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Colin-Saga 01 - Der Mond der Meuterer

Colin-Saga 01 - Der Mond der Meuterer

Titel: Colin-Saga 01 - Der Mond der Meuterer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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geradewegs den Berghang hinauf und ignorierte dabei völlig das schwere Gepäck, das er auf dem Rücken trug. Er hätte den Suppressor zurücklassen können, doch er dachte sich, er würde vielleicht ein weiteres Beweisstück brauchen, um Cal davon zu überzeugen, dass er tatsächlich wusste, wovon er sprach. Außerdem fühlte er sich unwohl bei dem Gedanken, das wichtige Gerät aus den Augen zu lassen.
    Er steigerte die Empfindlichkeit seiner Augen und seines Gehörs bis zum Maximum, während er sich der Kuppe näherte, und seine Augen blitzten auf, als er das Haus richtig erkennen konnte. Seine Elektronik- und Gravitonen-Sensoren hatte er auf den passiven Modus umgestellt, damit er nicht unbeabsichtigt irgendwelche hier installierten Detektoren auf sich aufmerksam machte; doch es gab hier ein ›Hintergrundrauschen‹, das eindeutig auf imperiale Technologie schließen ließ – ein Beweis dafür, als wäre dieser Beweis notwendig gewesen, dass Cal tatsächlich genau derjenige war, den Colin suchte.
    Er kletterte über den Zaun, den zu bauen er Cal im letzten Frühjahr noch geholfen hatte, und ließ sich dann in den Spalt zwischen dem Haus und der nackten Wand des tiefen, terrassenartigen Einschnittes in den Berg selbst hinuntergleiten, umrundete das Haus, um den kleinen Garten hinter dem Gebäude zu erreichen, und fragte sich, wie Cal wohl reagieren würde, wenn er ihn sah. Er hoffte, dass er Recht hatte, was seinen Freund betraf. Bei Gott, wie sehr er hoffte, dass er Recht hatte!
    Lautlos wie ein Geist schlüpfte er durch Francis Tudors säuberlich angelegten Gemüsegarten zur Hintertür, achtete die ganze Zeit über auf Alarmanlagen oder dergleichen, ob nun terranischen oder imperialen Ursprungs. Er konnte keine entdecken; doch er spürte, wie er sich innerlich anspannte, als er das leichte Prickeln eines aktiven Raumfaltungs-Links bemerkte. Er konnte die Quelle nicht lokalisieren, solange er seine eigenen Sensoren nicht aktivierte; aber es fühlte sich an wie ein weiteres Sicherheits-Com. Derzeit wurden keine Daten abgestrahlt, doch das Gerät war aktiv, als würde es auf Empfang warten … oder auf Datenübertragung. Das Letzte, was Colin jetzt brauchte, war, dass Cal jetzt vor einem aktivierten Mikro saß und sofort einen Alarm aussandte, bevor sein ›Gast‹ auch nur die Chance hatte, überhaupt den Mund aufzumachen!
    Colin seufzte. Er musste einfach auf das Beste hoffen, doch selbst im schlimmsten Fall sollte er in der Lage sein, einfach zu verschwinden, bevor irgendjemand auf den Alarm würde reagieren können, den Cal auslöste.
    Er schlich in die Küche, aus der kein Laut zu hören war. Dort war es dunkel, doch das war für ihn fast gleichgültig. Er ging schon auf die Schwingtür zu, die zum Speisezimmer führte, da hielt er inne, gerade als er den schräg geschnittenen, gläsernen Handgriff berührte.
    Irgendetwas in dieser dunklen Küche war sonderbar, als sei die Zeit darin stehen geblieben. In einer hölzernen Salatschüssel auf der Anrichte lag bereits zerkleinerter Salat, alle anderen Zutaten lagen fein säuberlich daneben, als warteten sie nur auf den Küchenchef, und ein eisiger Windhauch schien Colin über das Rückgrat zu kriechen. Es passte überhaupt nicht zu Cal oder Frances, Lebensmittel einfach so herumliegen zu lassen, und er aktivierte alle Sensoren, obwohl er damit riskierte, entdeckt zu werden.
    Was zum …? Ein tragbares Tarnschild hinter ihm? Er spannte die Muskeln an, wollte gerade herumwirbeln, doch …
    »Keine Bewegung«, sagte eine Stimme, sehr leise, und Colin erstarrte, die Hand immer noch an der Tür zum Esszimmer, denn es war nicht Cals Stimme, und sie sprach auch nicht Englisch. »Hände hinter den Kopf, du Mistkerl!«, fuhr die Stimme dann auf Universal-Imperial fort. »Und auch keine Implantats-Signale! Denk nicht mal daran, irgendetwas anderes zu machen als das, was ich dir sage, sonst brenne ich dir dein Rückgrat mittendurch!«
    Colin gehorchte, bewegte sich sehr langsam und verfluchte sich innerlich für seine Dummheit. Er hatte sich getäuscht, was Cal betraf – ganz gewaltig getäuscht –, und seine eigenen Vorsichtsmaßnahmen hatten verhindert, dass er dieses Tarnfeld entdeckt hatte. Aber wer hätte hier auch schon ein Tarnfeld erwartet? Es konnte sowieso niemand, außer jemandem, der zum Imperium gehörte, die Impulse eines Implantats auffangen. Und das bedeutete …
    Sein Blut verwandelte sich in Eis. Gott im Himmel, die hatten ihn erwartet! Und das wiederum

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