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Cold Belt - Band 1 - Feuerblut (German Edition)

Cold Belt - Band 1 - Feuerblut (German Edition)

Titel: Cold Belt - Band 1 - Feuerblut (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Deborah C. Winter
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hätte, hätte er ihn falsch gedeutet, ging er doch von einem Abschied zweier Freundinnen aus.
     
     
    „ Du, Lilly?“ Leonhard biss sich auf seine Unterlippe und rutschte zu seiner großen Schwester herüber. Ihre Eltern studierten den Fahrtweg und waren abgelenkt, sonst hätte der Neunjährige sicher Ärger bekommen.
    Lilly sah zu ihm und hörte auf, ihre Chatnachricht an eine Freundin zu schreiben, die gestern bei ihrer Abschiedsfeier dabei gewesen war.
    „ Meinst du…, ich finde dort neue Freunde?“
    Leonhard war ein schüchterner Junge. Kleiner und ruhiger als die anderen in seiner Klasse. Es hatte Monate gedauert, bis er Freunde gefunden hatte. Dass er nun beunruhigt war, konnte sie gut verstehen. Sie war selbst sehr zurückhaltend, fand aber im Gegensatz zu Leonhard meist schneller Freunde und die wenigen aus New York wollten auch nach ihrem Umzug weiterhin Kontakt zu ihr halten. Es waren nicht viele, aber Lilly war glücklich gewesen.
    „ Natürlich wirst du das.“ Mit einem Lächeln drückte sie ihn zurück auf seinen Platz.
    „ Wir haben doch gemeinsam geschaut, was es alles an deiner Schule gibt. Einen Schwimmverein, einen Fußballverein und einen Computerverein. Wenn du dich bei allen dreien anmeldest, ist die Chance gleich viel größer, neue Freunde zu finden.“
    Mit hochgehobenen Augenbrauen und einem breiten Lächeln schaffte sie es zumindest für den Moment, ihren kleinen Bruder zu beruhigen, der sich ohne Sorgen erneut seinem Videospiel widmete.
    Nach zwei kurzen Stopps überquerten sie endlich die Grenze zu West Virginia. „In etwa dreißig Minuten sind wir da. Seht ihr? Da hängen schon die ersten Schilder!“
    Es war schon verrückt, dachte Lilly. Eigentlich wollte niemand weg aus New York. Ihre Mutter nicht wegen ihrer Freundinnen. Ihr Vater nicht, da er hoffte, bald wieder als Banker arbeiten zu können und ihm seine neue Aufgabe als Aufpasser der Cold Belts gar nicht gefiel. Leonhard nicht, weil er sich nach vielen Jahren endlich zurechtfand und Freunde gefunden hatte, die ihn nicht ärgerten. Und sie selbst? Nein, sie natürlich auch nicht. Jedoch blieb ihnen keine andere Wahl. Ihr Vater war bereits seit fast einem Jahr arbeitslos und ihr Erspartes aufgebraucht.
    Verstohlen durchstöberte sie das Onlineprofil von Brian Cooper. Dem Brian, in den sie seit mehr als einem Jahr verliebt war.
    Vor wenigen Monaten erst hatte er sie sogar angesprochen. Er hatte sie bei einer Probe gehört, als sie nach der Schule noch etwas Violine spielte. Danach offenbarte er ihr, selbst gerne klassische Musik zu hören, da er sich dabei besonders gut auf seine Turnübungen konzentrieren konnte. Brian war jemand, mit dem Lilly gerne eine Beziehung eingegangen wäre. Er sah nicht nur gut aus, war gut in der Schule, sondern war auch ein beliebter Sportler und interessierte sich für klassische Musik.
    Seufzend klickte sie sich durch seine Bildergalerie. Die Fotos zeigten ihn auf dem Siegerpodest oder beim Training. Oder mit anderen Mädchen. Freundinnen hatte er viele, aber eine feste? Es gingen zwar Gerüchte durch die Schule, dass er eine habe. Dann wiederum aber hieß es, dass er noch auf die große Liebe warten würde. Bei ihrer Abschiedsfeier gestern Abend war er nicht dabei gewesen. Dafür kannten sie sich dann doch nicht gut genug. Aber zumindest hatte er ihr in einer Profilnachricht alles Gute für die Zukunft gewünscht …
    Ein genervter Seufzer entwich Lilly und sie klappte wütend ihren Laptop zu, den sie in ihrer Umhängetasche verstaute. Genug für heute, dachte sie. Eine Beziehung mit ihm wäre nun ohnehin nicht möglich bei der Entfernung! Vielleicht gab es in Harts ja ein paar tolle, liebe Jungs, mit denen sie sich anfreunden konnte. Vielleicht traf sie dort jemanden, dem sie ihren ersten Kuss geben konnte? Ihr Bauch begann zu kribbeln. Wie es wohl war, geküsst zu werden? Brian hätte sie gerne geküsst. Jetzt ärgerte sie sich, dass sie es nicht einfach getan hatte. Auf der anderen Seite wäre es ein verschenkter erster Kuss gewesen. Erneut seufzte sie. Als Mädchen hatte man es nicht leicht.
    Neugierig beobachtete sie die Umgebung. In New York konnte man neben Häusern und beleuchteten Straßen nur wenige Bäume und Pflanzen sehen. Hier aber war sie umgeben von hohen Bäumen, saftigem Gras und frischer Luft, die sie durch einen Spalt ihres Fensters herein ließ. Elektroautos hatten sich Anfang 2020 durchgesetzt, was die Luftqualität deutlich verbessert hatte. Auch in New York fuhren

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