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Hot Pink: Erotischer Roman (German Edition)

Hot Pink: Erotischer Roman (German Edition)

Titel: Hot Pink: Erotischer Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Johnson
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Kapitel 1
     
    Meine Männer müssen groß und dunkel sein und gut aussehen.
    Damit meine ich nicht einszweiundachtzig in Cowboy-Stiefeln.
    Damit meine ich mindestens einsneunundachtzig auf bloßen Füßen.
    Und wenn ich sage dunkel, meine ich nicht hellbraune Haare und leicht gebräunt.
    Ich meine Goran Visnjic aus Emergency Room - Haare so schwarz wie die Sünde und dunkle Haut.
    Und gut aussehend? Na ja, das hängt von der Stimmung ab …
    Und nachdem Chloe drei Wochen lang Tag und Nacht an einer nervigen Website für ein neues Kindermüsli gearbeitet hatte, die jetzt endlich fertig war, war sie definitiv in der Stimmung.
    Was machte sie dann also hier mit diesem öligen Typ mit seinem Button-down-Kragen und Haaren in der Farbe von Muschelschalen, der die Ellbogen auf den Tisch gestützt hatte, um größer auszusehen? Reichte er auch nur entfernt an ihre erprobten Kriterien für begehrenswerte Männer heran? Nein. Erfüllte er auch nur ein einziges Kriterium? Die Antwort darauf lag auf der Hand. Und hatte sie sich nicht geschworen, nie, nie wieder auf diesen Satz hereinzufallen: Du musst unbedingt diesen Freund von mir kennen lernen?
    Vor allem dann nicht, wenn er von Tess kam, die doch bekanntermaßen absolut keinen Geschmack bei Männern hatte. Okay, um fair zu sein, zumindest nicht Chloes Geschmack. Und möglicherweise auch nicht den von jeder Frau mit normalem Blick.
    Die an sich schon falsche Entscheidung verschlimmerte jedoch die Tatsache, dass die Verpflichtung, nett zu Tess zu sein, unpassenderweise auf den Tag gefallen war, an dem sie ihr Projekt endlich zu Ende gebracht hatte.
    Das entsprach entschieden nicht ihrer Vorstellung vom Feiern.
    »Hmm? Klar.« Chloe lächelte rasch, weil sie sich nicht ganz sicher war, was der nervtötende, kleine Mann gesagt hatte, aber er hielt ihr Glas hoch und wies damit zur Theke, also hatte sie ihn wahrscheinlich richtig verstanden. »Danke«, fügte sie mit einem weiteren Lächeln hinzu, weil ihre Mutter darauf bestanden hatte, gute Manieren nicht nur zu lernen, sondern auch anzuwenden. Und das wirkte immer noch nach, ganz gleich, wie die Umstände oder ihr Alkoholkonsum waren. Aber Höflichkeit hin oder her, sie würde nicht den ganzen Abend den endlosen Klagen dieses Mannes über seinen Arbeitsplatz zuhören.
    Noch ein Drink und weg wäre sie.
    Als er mit ihrem Cocktail wieder an den Tisch kam – einem Schirmchen-Drink, für den das Chino’s berühmt war -, war sie also echt höflich und freundlich und hörte sogar zu, als er ihr von seinem neuen Plattenspieler erzählte, der irgendwie drei Millionen Dollar kostete oder so. Aber kaum hatte sie den letzten Tropfen Mangosaft mit Alkohol getrunken, brachte sie die Lüge vor, die sie bisher noch vor jeder unangenehmen Verpflichtung gerettet hatte. »Vielen Dank, aber ich stecke mitten in einem Projekt, das fertig werden muss, deshalb ist morgen auch ein Arbeitstag für mich.« Sie glitt vom Barhocker, von dem aus sie auf den Nachthimmel von Minneapolis geblickt hatte, schwankte kurz auf ihren wahrhaft anbetungswürdigen, eidechsengrünen und nur aus Riemchen bestehenden Jimmy Choos, lächelte zum letzten Mal künstlich und winkte. »Bestell Tess schöne Grüße.«
    »Tess hatte mir gar nicht gesagt, dass du pinkfarbene Haare hast.«
    Bei seinem nörgeligen Tonfall gefror ihr das falsche Lächeln auf dem Gesicht. Ihre pinkfarbenen Haare gehörten zu einem verdammt hübschen Gesicht, wenn sie mal so sagen durfte, und zu einem dreimal die Woche im Studio gestählten Körper – na ja, okay, im Idealfall dreimal die Woche. Und ihre pinkfarbenen Haaren bedeckten einen hervorragenden Verstand, was mehrere Diplome angesehener Universitäten bestätigten. »Sind Haare in Pink ein Problem?«
    »Für gewöhnlich gehe ich mit solchen Stadtmiezen nicht aus …«
    Beziehungsweise überhaupt nicht, hätte sie am liebsten erwidert, aber ihre blöde gute Erziehung ließ das nicht zu. »Nun, dann passt ja alles«, sagte sie, drehte sich auf dem Absatz um – ihre Stilettos waren absolut für solche dramatischen Gesten gemacht – und stolzierte halb sauer, halb erleichtert davon. Sie würde jetzt sofort nach Hause fahren, weil sie sich plötzlich nach der anstrengenden Arbeit der letzten drei Wochen völlig ausgelaugt fühlte.
     
    Fünf Minuten später wartete sie immer noch auf den Aufzug vor der Bar.
    Das waren zweifellos die langsamsten Aufzüge in der Stadt, und hätte sich die beste Bar der Stadt nicht im obersten Stockwerk dieses

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