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Colin-Saga 01 - Der Mond der Meuterer

Colin-Saga 01 - Der Mond der Meuterer

Titel: Colin-Saga 01 - Der Mond der Meuterer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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war ganz praktisch, dass Mom auf Terra geboren war, blond und dabei auch noch geradezu auffallend klein und zierlich. Weder sie noch ich hatten irgendwelche Ähnlichkeit mit Imperialen.«
    Colin nickte. Niemand, der auch nur noch ein wenig bei Verstand war, würde seine Familie für ein Massaker freigeben, und allein das schon war ein deutlicher Hinweis darauf, dass ›Horace Hidachi‹ kein Imperialer war. Es war zwar riskant, aber es ergab durchaus Sinn; angesichts dieser Vorstellung lief Colin ein eiskalter Schauer über den Rücken, und er wünschte sich, er hätte Isis' Mutter, diese außergewöhnliche, ›auffallend kleine und zierliche‹ Frau kennen lernen können.
    »Dennoch«, fuhr Isis dann fort, »haben wir immer gewusst, dass sie ›Hidachis Familie‹ im Auge behalten würden. Deswegen habe ich auch Medizin studiert, und Michael wurde Börsenmakler. Wir haben uns beide so weit wie möglich von der Physik fern gehalten; aber Cal war seinem Urgroßvater einfach viel zu ähnlich. Er war fest entschlossen, aktiv mitzuspielen.«
    »Aber ich verstehe immer noch nicht warum . Warum so viel riskieren, bloß um eine Theorie unter das Volk zu bringen, die den Meuter …« Colin stockte und errötete, und Isis lachte, leise und melodisch.
    »Entschuldigung!«, sagte er dann nach einer kurzen Pause. »Ich meine: Warum so viel riskieren, bloß um eine Theorie unter das Volk zu bringen, die Anu und seine Spießgesellen schon längst kennen?«
    »Also Colin!« Geradezu spitzbübisch rollte Isis mit den Augen. »Du sitzt jetzt hier, ganz genau weil diese Theorie auch euren Raumfahrttechnikern zugänglich gemacht wurde! Wenn die Südstaatler nicht darauf angesprungen wären, dann hätten wir die Raumfahrt selbst forcieren müssen, früher oder später zumindest, weil es für uns wichtig war, dass ihr diese Vermessungsinstrumente entwickelt. Mom und Dad waren natürlich ziemlich zuversichtlich, dass ›Anu und seine Spießgesellen‹ dem Ganzen nachgehen würden, sobald sie darüber gestolpert wären – die ›Hidachi'sche Gravitonen-Theorie‹ ist eben einfach die Grundlage für den imperialen Unterlichtantrieb und den Enchanach-Antrieb gleichermaßen –, aber wir konnten nicht sicher sein. Einer der Gründe, weswegen wir wollten, dass sie glaubten, ein ›Degenerierter‹ hätte die Grundlage dafür geschaffen, war, dass wir sichergehen wollten, dass sie die erforderliche Hardware produzierten, statt sich dieser Entwicklung entgegenzustellen, weil es letztendlich nur darum ging, genau das zu bewirken, was wir auch geschafft haben: die Dahak zu provozieren, bis sie reagierte, auf die eine oder andere Art und Weise.«
    »Die Dahak provozieren?« Colin rieb sich die Nase. »War das nicht ein bisschen … öhm … riskant?«
    »Natürlich war es das, doch unsere Imperialen werden langsam alt, Colin! Wenn sie einmal fort sind, dann werden wir weitermachen, so gut wir das können, aber unsere Lage wird dann noch aussichtsloser sein als jetzt schon. Der Rat hatte keine Ahnung, dass die Dahak bereits vollständig einsatzbereit war; aber wir haben bereits viele unserer Leute in eurem Raumfahrtprogramm untergebracht, so wie Sandy und Cal. Außerdem: Wenn die Menschheit allgemein wüsste, was dort oben auf sie wartet, ob nun einsatzfähig oder nicht, dann wäre die Position, die Anu jetzt innehat, deutlich gefährdeter.«
    »Wieso das?«
    »Nicht im Traum ist uns das eingefallen, was die Dahak dann tatsächlich getan hat, Colin, aber irgendetwas musste doch geschehen! Vielleicht würde Anu ja versuchen, jegliche Erkundung dieses Schiffes unter seine Kontrolle zu bringen, aber wir sind darauf vorbereitet, gegen ihn zu kämpfen – nur im Verborgenen, aber dennoch effektiv –, bis er sich an die Öffentlichkeit wagt. Und wenn er erst einmal in die Öffentlichkeit getreten ist, glaubst du denn nicht, dass er dann mehr als nur seinen Inneren Zirkel brauchen würde, um das dann herrschende Chaos wieder unter Kontrolle zu bringen?«
    »Oh! Sie alle gehen davon aus, dass er es riskieren wird, die anderen zu wecken, und wenn die dann herausfinden, was er alles hier getrieben hat, dann werden sie eine Gegenrevolte anzetteln?«
    »Ganz genau! Richtig, wir gehen dabei natürlich ein schreckliches Risiko ein, aber wir befinden uns schließlich in einer verzweifelten Lage. Anu aus der Reserve zu locken ist zumindest eine Möglichkeit, der Gleichung, deren Teil wir sind, neue Komponenten hinzuzufügen! Außerdem haben wir wirklich eine

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