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Colin-Saga 02 - Das Armageddon-Vermächtnis

Colin-Saga 02 - Das Armageddon-Vermächtnis

Titel: Colin-Saga 02 - Das Armageddon-Vermächtnis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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Gründe, es nicht zu tun! Unter den gegebenen Umständen kann ich unsere verbliebenen unbemannten Einheiten auch anleiten, ohne dass du dazu erforderlich bist, und in dem höchst wahrscheinlichen Falle, dass es notwendig wird, unsere bemannten Einheiten zurückzuziehen, werden diese dich brauchen. Und – auf sehr viel persönlicherer Ebene – ich werde besser kämpfen können, wenn ich weiß, dass du dich irgendwo anders befindest und in der Lage sein wirst zu überleben, auch wenn das für mich nicht gelten mag.«
    Colin schloss die Augen; er verabscheute sich, weil er wusste, dass Dahak Recht hatte. Er wollte nicht, dass sein Freund Recht hatte! Doch die Argumente des uralten Raumschiffes waren nicht von der Hand zu weisen, und so senkte Colin den Kopf.
    »Also gut«, flüsterte er. »Ich werde zusammen mit 'Tanni an Bord der Zwo sein.«
    »Ich danke dir, Colin«, sagte Dahak, sehr sanft.
    Sie taten, was sie konnten.
    Die Besatzung der Fabricator arbeitete vierundzwanzig Stunden am Tag, und die Mannschaften der einzelnen Schiffe machten sich fast wie besessen daran, ihre eigenen Reparaturen abzuschließen. Wenigstens konnten sie ihre Geschoss-Depots vollständig wiederauffüllen, da die Beischiffe die Fahrt ins Sol-System und zurück in weniger als elf Tagen schafften. Allerdings gab es im Sol-System keine Fabrikationsstätten für HyperGeschosse, also waren sie gezwungen, in der bevorstehenden Schlacht ohne diese auszukommen. Auf das gemeinsame Drängen von Horus und Gerald Hatcher kommandierten sie auch noch Kontingente von der Erde auf die Heka ab, das einzige Schiff, das keinerlei Schäden davongetragen hatte, und weitere auf die Imperatorin Elantha , das am wenigsten beschädigte Schiff der Asgard -Klasse. Doch Colin und Jiltanith sprachen ein gemeinsames Machtwort, mit dem sie verhinderten, dass Hatcher das Kommando über die Heka übertragen wurde. Er war zu wichtig für die Verteidigung von Terra, sollte die Flottille erfolglos sein, und so fiel das Kommando über die Heka dann Hector MacMahan zu. Dass MacMahan dagegen nicht einmal ansatzweise protestierte, zeigte die allgemein herrschende Verzweiflung besser als alles andere.
    Doch das war alles, was sie tun konnten, und so warteten sie auf das Eintreffen von Großherrscher Tharno und seiner Streitmacht: vierzehn bemannte Kampfschiffe, elf ohne jegliche Besatzung, und dazu eines – das Schiff, das von allen am schwersten beschädigt worden war –, das lediglich ein riesiges Elektronengehirn mit sich führte, und dieses Elektronengehirn hatte die schwerste aller Lektionen des Menschseins erlernt: zu lieben.
     
     
    »HyperWelle geortet, Kommandant«, meldete Jiltaniths Ortungsoffizierin, und überall in der ganzen schwer angeschlagenen Flotte begannen Alarmsirenen zu schrillen. »Entfernung: etwa eine Lichtwoche; voraussichtliche Ankunftszeit: vierzehn Stunden.«
    »Ich danke, Ingrid.« Jiltanith wandte sich Colin zu. »Befehle, Kriegsherr?«
    »Keine«, erwiderte Colin, der im Sessel neben ihr saß, mit gepresster Stimme. »Wir gehen vor wie geplant.«
    Schweigend nickte Jiltanith, und gleichzeitig wandten beide die Köpfe ein wenig zur Seite, um die scharlachrote Linie auf dem Display der Zwo zu beobachten, die den HyperKurs des Feindes anzeigte.
     
     
    Tharno, Großherrscher der Ordnung, betrachtete die Daten auf seinen Displays, und zum ersten Mal seit vielen Jahren war ihm bewusst, welche Ironie der Titel barg, den er trug. Er hatte ein ganzes Leben damit verbracht, das Nest zu beschützen, hatte seine Fähigkeiten immer weiter verfeinert, hatte eine Beförderung nach der anderen erhalten, um nun hier zu enden, nicht mehr als ein Ratgeber für einen Computer – ein Ratgeber, der diesen Funken an Intuition besaß, der dem Taktik-Computer vollkommen abging.
    Doch dieser Gedanke war kaum mehr als ein Flüstern tief in seinem Innersten, bei dem keinerlei Rebellion oder innerer Aufruhr mitschwang, denn der Taktik-Computer war der wahre Hüter des Nests. Unzählige höhere Zwölfen von Jahren war der Taktik-Computer immer der Hüter des Wahren Pfades gewesen, und das Nest hatte überdauert. So wie es immer überdauern würde, diesen dämonischen Nestmördern zum Trotz, solange die Aku'Ultan nicht vom Wahren Pfad abkamen!
    Dennoch wünschte Tharno sich, wenigstens eines der Führungsschiffe, die unter Hothans Kommando gestanden hatten, hätte die letzte Schlacht überstanden, und das nicht allein, weil er selbst über zu wenig eigene verfügte. Nein,

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