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Codename: Sparta - 6 - Das Weltenschiff

Codename: Sparta - 6 - Das Weltenschiff

Titel: Codename: Sparta - 6 - Das Weltenschiff Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Paul Preuss
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Fremden, die Tür für uns offen zu lassen«, sagte McNeil mit einem nachdenklichen Blick auf die vorüberziehenden Wolken. »Ich frage mich bloß, warum.«
    »Ist doch gut zu wissen, daß jemand an uns denkt«, sagte Walsh. »Wie geht die Inspektion voran?«
    »Ich hab’ noch eine Menge vor mir, aber die Hardware scheint in Ordnung – offenbar haben wir rechtzeitig abgeschaltet und verhindert, daß etwas verbrennt. Und Tony meint, er hätte die Software wieder gereinigt.« McNeil strich sich matt mit der Hand über den Kopf; dann lehnte er sich in seiner Liege zurück. Er blickte zu Walsh hoch. »Die Ventris ist wieder einsatzbereit – oder wird es bald wieder sein. Wir haben einen robusten, kleinen Jupiterschlepper, ganz für uns.«
    Sie las seine unausgesprochenen Gedanken ebenso mühelos wie ich. Was nützt uns das? Wohin sollen wir von hier aus?
    Noch während wir über diese Fragen nachdachten, traten jene Ereignisse ein, die unsere Zukunft bestimmen sollten, ganz ohne unsere Beteiligung. Und wir ahnten nicht einmal etwas davon …
     
    Sparta und Blake wurden von der riesigen Medusa rasch in die Höhe getragen. Nach etlichen Minuten streifigen Graus wurden plötzlich die sonnenbeschienenen Wolkenspitzen der Venus sichtbar, eine hell leuchtende Ebene unter ihnen, und die letzten Dampfwölkchen verschwanden vor dem Fenster. Über ihnen breitete sich das tiefe Violett des sternenübersäten Raumes aus.
    Die Fremden hielten inne, nur ihre wortlose Musik erschallte weiter und nahm eine melancholische Färbung an. Als die Stimme des Chors erneut die Wasser der Fahrzeuge füllte, klang sie schwächer, denn viele der Kreaturen schwiegen. Daran scheitern immer wieder all unsere Bemühungen, sangen die übrigen, und es bestand kein Zweifel, was sie damit meinten.
    Blake und Sparta sahen sich mit dem Schauspiel eines Nachthimmels voller nebliger Kometen konfrontiert, ohne dazwischengeschaltete Filter, ohne vergrößernde optische Geräte, ohne die Wiedergabe durch Pixel auf einem Bildschirm. Immer noch stieg das fremde Schiff in die Höhe, bis es hoch über den Spitzen der Wolken hing.
    Seid ihr von derartigen Objekten getroffen worden? fragte Blake und preßte die Worte durch das dichte Gedränge im Wasser. Er blickte durch die wimmelnden Körper hindurch auf die Kometen, die den Nachthimmel bevölkerten, der durch den Kuppeldom vergrößert zu werden schien.
    Immer wieder während der letzten Million Umkreisungen der Sonne, antworteten die Fremden. Unzählige Objekte, kleiner als die, die uns jetzt am nächsten sind. Und viele größere.
    Während sie sprachen, schien die Medusa den Wendepunkt ihrer Flugbahn zu erreichen und langsam wieder hinunter auf die Wolken zu schweben.
    Aber offenbar haben diese Zusammenstöße nicht euer Werk vernichtet, sagte Sparta, und sie haben auch nicht das Leben vernichtet, das ihr gesät und aufgezogen habt.
    Einen Augenblick lang kam keine Antwort. Blake und Sparta lauschten interessiert, wie die Hochfrequenz-Schallschübe in einer Art Dialog von der einen Seite der Wasserkammer zur anderen schossen.
    Draußen rasten ihnen die Wolken entgegen, schneller und schneller. Blake warf einen letzten Blick auf die Tausende von Kometenschweifen mitten zwischen Sternen. »Es sieht ganz so aus, als würden zwei oder drei dieser Billardkugeln direkt treffen«, sagte er zu Sparta. »Vorausgesetzt, sie nähern sich mit der üblichen Geschwindigkeit, könnte die erste von ihnen in ein oder zwei Tagen hier einschlagen.«
    »Und dann?« Nur wenige Menschen verfügen über ein so umfassendes Wissen über Explosionen wie Blake – wie man sie und ihre Wirkungen erzeugt. Dinge in die Luft zu sprengen war sein Hobby, wenn nicht gar seine Leidenschaft.
    »Das hängt von der Masse ab. Wenn sie dem Durchschnitt entspricht … sagen wir, zehn bis zwanzig Kilometer im Durchschnitt, mit der Dichte von Wasser« – er überlegte kurz – »hat die Explosion eine Größenordnung von einer Milliarde Megatonnen.«
    Sie riß die Augen auf.
    »Eine ganze Menge, zugegeben.« Begeistert nickend stimmte er ihrem unausgesprochenen Kommentar zu. »Ein Krater von vielleicht zweihundert Kilometer Durchmesser. Millionen Tonnen geschmolzenen Gesteins und Wasserdampf, die in die Atmosphäre geschossen werden. Flutwellen rings um den Planeten, immer wieder – solange, bis die Störung sich allmählich wieder beruhigt.«
    »Und das Leben?« Ihre Worte waren kaum zu vernehmen.
    Er zuckte mit den Schultern – was zur Folge

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