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Colin-Saga 01 - Der Mond der Meuterer

Colin-Saga 01 - Der Mond der Meuterer

Titel: Colin-Saga 01 - Der Mond der Meuterer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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nicht gerade darauf anzulegen, sich … vernünftig zu verhalten, verstehen Sie?«
    »Ich weiß. Aber wenn sie sich gegen mich stellt, dann kann das alles zerstören! Es hängt zu viel davon ab, nicht nur Anu zu erledigen, sondern auch eine Möglichkeit zu finden, die Achuultani aufzuhalten. Wenn sie nicht mit mir zusammenarbeiten kann, dann darf ich auf keinen Fall zulassen, dass sie gegen mich arbeitet.«
    »Was … wollen Sie dann tun?«, fragte Isis, sehr leise.
    »Ich werde ihr nichts antun, falls es das sein sollte, was Sie befürchten. Dafür hat sie schon viel zu viel geleistet – Sie alle hier. Aber wenn sie mit ihrem Handeln das gefährdet, was wir hier zu erreichen versuchen, dann bleibt mir keine andere Wahl, als sie wieder in Stasis zu versetzen.«
    »Nein! Bitte!« Fest umklammerte Isis seinen Arm. »Das … das wäre fast schlimmer, als wenn Sie sie töten würden, Colin!«
    »Ich weiß«, gab er leise zurück. »Ich weiß, was das für mich bedeuten würde, und ich will es auch nicht tun. Bei Gott, ich will das nicht! Aber wenn sie sich mir entgegenstellt, dann bleibt mir gar keine andere Wahl. Versuchen Sie bitte, ihr das klar zu machen, Isis! Vielleicht wird sie es eher akzeptieren, wenn sie es von Ihnen hört statt von mir.«
    Die alte Frau schaute ihn an, in ihren Augen glitzerten Tränen und ihre Lippen bebten, doch sie nickte langsam und tätschelte dann seinen Arm.
    »Ich verstehe, Colin«, sagte sie dann sehr leise. »Ich werde mit ihr reden. Und ich verstehe es. Ich wünschte, es wäre anders, aber ich verstehe es.«
    »Ich danke Ihnen, Isis«, gab er leise zurück. Noch einen Moment blickten sie einander in die Augen, dann drückte er ihr sehr behutsam die Hand, die immer noch auf seinem Arm lag, und erhob sich. Einer plötzlichen, unerklärlichen Regung folgend beugte er sich zu ihr hinunter und küsste sie auf die Wange.
    »Ich danke Ihnen«, wiederholte er und verließ das Kommandodeck.

 
    Kapitel Zwölf
     
    »Colin?«
    Erleichtert blickte Colin auf, als seine Kabinentür geöffnet wurde und Horus den Kopf durch den Spalt schob. Als Colin das letzte Mal in der Einsatzzentrale nachgefragt hatte, war der alte Mann bereits seit mehr als zwei Stunden überfällig gewesen.
    »Wird auch Zeit, dass Sie zurückkommen!«, stieß er erleichtert hervor, und Horus nickte ihm zu; dann drückten sie einander kurz die Hand, doch dabei lächelte Horus sehr sonderbar – es war eine Mischung aus Entschuldigung und Triumph.
    »Es tut mir Leid«, sagte Horus dann. »Ich habe längere Zeit mit einem der Unsrigen geredet. Er hat mir einen so interessanten Vorschlag unterbreitet, dass ich den Mann gleich mit hierher gebracht habe.«
    Der alte Imperiale bedeutete einem Mann, der hinter ihm stand, näher zu treten, und Colin schaute den Neuankömmling an. Ihm fiel der durchtrainierte Körper auf und auch das schwarze Haar, das von feinen weißen Strähnen durchzogen war. Die Nase des Fremden war fast ebenso groß wie Colins eigene, doch an dem anderen Mann sah diese Nase irgendwie gut aus. Er trug die Uniform des United States Marines Corps und dazu den Adler, das Rangabzeichen eines Colonels, doch auf der rechten Schulter waren die gekreuzten Dolche und der Fallschirm zu erkennen, die ihn als Mitglied des Unified Special Forces Command auswiesen.
    Fragend hob Colin die rechte Augenbraue, und mit einer Handbewegung forderte er seinen Gast auf, sich zu setzen.
    Zum USFC kamen nur die Besten der Besten, die Mitglieder wurden aus allen Truppengattungen zusammengesucht und in ›selektiver Kriegsführung‹ ausgebildet – also in den altmodischen ›Konflikten geringer Intensität‹ des letzten Jahrhunderts –, und ebenso in der Terrorabwehr. Allgemeine Bezeichnungen bedeuteten Colin nur wenig. Aufständischer, Terrorist, Guerilla oder Patriot. Für ihn verdiente jeder, der mit Gewalt gegen Hilflose vorging, nur eine einzige Bezeichnung: ›Barbar‹, und das USFC war die Antwort der Vereinigten Staaten auf Barbaren.
    Wie ihre Kollegen aus ConEuropa, Australojapan und Russland waren die Männer und Frauen des USFC ebenso bewandert in den Künsten der Infiltration und der verdeckten Kriegsführung wie im Umgang mit konventionellen Waffen, die zum alltäglichen Handwerk eines jeden Soldaten gehörten. Anders als der Rest des US-Militärs waren sie fest den Geheimdiensten zugeordnet, waren ebenso sehr Polizisten und Spione (und manche, so wusste Colin, würden auch noch ›Attentäter‹ in diese Aufzählung

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