Collection Baccara 0278
die Stiefmutter der Kinder werden. Deshalb bin ich schon daran interessiert zu wissen, wer sich dafür bewirbt.“
„Stört dich denn nicht, dass du bei der Suche nach einer Ehefrau für den Mann beteiligt bist, mit dem du schlafen möchtest?“
„Du hast doch selbst gesagt, dass ich das nicht kann.“
„Und das solltest du auch nicht vergessen“, warnte Tanis sie.
6. KAPITEL
Cameron Leandres schenkte sich ein weiteres Glas Whiskey ein, bevor er an den Tisch zu seiner Mutter zurückkehrte. Obwohl er fasziniert von ihrem Plan war, hatte er einigeVorbehalte.
„Was denkt Michael darüber?“, fragte er Elena.
„Hier geht es nicht um Michael, sondern um dich.“
„Mit anderen Worten wollte er damit nichts zu tun haben.“
„Er ist weder so zielstrebig noch so ehrgeizig wie du, Cameron, das weißt du doch.“
Der Gedanke, Tesoro del Mar zu regieren, gefiel Cameron. Er hatte es satt, immer nur ein Adliger zweiter Klasse zu sein. Er wollte mächtig und reich sein. Und da seine Mutter ihm nun die Möglichkeit dazu bot, konnte er nicht Nein sagen. Wenn ihr Plan funktionierte, dann würde das sein gesamtes Leben verändern.
„Was genau hast du vor?“
„Ich dachte da an einen kleinen Skandal, der das Vertrauen der Bevölkerung in Rowan erschüttern könnte.“
„Das Problem dabei ist nur, dass Rowan nicht gerade für Skandale bekannt ist.“
„Hast du denn schon die Geschichte mit Margot Olivier vergessen? Damals hatte er eine Affäre mit ihr, und sie behauptete nach einerWeile, schwanger von ihm zu sein. RowansVater war rasend vor Wut. Dabei stellte sich am Ende heraus, dass sie gar nicht schwanger war. Sie wollte ihn durch diese Lüge bloß an sich binden.“
„So eine Geschichte würde uns natürlich mehr als entgegenkommen.“ Cameron konnte sich vorstellen, wie erniedrigend diese Enthüllung damals für seinen Cousin gewesen sein musste. Trotzdem durfte er kein Mitleid für ihn zeigen, denn den Santiago-Brüdern war alles immer nur in den Schoß gelegt worden. Die Leandres-Familie hingegen hatte nie etwas von dem Ruhm und dem Reichtum abbekommen. Nun war es an der Zeit, dass sich etwas an den Machtverhältnissen auf der Insel änderte.
„Leider ist das alles nur schon zehn Jahre her. Dafür wird sich heute niemand mehr interessieren“, stellte Cameron fest. „Soweit ich weiß, war er seitdem auch nie wieder in einen Skandal verstrickt. Er ist eben vorsichtiger geworden.“
„Wir könnten Margot trotzdem ausfindig machen und die Geschichte noch einmal aufrollen.“
„Das wird nichts bringen.“
„Hast du denn eine bessere Idee?“
Cameron trank einen Schluck Scotch und sah seine Mutter lächelnd an. „Ja, mir schwebt da tatsächlich etwas vor.“
Eigentlich verfiel Lara nie in Panik, wenn sie einen Ohrring vermisste. In diesem Fall handelte es sich aber um ein ganz besonderes Stück. Sie fasste sich ans Ohr und ertastete den einen tropfenförmigen Topas-Ohrring, auf dem winzige Diamanten eingearbeitet waren. Wo war nur der andere?
Sie suchte überall in ihrem Zimmer danach. Ohne Erfolg. Dabei war sie sich sicher, dass sie beide getragen hatte. Wahrscheinlich hatte sie ihn heute in der Bibliothek verloren. Alexandria hatte sie dorthin gebeten, weil Damon auf den Bücherregalen herumgeklettert war. Als sie ihn aufforderte herunterzukommen, war er einfach auf sie gesprungen. Sie hatte ihn aufgefangen und ihm für seine Ungezogenheit fast den fürstlichen Hintern versohlt. Möglicherweise war Damon dabei an ihren Ohrring gekommen und hatte ihn abgerissen.
Lara ging direkt in die Bibliothek, ohne zu merken, dass Rowan sich dort aufhielt. Er beendete gerade ein Telefongespräch und legte den Hörer auf.
Als Lara ihn bemerkte, machte sie automatisch einen Knicks und wollte den Raum wieder verlassen. „Entschuldigen Sie, Eure Hoheit.“
„Du musst dich nicht entschuldigen, Lara. Ich war gerade fertig. Außerdem haben wir uns doch darauf geeinigt, die Förmlichkeiten ab sofort abzulegen.“
„Ich wollte nur kurz nachsehen, ob mein Ohrring hier ist. Ich glaube, ich habe ihn in der Bibliothek verloren.“
„Ist es dieser hier?“ Rowan zog den Topas-Ohrring aus der Hosentasche.
Lara atmete erleichtert auf. „Ja, danke.“
Rowan ging zu ihr und musterte den Ohrring. „Ein Geschenk von einem besonderen Freund?“
„Ja.“ Sie streckte die Hand aus, aber er machte keine Anstalten, ihr den Ohrring zu übergeben.
„Von einem Liebhaber?“
„Ist das so wichtig?“
„Ich bin nur
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