Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Codename: Sparta - 6 - Das Weltenschiff

Codename: Sparta - 6 - Das Weltenschiff

Titel: Codename: Sparta - 6 - Das Weltenschiff Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Paul Preuss
Vom Netzwerk:
›Modell des Ortes ihres Ursprungs‹ erwähnt. Als wäre das der Maßstab.«
    »Ihre Heimatwelt, wette ich – und jetzt versuchen sie, diese Welt hier neu zu schaffen.«
    »Das gleiche versuchen wir ja mit dem Mars. Zu unserer Zeit.«
    »Aber was wir versuchen – versuchen werden, in drei Milliarden Jahren – kommt mir ein wenig zwangloser … flexibler vor«, sagte Blake. »Oder bin ich jetzt wieder zu chauvinistisch?«
    »Für ein Urteil ist es zu früh. Wir haben noch nicht viel gesehen.«
    »Wir wissen aber schon, daß die Wesen gern nach genauen Regeln vorgehen.«
    »Zumindest müssen alle einverstanden sein.«
    Wir brennen darauf, eure Fragen zu beantworten, sagten ihre Führer und füllten das sie umgebende Wasser mit nervösem Drängen – und erinnerten sie gleichzeitig daran, daß es schließlich nicht höflich war, vor seinen Gastgebern in einer fremden Sprache zu reden.
    Wir haben sehr viele Fragen, sagte Blake und riß die Initiative an sich. Wir würden von euch gern etwas über die Konstruktion dieses Fahrzeugs hören …
     
    Wieder legt Forster eine Pause ein und hält die Zuhörer in seinem Bann, während er an seinem lauwarmen Drink nippt. Für einen Augenblick scheinen seine Gedanken weit von der tristen Bibliothek im Haus oberhalb des Hudson abzuschweifen. In den flackernden Schatten des schwächer werdenden Feuers ist sein Gesichtsausdruck nicht zu erkennen.
    Schließlich fährt er fort: »Redfield bekam eine ausführlichere Antwort, als er erwartet hatte. Sämtliche Fragen, die er oder Troy stellten, wurden beantwortet. Es sollte die Grundlage jenes Wissens bilden, das ich über diese Wesen hatte sammeln können, diese Wesen, die wir Amaltheaner zu nennen beschlossen hatten …«

8
    Das Weltenschiff überragte die Wellen höher als der höchste Berg auf der Venus. Es stieß bis zu einem Viertel in die dichten Wolken des Planeten. Auf der Erde hätte es bis in die Stratosphäre gereicht. Weit oben an dieser aufragenden, wolkenverdeckten Masse befand sich die riesige Druckschleuse, die die Michael Ventris enthielt. Sie stand offen, und der strömende Regen prasselte hinein.
    McNeil hantierte auf dem Steuerdeck mit einem Helm und einem Handschuh für künstliche Realität. Er suchte nach einem Schaden an den Treibstoff- und Kühlleitungen des Triebwerks Nummer zwei. Das KW-System erlaubte es ihm, wie eine Ameise durch die Rohrleitungen und Ventile zu krabbeln. Es hüllte ihn in überzeugende visuelle, akustische, aromatische und taktile Empfindungen ein, während er sich durch Kolben schob, vorbei an Pumpenrotoren, sich durch Einspritzdüsen quetschte und über die vernarbte Oberfläche der Brennkammer kletterte, ohne seine Ingenieursliege auch nur einmal zu verlassen. Auch wenn seine Sinne ihm anzeigten, er sei nicht größer als eine Ameise – man verlangte von ihm ein aufmerksames, kritisches Verhalten: die für die Arbeit nötige Konzentration war aufreibend. Nachdem er zwei Stunden lang das Gebiet Millimeter für Millimeter abgesucht hatte, hatte er immer noch keinen ernsthaften Schaden entdeckt – andererseits hatte er erst knapp die Hälfte des von der Fehlfunktion betroffenen Gebietes untersucht und noch einiges vor sich.
    Ich beobachtete ihn bei der Arbeit, während ich Seite um Seite meines Berichts füllte. Hin und wieder wünschte ich mir, über das nötige Geschick zu verfügen, um McNeil einen Teil seiner Last abzunehmen.
    Walsh kam auf das Deck geklettert, als McNeil Helm und Handschuhe abstreifte. »Soll ich Sie ablösen?« bot sie an.
    »Ich muß meinen Augen nur mal eine Pause gönnen, das ist alles.« Er beugte sich vor, um aus den breiten Fenstern des Steuerdecks schauen zu können, und mußte angesichts des kilometerweiten Himmelskreises draußen die Augen zusammenkneifen. Durch die Schwerkraftachse des Planeten stand die große Kuppel in einem seitlich verschobenen Winkel zu unserem Schlepper. Der Boden zu unseren Füßen jedoch war immer noch waagerecht.
    Die Luken der Ventris standen offen. Die Atmosphäre dieser Venus, die drei Milliarden Jahre jünger war als die, die wir so gut kannten, war tatsächlich atembar – vielleicht ein bißchen zu sauerstoffreich, aber das wurde durch unsere gegenwärtige große Höhe auf angenehme Weise ausgeglichen –, und der schwere, warme Wind war angefüllt vom Geruch der Organismen, dem Duft des Dschungels und des Meeres weit unter uns und dem mikrobiologischen Leben, das selbst die Wolken bewohnte.
    »Umsichtig von den

Weitere Kostenlose Bücher