Collection Baccara 0278
schon klar. Ich mache mir mehr Sorgen um dich.“
„Das ist nicht notwendig, Eure Hoheit.“
Rowan näherte sich ihr und berührte ihren Arm dabei.
Lara versuchte, sich nicht anmerken zu lassen, wie sehr seine Berührung sie aus dem Konzept brachte.
„Möchtest du, dass ich mich für den Kuss vorhin entschuldige?“, fragte er.
„Auch dafür gibt es keinen Grund. Mir wäre es am liebsten, wenn wir alles einfach vergessen würden.“
„Ich bin mir nicht sicher, ob das so einfach ist. Ich kann den Geschmack deiner Lippen nicht vergessen, seit ich dich das erste Mal geküsst habe.“
Lara schluckte. „Viele Leute hier würden alles dafür geben, um eine Minute mir dir zu reden. Wenn wir uns noch weiter unterhalten, dann werden bestimmt Gerüchte entstehen.“
„Dann reden wir später weiter, Lara.“
Sie machte einen Knicks. „Einen schönen Abend noch, Eure Hoheit.“
Rowan ging zu seiner Verabredung zurück, und Lara versuchte, sich einzureden, dass es besser so war. Chantal passte viel besser zu ihm. Sie war eine ebenbürtige Frau für den Fürsten, im Gegensatz zu Lara.
Später am Abend kam es zu einem Gespräch zwischen Lara und Chantal, das Lara am liebsten vermieden hätte. Sie wollte sich gerade von Tanis verabschieden, als Chantal sich zu ihr gesellte.
„Ich habe nur eine Frage“, sagte Chantal.
„Und die wäre?“
„Schlafen Sie mit ihm?“
Lara sah sie entsetzt an. „Wie bitte?“
„Ich bin weder dumm noch blind. Ich habe bemerkt, wie Rowan Sie ansieht.“
„Es schmeichelt mir, dass Sie glauben, ein Mann wie Rowan könnte sich für mich interessieren.“
„Er ist ein Mann wie jeder andere. Ich wollte Sie nur daran erinnern, dass er Sie niemals heiraten wird, auch wenn er mit Ihnen ins Bett geht. Und sobald wir verheiratet sind, werden Sie die Erste sein, die aus dem Palast fliegt.“
„Das ist nur ein weiterer Grund dafür, weshalb er Lady Victoria Barrow heiraten sollte.“
„Victoria?“ Chantal sprach den Namen spöttisch aus. „Er würde sich mit ihr zu Tode langweilen.“
„Das glauben Sie also? Trotzdem hat sich der Fürst in den letzten Wochen mehrere Male mit ihr getroffen.“
Chantal zuckte mit den Schultern. „Wegen Victoria mache ich mir keine Sorgen. Immerhin bin ich heute Abend mit ihm hier. Und ich werde auch heute Nacht noch bei ihm sein.“
Dann schlenderte Chantal davon und ließ Lara wütend stehen.
Lara verabschiedete sich kurz von Tanis und ging mit Tränen in den Augen nach Hause.
Lara war gegangen.
Rowan ärgerte sich, dass er es mitbekommen hatte, aber nichts dagegen tun konnte. Er hatte gesehen, dass sie kurz mit Chantal gesprochen hatte. Kurze Zeit später hatte Lara sich auch schon auf den Weg gemacht, während er in eine Unterhaltung mit Luke Kerrigan verstrickt war. Er wünschte sich, dass er mit ihr gegangen wäre.
„Suchst du jemanden?“ Chantal flüsterte die Frage in sein Ohr.
Er zwang sich zu einem Lächeln und drehte sich zu ihr. „Schon gefunden. Wollen wir gehen?“
Sie lächelte verführerisch. „Ich bin schon seit Langem bereit dafür.“
Sie reichte ihm ihre perfekt manikürte Hand und strich sich das Haar zurück. Unwillkürlich verglich Rowan ihr aufpoliertes Äußeres mit der natürlichen Schönheit von Lara. Auch wenn Chantal ihn körperlich reizte, wirkte alles sehr künstlich an ihr.
Rowan wusste, dass er Lara nicht haben konnte. Es wäre falsch. Er wollte allerdings auch nicht dem Charme von Chantal verfallen. Deshalb beschloss er, Distanz zu ihr zu wahren. Er brauchte zwar eine Frau, die ihm dabei half, Lara zu vergessen, aber Chantal war diese Frau garantiert nicht.
Lara redete sich ein, dass es ihr nichts ausmachte, wenn Rowan die Nacht mit Chantal verbrachte. Doch sie belog sich selbst.
Der Gedanke, dass Rowan eine andere Frau küsste, berührte und liebte, war unerträglich. Sie wusste, dass sie kein Recht dazu hatte, nach ein paar Küssen so zu denken. Aber ihre Gefühle ließen keine Logik zu.
Ihr war klar, dass Rowan bald heiraten würde. Die Planung der Hochzeit war sogar schon im Gange, auch wenn es noch keine Braut gab.
Lara dachte daran, was wohl aus ihnen geworden wäre, wenn er nicht heiraten müsste. Die Hochzeit war jedoch nicht der einzige Grund, der eine Beziehung zwischen ihnen verhinderte. Wenn sie doch nur kein Kindermädchen und er kein Fürst wäre …
Sie schüttelte den Kopf, denn schließlich konnte sie nichts an ihrer Situation ändern. Auch wenn ihr der Gedanke nicht gefiel,
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