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Colin-Saga 02 - Das Armageddon-Vermächtnis

Colin-Saga 02 - Das Armageddon-Vermächtnis

Titel: Colin-Saga 02 - Das Armageddon-Vermächtnis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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entdecken können, ist das ›Fußvolk‹ der Hüter bisher noch nicht einmal so weit gekommen, auch nur zu vermuten, sie stünden unter der Kontrolle nichtbiologischer Intelligenzen. Ich mutmaße, dass selbst diejenigen, die bereits den Rang eines Unterherrschers erlangt haben – vielleicht sogar den eines Niederen Herrschers – den Taktik-Computer nur als maßgebliche Quelle für Ratschläge und Auslegungen in Fragen der Doktrin des Nestherrschers ansehen, nicht als eigenständige Intelligenz. Nur Führungsschiffe verfügen über tatsächlich selbst-bewusste Computer, wobei die Computer untergeordneter Führungsschiffe beträchtlich weniger leistungsfähig sind als die ihnen übergeordneten. Es scheint, als habe der Hauptcomputer kein Interesse daran, einen potenziellen Rivalen heranzuzüchten, was vielleicht auch das Fehlen jeglicher eigenständiger Forschungsarbeit und die eingeschränkte Leistungsfähigkeit der meisten Kampfschiffe der Aku'Ultan würde erklären können. Dadurch, dass der Hauptcomputer jeglichen technischen Fortschritt untersagt, verhindert er die Ausbildung einer Technokraten-Kaste, die seine Macht gegebenenfalls würde bedrohen können; indem er die Leistungsfähigkeit der Kampfschiffe einschränkt, wird jegliche Möglichkeit einer ohnehin schon praktisch unvorstellbaren Rebellion verhindert, die seine eigenen Verteidigungssysteme würde bedrohen können. Weiterhin bin ich der Ansicht, dass die begrenzte Leistungsfähigkeit der Schiffe auch dazu dient, die Verluste der Aku'Ultan zu vergrößern.«
    »Warum sollte er das denn wollen?«, fragte Tamman eifrig nach.
    »Die gesamte Politik um ein jedes dieser ›Großen Kommen‹ ist darauf ausgelegt, beständig militärische Großeinsätze zur Verteidigung des Nests zu begründen. Es ist möglich, dass dieser unaufhörliche Kriegszustand erforderlich ist, damit der Hauptcomputer im Sinne seiner Kernprogrammierung die absolute Kontrolle behalten kann. Psychologisch erhält die Sichtweise der Aku'Ultan, das gesamte Universum sei mit Gefahren angefüllt, die ihre Existenz bedrohen, durch den Verlust zahlreicher Schiffe eine Verstärkung.«
    »Großer Gott!«, stieß Adrienne Robbins sichtlich angewidert hervor. »Diese armen Schweine!«
    »Allerdings. Dazu kommt, dass sie …« Dahak beendete den Satz nicht.
    »Dahak?«, fragte Colin überrascht nach.
    »Einen Augenblick«, sagte der Computer so knapp, dass Colin seine Gefährten konsterniert anschaute. Er hatte bei Dahak noch nie einen derart brüsken Ton erlebt. Das Schweigen schien sich ewig in die Länge zu ziehen, dann ergriff Dahak endlich wieder das Wort.
    »Eure Majestät«, sagte er sehr förmlich, »ich habe während dieser Besprechung meine Versuche, die Sicherheitscodes zu ermitteln, fortgesetzt. Jetzt hatte ich Erfolg. Ich muss Sie davon in Kenntnis setzen, dass diese Codes militärische Informationen extremer Wichtigkeit beschützt haben.«
    »Militärische …?« Colin riss die Augen auf, dann kniff er sie zusammen. »Wir haben sie nicht alle erwischt«, sagte er mit frostiger, tonloser Stimme.
    »Haben wir nicht, Sire«, bestätigte Dahak, und keiner der Anwesenden im Konferenzraum konnte ein Aufkeuchen unterdrücken.
    »Wie schlimm sieht es aus?«
    »Diese Streitmacht unterstand dem Kommando des Großherrschers der Ordnung Hothan, dem stellvertretenden Oberkommandierenden dieses ›Großen Kommens‹. Angesichts des Berichts, den Großherrscher Sorkar über den ersten Zusammenstoß mit unserer Flottille übermittelt hat, war man so vorsichtig, die Hauptstreitmacht aufzuteilen.«
    »Beim Schöpfer!«, entfuhr es Tamman.
    »Großherrscher Hothan ist sofort aufgebrochen, um am vereinbarten Rendezvous-Punkt mit Großherrscher Sorkar zusammenzutreffen«, setzte Dahak seine Ausführungen fort. »Großherrscher Tharno erwartet derzeit eine Meldung seiner Truppen. Er verfügt über eine Reserve von etwa zweihundertsiebzigtausend Schiffen, sein eigenes Flaggschiff eingeschlossen – er ist der wahre Vizekönig, der diese Angriffswelle lenkt.«
    Colin wusste, dass sein Gesicht kalkweiß war und unendlich angestrengt wirkte, doch dagegen konnte er jetzt nichts tun. Das Einzige, was er tun konnte, war, seine Stimme unter Kontrolle zu halten.
    »Wissen wir, wo die sich aufhalten?«
    »Derzeit sind sie drei Aku'Ultan-Lichtjahre von uns entfernt – drei Komma acht vier neun terranische Lichtjahre. Ich habe berechnet, dass die Überlebenden aus der Streitmacht unter dem Oberbefehl von

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