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Codename Sparta 01 - Die Sternenkoenigin

Codename Sparta 01 - Die Sternenkoenigin

Titel: Codename Sparta 01 - Die Sternenkoenigin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Paul Preuss
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Frühjahr nach Ihrem Weggehen tauchten ein paar merkwürdige Typen von der Regierung auf, sie wollten sich uns ansehen. Es waren Anwerber, die nach Freiwilligen für ein Ergänzungstrainingsprogramm suchten. Sie ließen etliche Bemerkungen über die dunklen Seiten der Angelegenheit fallen. Wir alle waren überzeugt, daß Sie sich vor uns gemeldet hatten … und Sie waren für uns alle natürlich das Vorbild.«
    »Sie meinen, der Sündenbock.«
    »Manchmal auch das.« Bei dem Gedanken mußte er lächeln. »Jedenfalls fielen wir auf das Gerede herein. Ich, zumindest. Ich schrieb mich ein; es gab eine ziemlich lautstarke Auseinandersetzung mit meinen Eltern, schließlich gaben sie aber doch nach – dann zog ich mit ein paar anderen in ein Sommerlager. Das war im Osten von Arizona, in den Mogollon-Bergen. Dort blieben wir ungefähr drei Wochen. Sie wußten, daß wir in ausgezeichneter Verfassung waren, also fingen sie sofort mit dem intellektuellen Zeug an. Überlebenstraining. Berechnungen. Zerstörungen. Geräuschloses Töten. Später fand ich heraus, daß das noch vergleichsweise einfach war, ein Kinderspiel. Es war eine Probezeit, man wollte die Talente unter uns herausfischen. Die, die psychologisch beeinflußbar waren.«
    »Wen haben sie herausgefischt? Sie und wen noch?«
    »Niemanden. Eines Nachmittags tauchte Ihr Vater auf. Bei ihm waren ein paar schwere Jungs in Zivil, möglicherweise vom FBI. Ich hatte ihn nie so verärgert gesehen. Er machte diesen harten Burschen, die das Camp leiteten, die Hölle heiß. Zu uns jungen Leuten sagte er nicht viel, aber wir konnten sehen, daß es ihm das Herz brach. Eine Stunde später saßen wir bereits in Transportern auf dem Rückweg nach Phoenix. Damit war unser Sommercamp beendet.« Blake machte eine Pause. »Damals habe ich Ihren Vater zum letztenmal gesehen. Ihre Mutter habe ich auch nie wieder gesehen.«
    »Sie sind tot. Offiziell wenigstens. Ein Hubschrauberunfall in Maryland.«
    »Ja. Waren Sie bei dem Begräbnis?«
    »Vielleicht. Vielleicht auch nicht. Das fällt in das Jahr, an das ich mich nicht mehr erinnern kann.«
    »Ich kenne keinen, der bei dem Begräbnis dabeigewesen wäre. Wir waren schon einen Monat wieder zu Hause, als wir von dem Unfall hörten. SPARTA hat sich daraufhin einfach aufgelöst. Im folgenden Herbst wurden wir dann in alle Himmelsrichtungen verstreut, die meisten kamen auf Privatcolleges. Dort hielten uns alle Leute für zurückgeblieben. Wir hatten noch eine ganze Menge zu lernen. Was aus Ihnen wurde, hat nie jemand erfahren.«
    »Was ist denn aus mir geworden?«
    Blake sah sie an, sein Blick wurde noch freundlicher. »Was ich Ihnen jetzt erzähle, habe ich bei meinen Nachforschungen herausgefunden«, sagte er. »In einigen der Tagebücher kann man etwas darüber finden, daß es ungefähr um diese Zeit ein Projekt gab, bei dem man selbstregenerierende Biochiops in menschliche Testpersonen einpflanzen wollte. Angeblich stand es unter Aufsicht der Marine, weil dort die Biochip-Experten saßen, und nicht unter der Aufsicht des Gesundheits- oder Wissenschaftsministeriums, wie man vielleicht hätte denken können. Die erste Testperson war angeblich eine klinisch Tote, eine Gehirntote.«
    »Eine hübsche Geschichte.« Sie lachte, aber ihre Stimme klang bitter. »Sie haben also lediglich Ursache und Wirkung vertauscht.«
    Er wartete, aber sie sagte nichts mehr. »Anfangs hat diese Versuchsperson angeblich bemerkenswerte Fortschritte gezeigt, dann wurde sie aber zunehmend verwirrt und mußte unter ständige Beobachtung gestellt werden. In einer Privatklinik in Colorado.«
    »Biochips waren nicht das einzige, Blake«, flüsterte sie. »Sie hatten eine Menge zu verbergen.«
    »Darauf bin ich auch allmählich gekommen«, sagte er. »Sie haben getan, was sie konnten. Vor vier Jahren wurde diese Privatklinik in Colorado bei einem Brand zerstört. Dabei kamen ein Dutzend Leute um. Das war das Ende meiner Spur.«
    »Soweit war ich auch schon gekommen«, sagte sie ungeduldig.
    »Hätte ich Sie nicht lebend getroffen, ich hätte längst aufgegeben. Wie sind Sie geflohen?«
    »Der Arzt, der eigentlich mein Wachhund hätte sein sollen – ich nehme an, sein Gewissen hat ihm zu schaffen gemacht. Er hat versucht, die von ihnen verursachten Schäden mit Biochips wieder zu reparieren. Allmählich kam meine Erinnerung zurück …« Sie drehte sich zu ihm um und packte ihn fest am Arm. »Was ist in dem Jahr passiert, das mir fehlt? Was hatten sie wirklich vor? Wieso

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