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Codename: Sparta - 6 - Das Weltenschiff

Codename: Sparta - 6 - Das Weltenschiff

Titel: Codename: Sparta - 6 - Das Weltenschiff Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Paul Preuss
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Ein solches Vorgehen widerspricht unserem Auftrag. So lautet die Forderung.
    Der Lärm, der daraufhin folgte (wie Blake es mir später beschrieb) ›glich einem Haufen kleiner Kinder mit Kazoos, die versuchten, eine Rockband aus dem zwanzigsten Jahrhundert nachzuahmen‹.
     
    Inzwischen hatten sich alle an Bord der Michael Ventris in der Messe versammelt, um die Ansprache des Kapitäns zu hören. »Die durch Nemos Sabotage entstandenen Schäden sind behoben.
    Unsere Simulationen zeigen an, daß das Schiff sich in einem A-OK-Zustand befindet. Es wird Zeit, daß wir uns ein paar Gedanken über unseren nächsten Schritt machen.«
    Man sagt mir nach, meine Brauen fangen an zu zittern, wenn mein Temperament mit mir durchgeht. »Ich hoffe, man erwartet von uns nicht, daß wir diesbezüglich eine abschließende Entscheidung innerhalb der nächsten Stunde fällen.«
    »Ich wollte nur die Diskussion einleiten, Professor.« McNeil war so freundlich, mich matt anzulächeln.
    »Eine Einschätzung der Lage und so weiter«, warf Groves ein.
    Mein Nicken war ziemlich ungeduldig. Sie verhielten sich herablassend mir gegenüber. Alle bis auf Marianne Mitchell. Ihre grünen Augen wirkten dumpf, und der Schweiß stand in ihrem blassen Gesicht. Hawkins war ständig um sie bemüht.
    Wie ich hatte auch Walsh die plötzliche, kränkliche Gesichtsfarbe des Mädchens bemerkt. »Fühlen Sie sich nicht wohl, Marianne?« fragte sie.
    Marianne blickte verstört in die Gesichter, die sie jetzt anschauten. Obwohl sie uns alle kannte, hätte sie genausogut irgendwelche Fremden anstarren können. »Ich will nur nach Hause«, jammerte sie und brach in heftiges Schluchzen aus.
    Hawkins versuchte, den Arm um Sie zu legen, und für einen Augenblick sah es so aus, als würde Marianne es zulassen. Dann aber stand sie unvermittelt auf und streckte beide Arme aus, als müßte sie sich einen Weg durch ein immer enger werdendes Netz bahnen. Auf dem Weg zum Gang geriet sie in der ungewohnten erdähnlichen Schwerkraft ins Stolpern. Groves sprang auf, um sie zu stützen, doch sie stieß ihn heftig von sich und eilte über die Leiter auf das darunterliegende Deck.
    »Bill!« fuhr Walsh ihn an, als er aufsprang und ihr nachsetzen wollte. »Lassen Sie sie in Ruhe. Sie muß jetzt ein paar Minuten alleine sein. Das ist das Beste.«
    Hawkins drehte sich verärgert zum Kapitän und zu uns anderen um. »Die Arme ist völlig verzweifelt! Dieser verdammte Kerl hat sie in diese Hölle verschleppt, ohne daß sie nur halb soviel Gelegenheit zum Nachdenken hatte wie wir.« Das galt Mays. Hawkins’ nächste Breitseite war auf mich gezielt. »Nicht, daß irgendeiner von uns vorher angemessen informiert worden wäre – und auf der Grundlage aussagekräftiger Informationen hätte zustimmen können.« Ich sagte nichts. Der junge Hawkins war in diesem Augenblick völlig außer sich. Walsh versuchte erneut, ihn zu besänftigen, aber er wollte sich nicht davon abbringen lassen. »Mit was für Leuten sitzt sie jetzt hier fest! Möglicherweise für den Rest ihres Lebens! Mit uns! Seht euch doch an! Kein Wunder, daß sie nach Hause will!«
    »Als wollten wir das nicht alle«, murmelte McNeil, der sich nirgendwo zu Hause fühlte.
    Mir schien es, als wollte Hawkins Mariannes Leid für seine Sticheleien mißbrauchen. »Theoretisch gibt es keinen Grund, warum wir nicht in der Lage sein sollten, nach Hause zurückzukehren«, polterte er. »Wenn uns dieses riesige Ding, in dem wir sitzen, drei Milliarden Jahre in die Vergangenheit hat schleppen können – vorausgesetzt, das ist tatsächlich der Fall, denn welche Beweise haben wir eigentlich dafür? – nun, dann müßte es sich doch genauso leicht in die andere Richtung bewegen können. Wir sollten in der Lage sein, es dazu zu zwingen.«
    Einiges konnte man vielleicht Hawkins’ Jugend und Übererregbarkeit zuschreiben, aber im Grunde … »Wir wissen nur sehr wenig über die Fähigkeiten des amaltheanischen Schiffes«, entgegnete ich bissig. »Wir haben keine Möglichkeit der Einflußnahme auf die, die es steuern.«
    »Troy und Redfield scheinen sich doch blendend mit den Kräften zu verstehen, die dafür in Frage kommen«, gab Hawkins zurück. Er griff sich mit seinen großen Händen an die Seite, vielleicht um unbewußt über den Brustkorb zu streichen, wo wir die rötlichen Schlitze ihrer Kiemen gesehen hatten. »Sie hat sich verwandelt, um eine von denen zu werden. Und Redfield muß zugelassen haben, daß man ihn umwandelt und daß

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