließ, dann tat sie es dort …
    Aber was war das? Muhammed wollte seinen Augen nicht glauben. Er justierte die Schärfe am Fernglas.
    Zweifellos. Sie hielt ein Kind auf den Arm und küsste es. Sie war Mutter geworden. Verdammt.

19
    Levy glaubte ein Pochen zu hören. Unklar, woher es kam. Er drehte sich zur Seite, öffnete die Augen. Auf der Stuhllehne hing seine Hose, das Jackett lag am Boden, Hemd und Schuhe verstreut daneben. Ein Zettel.
    Ins Türschloss fuhr scheppernd ein Schlüssel, dann wurde die Tür geöffnet. Levy erkannte das Zimmermädchen.
    »Entschuldigung«, sagte sie, »ich dachte, Sie hätten schon ausgecheckt.«
    »Wie spät ist es?«, fragte Levy.
    »Kurz vor zehn Uhr.«
    Er sprang aus dem Bett. Das Zimmermädchen, das bereits auf dem Rückzug war, merkte zuerst, dass er nackt war. Sie sah auch seine Wunden, die sich vom Hals abwärts bis zur Hüfte erstreckten. Verschämt blickte sie weg und schloss die Tür hinter sich.
    »Verdammt, verdammt«, schimpfte Levy mit sich, während er seine Klamotten aufsammelte und sich anzog.
    Der Zettel. Er nahm ihn zur Hand und las:
    Musste los. Termin in Frankfurt. Aaliyah.
    Und zum Schluss: Du bist wunderschön.
    Levy steckte den Zettel in die Tasche. Im Bad warf er sich eine Handvoll Wasser ins Gesicht und Haar. Dann ging er los.
    Alles sei bezahlt, sagte der Mann an der Rezeption. Ein kleines Frühstück sei vorbereitet.
    »Wann hat Aaliyah … Frau Roshan das Haus verlassen?«, fragte Levy.
    Der Mann sah nach. »Gegen sieben Uhr dreißig.«
    Levy nahm den Kaffee in der Lobby. Er versuchte zu rekonstruieren, was letzte Nacht geschehen war.
    Aaliyah, das war geschehen, sagte er sich. Wie konnte sie ihm nur so nahe kommen? Hatte er nicht klar und deutlich zum Ausdruck gebracht, dass er nicht interessiert war? Doch das kümmerte sie nicht.
    Dann griff er in die Tasche, holte den Zettel nochmals hervor und las: Du bist wunderschön.
    Sie hatte gehalten, was sie versprochen hatte. Er berührte seinen Hals und lächelte.
    Er fühlte sich gut. Überraschend zufrieden und ausgeglichen. Vielleicht war es das, was er gebraucht hatte. Er leerte die Tasse und fragte den Rezeptionisten nach der schnellsten Verbindung nach Hamburg. Der ICE brächte ihn innerhalb von dreieinhalb Stunden dorthin, antwortete er. Der nächste ginge in zwei Stunden. Solle er eine Reservierung vornehmen?
    Levy bejahte. Zwei Stunden, sagte er sich. Wieder griff er in die Tasche, suchte nach dem anderen Zettel, den ihm Sergeant O’Brien gegeben hatte, auf dem die Adresse und der Name stand. Doch er griff ins Leere. Vielleicht war er herausgefallen. Er nahm den Weg hoch ins Zimmer.
    Das Zimmermädchen war gerade dabei, die Tür hinter sich zu schließen. Er schlüpfte an ihr vorbei ins Zimmer. Unter ihrer Aufsicht durchsuchte er jede Ecke und jeden Winkel.
    Schließlich: »Haben Sie einen Zettel gefunden?«
    Die Kleine verneinte.
    »Sind Sie

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