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Code Freebird

Code Freebird

Titel: Code Freebird Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Administrator
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nicht Wochen.«
    Levy spürte an der Stimmung im Team, dass es offensichtlich einen anderen Weg gegeben hat. Einen nicht zufriedenstellenden.
    »Dragan hat damit auch nichts zu tun«, antwortete Luansi. »Er ist noch dabei, die Schädelfragmente zuzuordnen.«
    »Dann raus mit der Sprache …«
    »Wir haben Kevin Raab anhand seiner DNA identifiziert«, griff Alexej ein. »Sie wurde im Zuge einer Ermittlung in Sachen Kunstraub beziehungsweise Handel mit gestohlenen Kunstgegenständen gewonnen.«
    »Wie kam es dazu?«, fragte Michaelis.
    »Raab wurde verdächtigt, illegal aus dem Irak entwendete Kunstgegenstände auf den deutschen Markt gebracht zu haben«, berichtete Falk. »Es handelte sich unter anderem um eine Figur, die bei Ausgrabungen gefunden wurde, dann verschwand und schließlich wieder in Deutschland auftauchte. Die Kollegen haben einen Tipp aus der Szene erhalten und zugeschlagen. Allerdings ohne den Hehler dingfest zu machen. An der Figur fand die Spurensicherung menschliches Sekret. Da Raab bereits unter Beobachtung stand, wurde ihm zum Vergleich DNA-fähiges Material abgenommen. Das war unser Glück.«
    »Bravo, gute Arbeit«, entgegnete Michaelis. Doch ihr Lob schien keinen Adressaten zu finden.
    Luansi ließ die Katze aus dem Sack. »Nun zur schlechten Nachricht. Alle Ermittlungen in Sachen Kevin Raab sind eingestellt.«
    Levy ahnte, worum es hier ging. »Jemand hält schützend die Hand über ihn.«
    Luansi nickte.
    »Wie weit seid ihr vorgestoßen?«, fragte Michaelis.
    »Alles endet beim BKA.«
    »Was sagt Demandt?«
    »Nichts.«
    »Was, nichts? «
    »Er äußert sich nicht dazu. Die Sache scheint noch weiter oben, über dem BKA, aufgehängt zu sein, so viel war aus seiner Reaktion herauszuhören.«
    War es das, was Demandt mit Du weißt nicht, worauf du dich da einlässt? gemeint hatte, fragte sich Levy. Wer oder was stand über dem BKA, einer nationalen Behörde? Eigentlich nur noch das Bundesinnenministerium.
    Die Antwort sollte nicht lange auf sich warten lassen. Der Innensenator ließ Michaelis zu sich rufen.
    Entschlossen machte sie sich auf den Weg. Levy meinte Kampfeslust in ihren Augen zu erkennen. Naima kam ihr entgegen, wollte gleich Bericht erstatten. Doch Michaelis winkte sie durch. Sie hatte einen Weg durch die Instanzen vor sich.
    »Was ist los?«, fragte Naima.
    Es gehörte nicht viel Sensibilität dazu, Michaelis’ Stimmung und die des Teams zu erspüren.
    »Die Politik macht uns wieder einen Strich durch die Rechnung«, antwortete Luansi lakonisch. Als zweiter Mann in der Befehlskette übernahm er nun die Führung. »Was hast du herausgefunden?«
    »Die Zeugin Wieczorek konnte diesen Mann, der sich als Promoter eines Herstellers für Süßigkeiten ausgab, etwas genauer beschreiben.«
    Das würde mich wundern, dachte Levy. Wie er im Kino festgestellt hatte, konnte sie eine Person, die direkt vor dem Kassenhäuschen stand, nur aus einer recht ungünstigen Position von oben sehen. Dennoch, er war gespannt.
    Naima fuhr fort. »Es soll sich um einen Mann handeln, etwa dreißig bis fünfzig Jahre alt …«
    Ein Raunen ging durchs Team. Wenn Personenbeschreibungen bereits mit einer derart breiten Spanne bei der Altersbestimmung begannen, dann war nicht mehr viel zu erwarten.
    »Geduld, Geduld«, wehrte Naima eine allzu schnelle Abwertung der Zeugenaussage ab. »Größe rund einen Meter achtzig, Hautfarbe … aufgepasst: auffallend dunkel.«
    »Wie dunkel?«, fragte Alexej. »Sonnengebräunt oder Kongo-schwarz?« Er schickte ein Schmunzeln hinterher.
    Diese Spitze ging gegen Luansi, der einem gebürtigen Angolaner entsprechend als durchaus dunkelhäutig bezeichnet werden konnte.
    Luansi parierte mit einem Grinsen. »Jedenfalls nicht bleichgesichtig, blutleer und dickfellig. Und vermutlich auch nicht klein.«
    Lachen erfüllte diesen Teil des Raumes.
    Das Team hatte zueinander gefunden, ging es Levy durch den Kopf. Die bunt zusammengewürfelte Truppe, die ihre Wurzeln in aller Welt hatte und nun Deutschland ihre Heimat nannte, zeigte ein funktionierendes Stück Zukunft auf.
    »Sie beschrieb die Hautfarbe als gut gebräunt«, nahm Naima den Faden wieder auf. »Zu Augen und Haarfarbe konnte sie nichts sagen. Sie will sich erinnern, dass der Mann eine Schirmmütze getragen hatte. Sie habe nicht sonderlich auf ihn geachtet, da täglich mehrere Promoter bei ihr auftauchen und ständig wechseln.«
    Luansi ergriff das Wort. »Naima, setz dich mit der Firma in Verbindung, die diese Promoter

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